Dritte vergibt Remis-Chancen in Lippstadt

Eine unglückliche 3:5-Niederlage musste die III. Mannschaft am zweiten Spieltag der NRW-Klasse in Lippstadt hinnehmen. Dabei ließ sie an einigen Brettern gute Chancen ungenutzt, so dass man am Ende einem durchaus möglichen Punktgewinn beim Favoriten nachtrauerte.

Nach dem tollen Saisonauftakt und der überraschenden Tabellenführung fuhr die Dritte zwar als Außenseiter, aber selbstbewusst zum NRW-Liga-Absteiger nach Lippstadt. Auch die Gastgeber hatten beim Auftakt mit dem starken 6:2-Sieg über Gelsenkirchen ihre Ambitionen zum Wiederaufstieg deutlich gemacht. Da beiden Teams mit den IM Stefan Wehmeier und IM Bernd Schneider jeweils die Spitzenbretter fehlten, änderte sich an der nominellen Ausgangslage und der Favoritenstellung der sehr ausgeglichen besetzten Ostwestfalen nichts.

Der Auftakt verlief zunächst sehr ausgeglichen: Am Spitzenbrett waren gerade einmal sechs Züge geschehen, als Dirk Schockenbäumer nach einem sehr laschen Vortrag mit Weiß seine Partie bereits Remis gegeben hatte. Wenig später war auch die Punkteteilung von Torsten Werbeck perfekt, nachdem dieser für sich selbst unverständlich ein für ihn vorteilhaftes Standardmotiv im Wolga-Gambit übersehen hatte. Während dieses Missgeschick jedoch noch zur Kategorie der üblichen Versehen in einem Mannschaftskampf zählte, war die nächste Punkteteilung richtig ärgerlich.

Unser Youngster Naufel Elmali brillierte zunächst mit einer Musterpartie im Blumenfeld-Gambit, so dass er seinen 150 DWZ-Punkte stärkeren Gegner mit Schwarz nach 20 Zügen völlig überspielt hatte. Mit einem Qualitätsopfer nebst anschließendem Mattfinale wollte er die Partie stilecht zu Ende bringen, entdeckte jedoch nach Ausführung seines Opfers ein Loch in der Variantenberechnung, so dass er noch unter Schock stehend schnell ein Remisangebot nachschob. Dieses wurde von seinem Kontrahenten dankend angenommen, da die Analyse der Schlussstellung bald ergab, dass Naufel trotz Minusbauer und -qualität noch immer auf Gewinn stand.

So blieb der Kampf bis zur Zeitkontrolle weiter ausgeglichen, woran sich auch durch die korrekten und ausgekämpften Remisen von Ralf Hubert und Massimo Füllbeck gegen die starken FM Brenke und Müller nichts änderte. Die Entscheidung fiel dann kurz nach der vierten Spielstunde gegen uns: Markus Boos war vom amtierenden U18-NRW-Meister Raphael Rehberg mit einem Bauernopfer sehr unter Druck gesetzt worden, für das der Lippstädter schöne Langzeit-Kompensation in Form des Läuferpaares erhielt. Er konnte seine Initiative immer weiter verdichten und fuhr dann nach einem finalen Fehler von Markus bei Zeitknappheit für seine starke Vorstellung verdient den vollen Zähler ein. Wenig später musste sich auch Benedikt Marquardt zum entscheidenden 2½:4½ geschlagen geben, nachdem er in einem haltbar erscheinenden Turmendspiel in seiner leidigen Zeitnot einen entscheidenden Bauern eingestellt hatte.

So diente die Partie am Spitzenbrett zwischen Oliver Kniest und FM Heiner Matthias nur noch der Ergebniskosmetik: In der Eröffnung hatte Matthias unternehmungslustig einen Bauern geopfert, für den er die gesamte Partie über stets um die gerade hinreichende Kompensation kämpfen musste. In einem ungleichfarbigen Läuferendspiel mit einem Turmpaar und besagten Mehrbauern konnte Oliver keine Fortschritte mehr erzielen und musste schließlich nach sechs Stunden in die Punkteteilung einwilligen, so dass die Dritte ohne Einzelerfolg die staureiche Heimreise antreten musste.

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