Mannschaftspreis in Deizisau

Wie bereits in den Vorjahren war auch diesmal eine Solinger Delegation beim größten Oster-Schachfestival in Deizisau vom 05.–09.04.2007 am Start. Trotz der Konkurrenz durch die Europameisterschaft in Dresden waren in der kleinen Stadt am Neckar wieder über 600 Spieler in drei verschiedenen Open und einem Kinder-Schnellturnier am Start.

Von den sieben Solingern konnte individuell keiner wirklich zufrieden sein, dafür konnte das Quartett Wegerle-Drabke-Kniest-Peschel zumindest die Mannschaftswertung im A-Turnier gewinnen.

Dort waren 250 Spieler am Start, wobei die Spitze durch die Überschneidung mit der EM mit 15 GM und 16 IM eher moderat besetzt war.

Jörg Wegerle hoffte als Nummer 25 der Setzliste auf eine IM-Norm und einen Sprung in die Preisränge. Bis zum Schlusstag schien dies mit seiner Zwischenbilanz von 5/7 noch möglich, nachdem er lediglich gegen GM Cicak (2531) und GM Solodovnichenko (2580) mit Schwarz verloren hatte. Leider agierte er jedoch am Schlusstag nach eigenen Angaben nur im »russischen Hausfrauen-Modus« und musste nach einem Remis gegen Jungtalent Andreas Heimann und einer Niederlage gegen den niederländischen FM van Ketel mit für ihn enttäuschenden 5½/9 zufrieden sein.

So wurde Lorenz Drabke bester Solinger mit 6 Punkten auf dem 27. Platz, was fast seiner Setzlistenplazierung entsprach. Nach einem guten Start mit 3/3 remisierte Lorenz unter anderem gegen GM Farago (2501), GM Ikonnikov (2544) und die spätere Co-Siegerin IM Marie Sebag (2479), bevor ihn eine Niederlage gegen GM Kalinitschew (2488) zurückwarf. 1½ Zähler am Schlusstag sorgten noch für ein versöhnliches Ende.

Licht und Schatten zeigte Oliver Kniest. Nach einem desolaten Auftakt mit einer Weiß-Niederlage gegen Elo 2046 fand er in der Folge besser ins Turnier und konnte in der sechsten Runde mit Schwarz GM Mikhail Ivanov (2450) bezwingen. Sein Turnierschicksal entschied sich am gleichen Tag in der Nachmittagspartie, als er ein klare Gewinnstellung gegen IM Hannes Rau (2420) noch verlor, so dass er schließlich mit durchschnittlichen 5½/9 im Rahmen der Erwartungen ins Ziel kam.

Ähnliches galt für Andreas Peschel, dessen 5 Zähler hätten deutlich vermehrt werden können, wenn er in seinen drei Weiß-Partien gegen stärkere Gegner die vorteilhaften Stellungen in volle Zähler umgemünzt hätte. Leider holte er aber nur einen halben Punkt, so dass er letztlich mit leichten Elo- und DWZ-Verlusten die Heimreise antreten musste.

Für Clara Wirths war es als Rangnummer 224 ein extrem schweres Turnier. Wie immer zeigte sie vollen Einsatz und verbrachte von allen Solinger Spielern mit Abstand die meiste Zeit am Brett. Doch einige technische Defizite bei der Verwertung besserer Stellungen sowie zwei taktische Patzer führten schließlich dazu, dass sie 3/9 ohne Sieg nur den von ihr ungeliebten Titel der Remiskönigin einheimsen konnte.

Im B-Turnier waren 226 Teilnehmer mit einer Wertungszahl von unter 2000 am Start. Hier hoffte Michael Pfeiffer als Nummer 40 der Setzliste bei seiner dritten Teilnahme endlich auf einen Sprung in die Preisränge. Nach einem perfekten Start von 3/3 riss ihn jedoch eine Doppelnull am »schwarzen Samstag« aus allen Träumen. Danach funktionierte nichts mehr und er musste trotz schwacher Gegnerschaft mit völlig enttäuschenden 4½/9 zufrieden sein.

Auf die gleiche Punktzahl kam auch Dr. Marius Fränzel, der nach wechselhaftem Turnierverlauf ebenfalls nicht völlig zufrieden sein konnte. Vor allem verfehlte er sein Ziel, nach seiner Elo-Halbwertung vom Vorjahr nun seine Elo-Zahl perfekt zu machen, da ihm erneut »nur« eine Vier-Partien-Halbwertung von 1746 gelang, so dass er noch eine weitere benötigt.

Alle Ergebnisse aus Deizisau unter: www.neckar-open.de