1. Jugend erleidet dritte Niederlage

Auch die dritte Begegnung in der ersten Jugend-Bundesliga-Saison ging für unseren Jugend-Achter verloren. Nach der 13:19-(2½:5½)-Niederlage bei der SG Porz befindet man sich am Tabellenende der höchsten deutschen Jugendspielklasse. Die nominell stärker einzuschätzenden Porzer traten mit ihrer Bestbesetzung an, während wir mit der Hypothek antraten, auf den sich in starker Form befindlichen Leo Rizzi verzichten zu müssen. Dieser wurde an Brett 8 von unserem Neuzugang Iryna Vakuliuk ersetzt.

Während Tobias Leuther eine lange vorbereitete Theorie-Variante herunterblitzte und nach einem taktischen Versehen seines Gegners in einem Endspiel mit Mehrbauern gelandet war, baute sich die frischgebackene Jugendstadtmeisterin Iryna Vakuliuk in der Eröffnung etwas passiv auf, was von ihrem Gegner mit einem Bauernsturm am Damenflügel ausgenutzt wurde. Als sie unter hohem Zeitverbrauch einen Befreiungsweg gefunden hatte, nahm sie sich diese Chance selbst, indem sie die falsche Tauschreihenfolge wählte und in fast hoffnungslos bedrängter Stellung verblieb. Ähnlich wie Tobi hatte auch Anton Hannewald an Brett 5 eine mehrzügige, vorbereitete Variante aufs Brett geworfen, verfiel nach einem starken Zug seines Gegners, der Anton scheinbar zur Passivität verpflichtete, ins Brüten. Während an den anderen Brettern recht ruhige Stellungen entstanden, gab unser Spitzenbrett Naufel Elmali schon in der Eröffnung einen Bauern und hatte Inititative durch Druckspiel.

Nachdem Iryna zwischendurch immer wieder Verteidigungsmotive entdeckte und ihr Gegner nicht die besten Züge fand, schien es, ihrer Verteidigungsfestung sei nicht beizukommen. In Zeitnot streute sie dann einen schwächeren Zug ein, nach dem ihre Stellung nicht mehr zu halten war. Tobi fand im gleichfarbigen Läuferendspiel mit Mehrbauer nicht die besten Züge und bot in passiver Stellung remis an, was der Gegner ablehnte. Clara Wirths hatte an Brett 3 mit Weiß gegen eine Russische Verteidigung einigen Raumvorteil erreicht, und Benedikt Marquardt wies gegen seinen Lieblingsgegner trotz optisch bedenklicher Position nach, dass sich seine Stellung im Gleichgewicht befand. Leider hatte Christopher Blomel nach einer Ungenauigkeit im Mittelspiel dem sehr starken und konsequenten Spiel seines Kontrahenten Tribut zollen müssen und kämpfte mit Minusbauer ums Remis.

Nach Benedikts verdientem Friedensschluss an Brett 2, verdarb David Möller in unklarer aber ambitionierter Position in beidseitiger Zeitnot seine Position durch einen Figurenverlust, der das ½:2½ zur Folge hatte. Unterdessen hatte Anton seinem Gegner den Zentralbauern genommen und befand sich in Gewinnstellung zumal sein Gegner wahrlich horrende Zeitnot zu bewältigen hatte. Nun wurde Clara von einem Figurenopfer ihres Gegners überrascht, das diesen mit gefährlicher Initiative belohnte, die sie zwar abwehren konnte, doch konnte ihr Gegner bei weniger Material und beidseitiger Zeitnot ins Dauerschach entschlüpfen: 1:3. Nun musste Christopher nach hartem Kampf die Überlegenheit seines Gegenübers anerkennen und Anton holte verdient seinen ersten Bundesliga-Sieg mittels einer hübschen Schluss-Kombination. Beim Stand von 2:4 kämpften der sich inzwischen gar in Verluststellung befindliche Tobias und Naufel, der zwar einen gefährlichen Angriff besaß, sich aber auch zwei Freibauern am Damenflügel gegenüber sah, um das Mannschaftsremis. Nachdem Tobi sich unglücklicherweise geschlagen geben musste, forschte Naufel noch nach einem Gewinnplan, gab die Partie aber zum 2½:5½ remis. Später stellte sich heraus, dass er die Partie noch hätte gewinnen können.

Es sei erwähnt, dass die Mannschaft auch dieses Mal wieder mehr geholt hat, als nominell zu erwarten gewesen war (Naufel, Anton) und keineswegs in der Bundesliga enttäuscht. Auch tat die schlechte Auslosung bislang ein Übriges, indem wir die drei nominell stärksten Gegner gleich zu Beginn hintereinander hatten. Doch diese Konstellation bietet die Chance in den nächsten Kämpfen gegen Teams auf Augenhöhe zu zeigen, was in unserer Mannschaft steckt. Wir glauben fest an den Klassenerhalt.

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