Erfolglose Winterreise nach Ostwestfalen

Mit einem Fehlstart hat die dritte Mannschaft das Kalenderjahr 2009 begonnen. Bei der 3½:4½-Niederlage im völlig verschneiten Herford konnte das Team eine schlechte Chancenverwertung, die letztlich zu drei Niederlagen an den hinteren Brettern führte, nicht kompensieren und verabschiedete sich mit der ersten Saisonniederlage aus dem Aufstiegsrennen in der NRW-Klasse.

Gegen die sympathische und äußerst routinierte Mannschaft von Königsspringer Herford gibt es traditionell sehr knappe und hart umkämpfte Duelle. Lediglich im Vorjahr war uns ein 6½:1½-Kantersieg geglückt, so dass die Ostwestfalen diesmal natürlich auf Revanche aus waren.

Dennoch verlief der Auftakt in unserem Sinne: Martin Auer erreichte in einer Benoni-Verteidigung das übliche dynamische Gegenspiel und konnte in einer sehr schwer einzuschätzenden Stellung nach ca. drei Stunden das Remisangebot seines Kontrahenten guten Gewissens annehmen, da wir an den Brettern von Andreas Peschel, Milon Gupta und Oliver Kniest drei vorteilhafte Stellungen besaßen und lediglich Ralph Blasek noch nicht völligen Ausgleich erlangt hatte und mit Schwarz etwas schlechter stand.

In der Tat gingen wir wenig später durch einen Sieg am Spitzenbrett in Führung. Dabei hatte Olli Glück, das sein Kontrahent zunächst im frühen Mittelspiel taktisch patzte, dadurch eine Figur für zwei Bauern verlor und dann nach einigen Kniestschen Ungenauigkeiten noch einmal kräftig daneben griff, als er gerade wieder einige Remischancen besaß.

Doch noch vor der Zeitkontrolle mussten wir den unerwarteten Ausgleich hinnehmen, da Dirk Schockenbäumer, der als Schwarzer im Grünfeld-Inder völligen Ausgleich erlangt hatte, nach einem abgelehnten Remisangebot strategisch fehlgriff und überraschend schnell in einer verlorenen Stellung landete. Dr.Axel Scheffner war mit einer optisch großartigen Stellung aus der Eröffnung gekommen, doch die schwarze Position erwies sich als äußerst stabil, so dass Axel auch nach einem temporären Bauernopfer nur hinreichende Kompensation, aber niemals mehr besaß. Der Remisschluss war die logische Folge.

Dann kippte der Kampf an den hinteren Brettern gegen uns: Christopher Blomel hatte bei seinem NRW-Klassen-Debüt mit Schwarz im Jänisch-Gambit eine sehr ordentliche Stellung erspielt, erlaubte sich dann aber zwei Ungenauigkeiten und wurde überspielt. Noch übler erging es Andreas Peschel, der den Grünfeld-Inder seines Opponenten sehr aggressiv attackiert und klare Vorteile erlangt hatte. Doch die Stellung blieb sehr scharf und als Andreas zweimal fehlgriff, wurde er ausgekontert und landete auch in einem verlorenen Endspiel.

In Anbetracht dieser Entwicklungen tröstete es nur wenig, dass Milon Gupta aus einer ruhigen Reti-Struktur heraus mit sehr sauberem Positionsschach den zweiten Solinger Tagessieg landete, auch wenn sein Gegner durch einen groben taktischen Patzer das Ende sehr beschleunigte. Beim Stande von 3:4 besaß Ralph Blasek nämlich keine realen Gewinnaussichten im Endspiel, so dass nach einer dreimaligen Stellungswiederholung die erste Saisonniederlage besiegelt war.

Die Dritte liegt nunmehr mit 6:4 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz in der NRW-Klasse.

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