Pokal-Team zittert sich ins Finale

Unsere erste Mannschaft hat zum vierten Mal in Folge des Finale um den Deutschen Pokal erreicht! Gegen den Hamburger SK gab es am ersten Tag des in Kassel ausgetragenen »Final Four« allerdings einen äußerst glücklichen 3:1-Erfolg, so dass das erleichterte Fazit von Mannschaftsführer Markus Schäfer auch kurz und knapp »Hauptsache gewonnen« lautete.

Der Tag hatte bereits mit einiger Aufregung begonnen, da das Ramada-Hotel in Kassel, in dem parallel seit Donnerstag auch die Finalrunde des Deutschen Einzelpokals und das Finale des Ramada-Cup stattfinden, überbucht war, so dass die erst am Freitag anreisenden Mannschaften des Pokalfinales sich auf die Suche nach neuen Unterkünften machen mussten…

Doch auch dieses Problem konnte letztlich mit einem insgesamt besseren Alternativhotel gelöst werden und so war unser Quartett um 16.00 Uhr durchaus zufrieden, als mit dem  Hamburger SK der andere teilnehmende Bundesligist (dieser Saison) als Gegner feststand. Die Hanseaten hatten nämlich erwartungsgemäß auf den Einsatz jeglicher Profis verzichtet, so dass wir mit 3 GM und 1 IM in der klaren Favoritenposition waren.

hoffmann Wieder einmal zeigte sich jedoch, dass auch im Schach der Pokal seine eigenen Gesetze. Zwar konnte Michael Hoffmann (Bild links) am vierten Brett mit Weiß schnell positionelle Vorteile gegen FM Markus Lindinger (2231) ansammeln, doch vor allem die Stellung von Alexander Naumann sorgte für große Sorgenfalten bei Teamchef Markus Schäfer. Alex war mit Schwarz gegen Jonathan Carlstedt (2240) in einer Katalanisch-Struktur in eine Variante hineingelaufen, die sein Kontrahent für ein früheres Open vorbereitet hatte, und geriet schnell in die Defensive.

Da auch Rainer Buhmann am Spitzenbrett gegen FM Wolfgang Pajeken (2283)  nur über den üblichen Altindisch-Raumvorteil, aber nichts Substantielles wegerleverfügte, musste Jörg Wegerle (Bild rechts) an Brett 3 mit Schwarz in einer völlig ausgeglichenen Position gegen Philip Balcerak (2270) aus mannschaftstaktischen Gründen Remis ablehnen. In der fünften Stunde fielen dann die dramatischen Entscheidungen:

Michael konnte im besten »Nikolic-Stil« die Führung erzielen, doch Alexanders Stellung war in einem schlechten Leichtfigurenendspiel nicht mehr zu halten. Beim Stande von 1:1 drohte dann das Ausscheiden, als Rainer am Spitzenbrett eine Kombination starten wollte, in der er allerdings ein so großes Loch entdeckte, dass er eine Notvariante  spielen musste, die seinem Kontrahenten kurzzeitig die Chance zum Sieg gab.

Doch glücklicherweise ließ Pajeken diese Chance ungenutzt und vereinfachte mit Damentausch die Stellung, so dass Rainer im Endspiel noch den Sieg einfahren konnte. Jörg profitierte von der haarsträubenden Zeitnot Balceraks und konnte ebenfalls im Endspiel noch den Sieg zum ergebnismäßig standesgemäßen 3:1 erzielen.

Im morgigen Endspiel geht es gegen Bundesliga-Aufsteiger Heidelberg-Handschuhsheim, der heute beim 3½:½ über Leipzig eine bedeutend souveränere Vorstellung bot, so dass eine große Leistungssteigerung her muss, wenn der Pokaltitel nach 2006 wieder in die Klingenstadt geholt werden soll.