Drabke und Schäfer sichern ersten Sieg

Mit einem hart erkämpften 4½:3½ im Lokalderby gegen den SF Gerresheim ist unsere II.Mannschaft erfolgreich in das »Unternehmen Wiederaufstieg« gestartet. Nach dem kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall von Martin Alexander Becker musste die Mannschaft allerdings sofort einem Rückstand nachlaufen, der die ersatzgeschwächten Gäste aus Düsseldorf zusätzlich motivierte. So dauerte es bis nach der Zeitkontrolle, bis endlich die ersten vollen Zähler der neuen Spielzeit verzeichnet werden konnte. Lorenz Drabke und Markus Schäfer konnten ihre vorteilhaften Positionen verwerten und den Kampf glücklicher Weise noch drehen. 

Nominell waren nämlich die Karten viel eindeutiger als in den zahlreichen Vergleichen der beiden Teams in der 2. Bundesliga verteilt gewesen, da Gäste-Mannschaftsführer Thomas Sterz nicht nur die Abgänge Lars Stark und Thomas Trella zu kompensieren hatte, sondern auch auf fast alle seine ausländischen Spitzenspieler verzichten musste. Dennoch verlief der Auftakt natürlich ganz im Sinne der Gerresheimer:  Martin Becker musste kurz vor dem Kampf absagen, so dass ein Ersatz nicht mehr1 verpflichtet werden konnte. Darüber hinaus agierten die Gäste auch in ihren anderen drei Weiß-Partien sehr umsichtig. IM Martijn Dambacher wies gegen den Grünfeld-Inder von Michael Hoffmann am Spitzenbrett sogar optische Vorteile auf, auch wenn das Gleichgewicht niemals ernsthaft gestört war, so dass hier schließlich als erstes die Punkteteilung unterschriftsreif war.

FM Olaf Sponheim spielte eine lange Theorievariante im Abtausch-Königsinder gegen Michael Berg, in der jedoch das theoretische Verdikt bestätigt wurde, dass Weiß mit diesem System nicht auf irgendeinen Vorteil hoffen kann, sondern im späteren Mittelspiel eher selbst genau agieren musste. Auch FM Ulli Dresen agierte wie gewohnt äußerst solide, so dass es Jörg Wegerle äußerst schwer fiel, irgendwie Leben in die Stellung zu bringen. Zwar versuchte es Jörg lange und lehnte auch die erste Remisofferte ab, musste aber vor der Zeitkontrolle letztlich doch in die Punkteteilung einwilligen.

Nach vier Stunden ergab sich damit ein 1½:2½- Rückstand bei noch vier laufenden Weiß-Partien, in denen wir zwar jeweils Vorteile aufwiesen, aber überhalb vor technischen Problemen standen. Insofern war der Sieg von Lorenz Drabke gegen IM Vjacheslav Savchenko  eine echte Befreiung: Lorenz hatte gegen das Scheweninger System im Sizilianer eine ungewöhnliche, aber auch recht harmlose Variante mit Ld3 gewählt, gegen das sich der Ukrainer aber nicht optimal verteidigte. In einigen taktischen Scharmützeln konnte Lorenz schließlich eine Qualität gewinnen und fuhr die Partie danach trotz reduziertem Material und latentem Dauerschach-Potential aufgrund der noch vorhandenen Damen sicher nach Hause.

Weniger glücklich war Daniel Schlecht, der in einer Meraner Variante im Halbslaven im Mittelspiel schließlich einen Bauern hatte gewinnen können, der jedoch in einem Schwerfigurendspiel mit allen Bauern an einem Flügel sehr schwer zu verwerten war. Daniel versuchte es bis ins Turmendspiel mit allen Mitteln, doch FM Anders Livner verteidigte sich fehlerlos und wurde mit der verdienten Punkteteilung belohnt. Der Siegtreffer wurde dann zur »Chefsache«  von Teamchef Markus Schäfer , der gegen den Maroczy-Sizilianer von Markus Köhler zunächst nicht viel hatte herausholen können. Dank einiger Ungenauigkeiten konnte Markus aber sukzessive den leichten Vorteil durch sein Läuferpaar ausbauen und schließlich in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln, das er dann sicher zum 4:3 verwertete.

Den entscheidenden halben Zähler lieferte dann Thomas Michalczak, der gegen den Dd6-Skandinavier von Toon van Lanen Vorteile erzielt und schließlich ein deutlich vorteilhaftes Endspiel mit Mehrbauer und der besseren Leichtfigur erreicht hatte. Leider unterlief ihm danach ein Blackout, als er den Bauern wieder einstellte, was den Gewinn im späteren Turmendspiel unmöglich machte. In Anbetracht des knappen Mannschaftsergebnisses konnte sich Tom aber trotzdem mehr über das Remis zum 4½:3½ freuen als über den vergebenen halben Zähler ärgern.

Nach diesem wichtigen Arbeitssieg wird sich die Zweite am 09.10. spielerisch noch etwas steigern müssen, wenn der Aachener SV im Schachzentrum gastiert.

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