Schröder und Michalczak auf den Spuren Najdorfs

Bereits zum 10. Mal wurde vom 08.-16.07.2016 in Warschau zum Gedenken an die nach dem Krieg nach Argentinien emigrierte polnischen Schach-Legende Miguel Najdorf ein Gedenkturnier in Form eines großen Open durchgeführt, das in vier verschiedene Spielstärke-Klassen aufgeteilt war. Insgesamt waren über 500 Spieler am Start, von denen 136 Akteure im A-Open aktiv waren.

Dieses war mit 37 GM, 27 IM und vielen ambitionierten Nachwuchsspielern ausgezeichnet besetzt und bot somit ideale Chancen zum Erwerb einer Titelnorm. Doch leider hatte unser talentierter Neuzugang Kevin Schröder keine gute Form erwischt und brach nach einem guten Start mit 1½/3 und einem Schwarz-Remis gegen den holländischen Nationalspieler GM Benjamin Bok (2613) leider etwas ein. Am Ende wurde er mit 3/9 unter Wert geschlagen und hatte den Verlust von 31 Elo-Punkten zu verkraften, konnte aber viele wertvolle Erfahrungen gegen starke und häufig unterbewertete Gegnerschaft für die anstehende U16-Jugend-Olympiade und die Jugend-Europameisterschaften mitnehmen.

Sein Trainer Thomas Michalczak war erstmals seit der Europameisterschaft 2005 wieder in Warschau, als ihm damals eine Traumpartie gegen den heutigen Weltklasse-Großmeister und Anand-Sekundanten Radoslav Wojtaszek gelang. Tom zeigte sich von den Veränderungen der polnischen Hauptstadt im letzten Jahrzehnt beeindruckt und konnte trotz schwierigen Turnierverlaufs dennoch erneut mit schönen Erinnerungen die Heimreise antreten. Denn in der letzten Runde gelang ihm mit Schwarz gegen den Polen Karol Jaroch (2203) ein toll herausgespielter Schwarz-Sieg, ausgerechnet mit der sizilianischen Najdorf-Variante!  Durch diesen Sieg landete Tom mit 3½/9 auf dem 115. Platz im Rahmen seiner Setzlisten-Platzierung.

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