Unglückliche Niederlage für Dritte

Die III. Mannschaft hat sich für eine sehr starke kämpferische Leistung nach diversen Widrigkeiten nicht belohnt und musste gegen Tornado Hochneukirch eine unglückliche 3½:4½-Niederlage hinnehmen. Zuvor hatte das Team einen kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall und einen Zwei-Punkte-Rückstand dank starker Siegpartien von Stephan Borchert und Andreas Peschel weggesteckt, doch Oliver Kniest fand im letzten Zug seiner komplizierten Partie eine forcierte Remisfortsetzung nicht und musste sich geschlagen geben.

Die Vorbereitungen für den Kampf der beiden punktgleichen Tabellendritten waren kompliziert. Zunächst musste Milon Gupta ersetzt werden, der kurzfristig als Ersatz für den Deutschen Viererpokal benötigt wurde, dann meldete sich Dirk Schockenbäumer krank und als am Samstag die endgültige Aufstellung endlich feststand, wurde Kevin Zolfagharian ebenfalls von einem Infekt erwischt, so dass sein Brett unbesetzt bleiben musste.

Diese kampflose Niederlage war eine nicht zu unterschätzende Hypothek, da die Aufstellungen beider Teams auf einen sehr ausgeglichenen Kampf hindeuteten. Dies wurde in der Folge bestätigt, denn in den ersten drei beendeten Partien wurde jeweils der Punkt geteilt. Dr. Stefan Flesch wollte nach seinem bisher äußerst unglücklichen Partieverlauf das Schicksal nicht herausfordern und akzeptierte das Remisangebot seines Gegners, nachdem dieser in einem komplexen Königsinder ein typisches Bauernopfer im Wolga-Gambit-Stil angebracht hatte.

Ali Erkay überzeugte mit einer guten Leistung und erreichte gegen einen stärkeren Gegner ein problemloses Schwarz-Remis. Dafür hatten wir uns von der Weiß-Partie von Ralph Blasek mehr erhofft. Doch in einer gegen seinen c3-Sizilianer gerichteten Spezialvariante konnte er keine hinreichende Initiative mit den weißen Steinen entfalten und musste kurze Zeit nach Ali ebenfalls in die Punkteteilung einwilligen.

Auch der zweite »Joker« stach leider nicht:  Nikolaj Krieg agierte nach einem halben Jahr Schach-Pause mit den schwarzen Steinen extrem unternehmungslustig und attackierte die typische Weiß-Struktur des königsindischen Angriffs mit sehr frühem f5. Konsequenterweise folgte eine lange Rochade, doch während er gegen den weißen König in der Folge überhaupt keine Angriffschancen generieren konnte, wurde die Initiative gegen den geschwächten schwarzen Monarchen am Damenflügel immer bedrohlicher. Schließlich konnte Volker Bub einen starken a-Freibauern nach zwischenzeitlichem Damenopfer umwandeln und mit dieser gut gespielten Partie auf 3½:1½ erhöhen.

Doch unsere verbliebenen drei Spieler kämpften ausgezeichnet und konnten nach ca. 5 Stunden wieder den Ausgleich erzielen. Stephan Borchert knüpfte an seine zuletzt gezeigte exzellente Form an und zeigte eine starke Positionspartie, in der er immer weiter den Druck erhöhte. In bereits deutlich besserer Stellung übersah sein Gegner schließlich ein Schachgebot und machte einen unmöglichen Zug. Die Verpflichtung, seine berührte Figur zu ziehen, führte zu einem Verlust derselben und der nachfolgenden Aufgabe. Parallel zeigte Andreas Peschel eine sehr gute Endspielleistung und erreichte aus einem nur minimal besseren Damenendspiel mit gleicher Bauernzahl schließlich eine Position mit drei Freibauern, die nach der Verhinderung aller gegnerischer Dauerschach-Ideen den Sieg und damit den Ausgleich sicherstellten.

Nun blieb nur noch die sehr komplexe Partie von Oliver Kniest gegen Altmeister FM Efim Rotstein. Aus einer ungewöhnlichen Eröffnung war hier schließlich eine königsindische Struktur entstanden, in der Olli materiell mit Turm und drei Mehrbauern, davon zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel, gegen zwei schwarze Leichtfiguren im Vorteil war. Doch Rotstein konnte dank guter Koordination der Figuren und der noch auf dem Brett befindlichen Damen genug Gegenspiel gegen den ungeschützten weißen König erzeugen. Im ominösen 41. Zug direkt nach der Zeitkontrolle verpasste Kniest die einzig klare Gewinnchance der Partie und erlaubte in der Folge dem Schwarzen eine viel zu große Initiative, so dass er bei ablaufender Bedenkzeit mit nur noch 2 Restminuten ohne Inkrement mit einem Remis zufrieden gewesen wäre. Im letzten Zug der Partie bot sich noch die Chance, Dauerschach zu erreichen, doch Olli übersah ein taktisches Motiv und musste unmittelbar danach aufgeben, so dass die etwas unglückliche 3½:4½-Niederlage feststand.

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