Zweimal Platz 3 in Biel

Das Festival in Biel gehört zu den traditionsreichsten Schachfestivals der Welt und feierte vom 22.07.-03.08.2017 seine 50. Jubiläumsauflage. Aufgrund der Terminüberschneidungen mit den Topturnieren von Dortmund und St. Louis musste Turnierdirektor GM Yannick Pelletier kreativ werden und stellte ein sehr interessantes Teilnehmerfeld für das GM-Turnier mit  früheren absoluten Weltklassespielern wie Alexander Morosewitsch, Peter Leko oder Rafael Waganjan, zwei jungen Schweizer Hoffnungen (u.a. Nico Georgiadis) und der besten Dame der Welt Hou Yifan zusammen. Zu den Topfavoriten gehörte zweifellos Pentala Harikrishna.

Für unseren indischen Spitzenspieler startete das Festival durchaus ordentlich, denn er konnte im Schnellschachturnier im KO-System zum Turnierauftakt, an dem u.a. auch Exweltmeister Anatoly Karpov teilnahm, mit Siegen gegen Vlastimil Hort und Turnierdirektor Yannick Pelletier das Finale erreichen, unterlag dort aber mit ½:1½ gegen David Navara.

Zum Chessbase-Bericht Schnellturnier

Im GM-Turnier startete Hari zunächst verhalten mit drei Remisen gegen Rafael Waganjan (2562), Nico Georgiadis (2496) und Alexander Morosewitsch (2675), bevor ihm der erste Sieg gegen Noel Studer (2493) gelang. Nachdem er in der 5. Runde eine schwierige Stellung gegen Peter Leko (2678) halten konnte, schob er sich durch einen Sieg gegen Hou Yifan (2666) bis auf einen halben Zähler an die Spitze heran.

Chessbase-Rundenberichte 1-6

Nach einem unspektakulären und sicheren Schwarz-Remis gegen David Navara (2737) folgte erneut mit den schwarzen Steinen ein hart erkämpfter Erfolg gegen den ukrainischen Ex-Weltmeister Ruslan Poniomariov (2699), so dass Harikrishna mit 5½/8 vor der Schlussrunde zusammen mit Hou Yifan in Führung lag.

Chessbase-Rundenbericht 8

Ausgerechnet in der letzten Runde unterlief ihm dann aber ein höchst seltener Blackout, als er mit den weißen Steinen im frühen Mittelspiel gegen den einen halben Zähler hinter ihm liegenden Etienne Bacrot (2715) im 21. Zug vermeintlich dessen Turm angriff, aber einen simplen Zwischenzug übersehen hatte, der ihm die unangenehme Wahl zwischen sofortigem Figurenverlust und entscheidendem schwarzen Königsangriff überließ. So musste er nach nicht einmal drei Stunden aufgeben und war nach dieser Ausgangslage über den dritten Platz hinter der Chinesin und dem Franzosen natürlich enttäuscht.

Chessbase-Rundenbericht 9

Parallel war im Meisteropen mit 109 Spielern, darunter 28 GM und 21 IM, unser Neuzugang Surya Shekhar Ganguly als Nummer 3 der Setzliste am Start. Genau diesen Rang erreichte der Inder auch mit 6½/9 und blieb dabei einen halben Zähler hinter der Tabellenspitze.

Tabelle Meister-Open
Turnierseite