Drei Remisen zum Auftakt von Runde 2

Auch wenn es bei einem Turnier mit 128 Spielern im KO-System recht unwahrscheinlich erscheint, gab es heute für gleich zwei unserer drei verbliebenen Akteure beim FIDE-Weltcup in Tiflis ein »déja vu«-Erlebnis. Denn sowohl Anish Giri als auch Pentala Harikrishna treffen in der zweiten Runde erneut auf die Gegner, denen sie bereits in der zweiten Runde des Weltcups 2015 gegenüber saßen. Dabei trennten sie sich von GM Alexander Motylev (2669) und S. P. Sethuraman (2617) ebenso Remis wie Richard Rapport in der ersten Begegnung des mit Spannung erwarteten Duells mit der großen chinesischen Hoffnung Wei Yi (2748). 

Rapport und Wei Yi haben in den letzten Jahren jeweils die beiden Topplätze der Junioren-Weltrangliste eingenommen und insbesondere der Chinese gilt in seinem Land als die große Hoffnung, den Einzelweltmeistertitel erstmals in das »Reich der Mitte« zu holen. Da beide zudem Garanten für spektakuläres Schach sind, waren viele Augen heute auf diese Partie gerichtet, wurden jedoch enttäuscht. Rapport spielte die Berliner Verteidigung im Spanier und auch wenn der Chinese mit 4.d3 dem typischen Endspiel auswich, entwickelte sich nur eine dröge Partie, die nach Generalabtausch in einem totremisen Endspiel nach 25 Zügen Remis endete.

Noch schneller ging es bei Giri, der mit Schwarz gegen den früheren Europameister Alexander Motylev (2669), der aus seinem langjährigen Engagement beim SV Mülheim Nord auch in Deutschland gut bekannt ist, ebenfalls die »Berliner Mauer« wählte, so dass nach der sehr remislichen 5. Te1-Variante bereits nach 18 Zügen Frieden geschlossen wurde.

Der Gegner von Pentala Harikrishna, sein Landsmann S. P. Sethuraman (2617), dürfte in Deutschland weniger bekannt sein, ist aber schon seit Jahren im indischen Nationalteam als herausragender Mannschaftsspieler eine feste Größe. Zudem hatte er Hari vor zwei Jahren im Weltcup eine schmerzhafte Niederlage zugefügt, für die sich unser Spitzenspieler natürlich revanchieren will. Allerdings erreichte er mit den weißen Steinen – diesmal im typischen Endspiel einer weiteren »Berliner Mauer« im Spanier gar nichts, so dass auch diese Partie unspektakulär und schnell unentschieden endete.

Chess24-Bericht Runde 2.1