Vierte noch auf Formsuche

Zum Auftakt der Verbandsliga musste unsere IV. Mannschaft eine deutliche 1½:6½-Schlappe gegen den PSV Turm Duisburg hinnehmen. Auch wenn die Niederlage sicherlich nicht unerwartet kam, so war sie in dieser Höhe unnötig und wurde maßgeblich dadurch begünstigt, dass viele Akteure nach langer Schach-Pause noch nicht wieder im »Turniermodus« waren.

Der PSV Duisburg hat in den letzten 10-15 Jahren viele spannende Duelle gegen unsere Zweite in der 2. Bundesliga West bestritten. Nach zwei Abstiegen und einem personellen Aderlaß wurde vor dieser Saison die Reißleine gezogen und das Team nur noch in der Verbandsliga gemeldet. Doch mit vielen auf NRW-Ebene sehr erfahrenen Akteuren waren die Gäste dennoch favorisiert, zumal Mannschaftsführer Joachim Görke auf die bei der Bundestagswahl als Helfer involvierten Alexander Hobusch und Ewald Fichtner sowie die bei der Jugend-Weltmeisterschaft aktive Amina Sherif verzichten musste.

Zudem hatte auch noch Markus Schmuck einen rabenschwarzen Tag erwischt und musste sich nach einem frühen Bauerneinsteller in einer perspektivlosen Stellung bereits nach zwei Stunden geschlagen geben. Volker Naupold  agierte gewohnt unternehmungslustig, doch das Turmopfer, auf das er sich in bereits schwieriger Lage verlassen hatte, schlug nicht durch, so dass auch er aufgeben musste.

Christopher Blomel versuchte sich bei seinem ersten Ligaspiel nach vielen Jahren Pause eine unkonventielle Eröffnung und spielte scharf und aggressiv auf Gewinn. Doch in unklarer Stellung machte sich die fehlende Praxis noch ein wenig bemerkbar und er wurde ausgekontert. Nicht besser erging es am Spitzenbrett Ralph Blasek, der mit Schwarz in einer Damengambit-Struktur in eine etwas schlechtere Stellung geriet und bei seinen Verteidigungsbemühungen die Zeit überschritt.

Den Ehrentreffer erzielte der kurzfristig eingesprungene Helmut Meckel, dessen Gegner sein 1. b4 mit einer scharfen, ein Turmopfer umfassenden Variante attackierte. Doch Helmut hatte die Position bereits auf dem Brett gehabt, kannte sich in den entstehenden Verwicklungen besser aus und verwertete schließlich nach erfolgreicher Verteidigung seinen Materialvorteil. Die endgültige Entscheidung gegen unser Team fiel dann schließlich am Brett von Melanie Müdder, gegen die das Duisburger Urgestein Guido Heisel die Skandinavische Eröffnung mit 2…Sf6 gewählt hatte. Für den geopferten Bauern erhielt er eine gefährliche Langzeit-Kompensation, so dass Melanie schließlich in ihrer Zeitnot nicht mehr alle taktischen Drohungen abwehren konnte und Material verlor.

Nach der Entscheidung durch das 1:5 willigte dann auch Joachim Görke, der seine ausgeglichene Stellung lange Zeit mannschaftsdienlich weitergespielt hatte, in die Punkteteilung ein. Zum Abschluss versuchte noch Dr. Stefan Flesch nach einem Bauerneinsteller im Mittelspiel seine schlechtere Position zu halten. Dem kam er in einem Turmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern sogar recht nahe, doch letztlich ging noch ein zweiter Bauer verloren und auch diese Partie musste passend zu diesem gebrauchten Tag aufgegeben werden.

Nach diesem 1½:6½ steht die Vierte zunächst am Tabellenende und wird sich beim Bergischen Derby in Vonkeln am 22.10. rehabilitieren wollen.

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