Grabowski Turniersieger, Fichtner Blitz-Stadtmeister

Die Preisträger: FM Reiner Odendahl, Simon Knudsen, Idris Asadzade, Samuel Haringer, Yaroslava Sereda, Pawel Grabowski und Thomas Bagusat (v.l.n.r.)

Erstmals seit vielen Jahren hatten die Solinger Lokalmatadoren bei den offenen Blitz-Stadtmeisterschaften keine Chancen auf die Hauptpreise und den Turniersieg. Dieser ging in Abwesenheit von Seriensieger IM Bernd Schneider und IM Markus Schäfer an den Godesberger Pawel Grabowski, der als einziger Teilnehmer ungeschlagen blieb und seinen ersten Platz bereits eine Runde vor Schluss sicher hatte. Der Solinger Stadtmeistertitel ging an Ewald Fichtner, der mit 8/13 auf dem 9. Gesamtrang die leicht bessere Buchholz-Wertung vor dem punktgleichen Joachim Görke aufwies.

Bereits um 19.30 Uhr bei Beginn der 1. Runde konnte man erahnen, dass die diesjährigen Blitz-Titelkämpfe ein »heißes Turnier« werden würden, denn trotz des grandiosen Frühsommerwetters war eine Rekordbeteiligung von 45 Spielern zu verzeichnen, so dass der Spielsaal im Schachzentrum wirklich bis zum letzten Platz gefüllt war. Zudem ließ das Teilnehmerfeld ohne Internationale Meister an der Spitze einen sehr offenen Kampf um die Topränge erwarten.

Allgemein wurden die beiden bei uns bestens bekannten FM Reiner Odendahl (ESG) und FM Michael Coenen (Düsseldorfer SK) als Topfavoriten gehandelt. Dieser Rolle wurden sie in der ersten Turnierhälfte vollauf und lagen mit 5½/6 an der Spitze. Damit hatten sie sich bereits einen vollen Zähler Vorsprung auf das Verfolgerquartett bestehend aus Pawel Grabowski (Godesberger SK), Marc Richters (SV Mülheim Nord), Simon Knudsen (SF Brackel) und dem besten Solinger Andreas Peschel herausgearbeitet, während der dritte FM des Feldes, Dr. Kai Wolter (SK Münster) nach einem kapitalen Fehlstart nur bei 3/6 notierte und nicht mehr ins Turnier zurückfand.

Die 7. Runde markierte dann vermutlich den Wendepunkt im Kampf um den Turniersieg. Der bereits zweimalige Sieger unseres Karnevals-Open, Michael Coenen, besaß in seiner Partie gegen Grabowski ein Springerendspiel mit Mehrbauern, was vermutlich nicht zu gewinnen war. Coenen probierte es mit der Brechstange und wurde vom Godesberger ausgekontert. Während Grabowski zuvor mit 3 Siegen und 3 Remisen eher unauffällig agiert hatte, kam er durch diesen etwas schmeichelhaften Erfolg nun in Fahrt und besiegte in der Folgerunde auch Odendahl, so dass diese drei Akteure mit 6½/8 gemeinsam an der Spitze lagen.

Während Grabowski jedoch seine Siegesserie bis zur 11. Runde fortsetzte, produzierte Odendahl  nach seiner ersten Niederlagen mit weiteren Verlusten gegen Marc Richters und Dr. Dragos Ciornei (Oberhausener SV) gleich eine »lange Rochade«. Auch Michael Coenen  musste in den Runden 10 und 11 zwei Niederlagen gegen Dirk Topolewski (Gerthe-Werne) und Simon Knudsen (Dortmund-Brackel).

Durch die Schwächeperioden der Konkurrenz reichte Pawel Grabowski ein Remis in der 12. Remis, um sich bereits vorzeitig den Turniersieg zu sichern. Mit einem weiteren Remis in der Schlussrunde blieb er ungeschlagen und holte sich verdient mit 10½/13 den Siegerscheck in Höhe von 50 Euro ab.

Spannend war der Kampf um die beiden weiteren Hauptpreise. Vor der letzten Runde lagen Coenen, Odendahl, Knudsen und Dr. Ciornei gleichauf mit 8½/12 vor dem besten Solinger Ewald Fichtner (8). Während Odendahl und Knudsen ihre Schlussrundenbegegnungen gegen Frank Bellers und Ewald Fichtner gewinnen konnten, unterlag der mit der besten Buchholz-Coenen in einer spannenden Partie dem jungen Leverkusener Idris Asadzade und fiel auf den undankbaren vierten Platz zurück.

Den Silberrang sicherte sich Reiner Odendahl (9½) vor dem punktgleichen Simon Knudsen, der gleichzeitig bester Jugendlicher war. Dadurch erhielt Idris Asadzade mit 8½ Zählern auf Rang 7 den Jugendpreis, während mit dem Elberfelder Samuel Haringer ein weiterer Jugendlicher als Ratingpreisträger unter TWZ 2000 ausgezeichnet. Ein weiterer Preis ging nach Wuppertal, da Thomas Bagusat (BSW) mit 6½/13 dank der besseren Wertung vor Carolin Kublanov die Kategorie TWZ unter 1750 gewann.

Ewald Fichtner sicherte sich mit 8 Zählern als bester Solinger den Stadtmeistertitel vor Joachim Görke (8) und Andreas Peschel (7½). Wenigstens ein Preis blieb aber in der Klingenstadt:  die 10jährige Yaroslava Sereda, erst seit 4 Wochen in unserem Verein, spielte als jüngstes Teilnehmerin ein starkes Turnier und wurde für ihre 6 Zähler mit einem Ratingpreis in der Kategorie unter 1500 belohnt.

Die Stadtmeisterschaftssaison wird am 29.06.2018 mit den Titelkämpfen im Schnellschach beendet.

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