Zum ersten Mal hat sich Markus Boos den Titel des Solinger Stadtmeisters gesichert. Dabei reichte dem 51jährigen Routinier in der Schlussrunde ein Kurzremis mit den schwarzen Steinen gegen die positive Turnierüberraschung Marius Linke. Im Duell der anderen beiden Verfolger konnte Ewald Fichtner mit Weiß keine Vorteile gegen seinen Teamkollegen Christopher Blomel herausholen, so dass nach deren Punkteteilung der halbe Zähler Vorsprung für Boos auch nach der Schlussrunde Bestand hatte und er ungeschlagen mit 5½/7 seinen ersten Titel holte.

Im Spitzenduell hatten sowohl Markus als auch Marius in ihrer Vorbereitung zwar eine katalanische Struktur erahnt, landeten aber letztlich in einer Variante, die beide nicht antizipiert hatten, so dass sich Markus mit einem taktischen Remisangebot für die Sicherheitsvariante entschied.
Bei Betrachtung der Ergebnisse nach der Runde hätte dies auch im Falle eines Siegers im Duell zwischen Fichtner und Blomel für den geteilten Turniersieg dank besserer Buchholzwertung gereicht, doch nach deren Punkteteilung waren weder Wertungs-Rechenschieber noch Preisgeldaufteilungen nach Hort-System nötig. Vielmehr gab es hinter dem Alleinsieger Markus Boos (5½) ein Quintett mit jeweils 5 Zählern. Marius Linke und Christopher Blomel wurden für ihre starken Turniere, in denen beide ungeschlagen blieben, mit den verdienten Plätzen auf dem Siegertreppchen belohnt.
Hinter ihnen landeten Joachim Görke und Kian Scheidtmann, die sich mit Siegen in der Schlussrunde gegen Stefan Speck und Sarah Fetahovic noch in die Hauptpreisränge schoben. Undankbarer Sechster wurde Ewald Fichtner, der aber zumindest mit dem Ratingpreis in der TWZ-Kategorie unter 2100 ein wenig entschädigt wurde.
Mit 4½ Zählern durften sich die beiden Routiniers Ulrich Waagener und Athanassios Vranidis dank ihrer Schlussrundenerfolge über den Seniorenpreis und den Sonderpreis in Ratinggruppe 2 freuen.
Eine exzellente Partie gelang in der Schlussrunde Semih Akif Atar, der nicht nur überraschend Georg Loriguillo bezwingen konnte, sondern dafür auch mit dem Jugendpreis als zweitbester U20-Spieler hinter dem Hauptpreisträger Kian Scheidtmann belohnt wurde. Das herausragende Turnier von Semih wird auch durch seinen DWZ-Gewinn von 119 Punkten sichtbar.
Dank des Jugendpreises von Semih freute sich Bilal Wawi über den Sonderpreis in der TWZ-Kategorie unter 1701, womit er für sein ebenfalls sehr starkes Turnier mit 4/7 gegen einen 250 Punkte stärkeren Gegnerschnitt belohnt wurde. Auch Cedrik Ruhnau zeigte, wie sehr er sich in seiner ersten Saison verbessert hat und wurde folgerichtig bester Akteur mit einer TWZ unter 1500.
Letztlich war es wieder ein sehr schönes Turnier, auch wenn in diesem Jahr aufgrund der zwischenzeitlich grassierenden Grippe- und Erkältungswelle etwas zu viele Partien kampflos aufgegeben werden mussten. Ein abschließender Dank geht an Dr. Marius Fränzel, der dank einiger Nachtschichten den Teilnehmern bereits am Morgen nach den jeweiligen Runden Zugriff auf alle gespielten Partien ermöglichte.