Sechste auf Mission Klassenerhalt

Die heutige siebte Runde konnte im Abstiegskampf bereits die Vorentscheidung bringen. Gegen Neviges war ein Sieg absolute Utopie, eine klare Niederlage eigentlich erwartet worden. Zu stark waren die DWZ-Unterschiede. Es kam anders:

Als erster steuerte Jürgen Grastat gegen den königsindischen Angriff seines Gegners das erste Remis bei. Markus Schwedler hatte in seinem indischen System früh eine ausgeglichene Stellung erreicht und nahm das Remis-Angebot seines Gegners an. Dies schon alles in der turbulenten, zweiten Spielstunde. Denn kurz darauf hatte Reinhold Wygas seiner Dame keine Aufmerksamkeit geschenkt und der Gegner nahm sie auf unfreundliche Weise auch noch vom Brett. Philipp Müller am 8. Brett bekam vom 280 Punkte besseren Gegner in ausgeglichener Stellung eines Remis-Angebot, das er auch annahm.

Recht wild ging es am 3. Brett zu, wo Niklas Nink sich erst völlig verdribbelt hatte, dann in der kleinen Kantine die fröhlich die Worte stammelte „Ich habe mehrere Kombos, er falsch gerechnet, Figur mehr!“ Kaum zurück musste er mit ansehen, wie am 2. Brett Philipp Nguyen zwar gegen den Sizilianer seines Gegners gewohnt aktiv und mit offenen Visier zu Felde zog, jedoch ein Schach und Materialverlust auf der Grundreihe zulassen musste. Am 1. Brett kam Jan Berents in einer komplizierten Stellung der Versuchung nahe, das Remis-Angebot seines deutlich stärkeren Gegners anzunehmen. Für die lockende Frucht ließ er zunächst etwas die Uhr ablaufen. Mit Recht: Denn Niklas hatte seinen Gegner mit einer „Kombo“ klug zum vollen Punkt ausgekontert und am 7. Brett hatte Engelbert Kletzl vielleicht noch ein Endspiel mit Gewinnchancen. So willigte Jan ins 3:4 per Remis ein. Doch Engelbert musste letztlich die Zugwiederholung zu lassen.

Nach gerade einmal 3 Stunden und 15 Minuten war der Kampf mit 3½:4½ entschieden – und viel knapper als nach der Papierform erwartet. Der Klassenerhalt könnte trotzdem bereits geschafft sein, er hing vom Ausgang der Partie BSW gegen Solingen 28 ab. Alleine von den Brettpunkten her, war man sich im Schachzentrum einig, sollte jetzt aber eh nix mehr passieren und man will in den letzten beiden Partien die vermeintlich stärkeren Gegner ärgern.

Philipp Müller

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