Zum traditionellen Saisonauftakt sind wir auch diesmal mit drei Mannschaften angetreten. Die 1. Pokalmannschaft fuhr zur Wiederholung des Pokalfinales der vergangenen Saison zur ersten Auswahl des MTV Langenberg, während die 2. und 3. Mannschaft im Schachzentrum die 2. Mannschaft der Elberfelder SG 1851 und die 3. des SV Wermelskirchen empfingen.
Am schnellsten ging es bei der 3. Mannschaft, die gegen eine Auswahl mit 3 Jugendlichen und einem erfahren Mannschaftsführer antraten. Nach nur 30 Minuten gab der Gegner von Batuhan Gülcan an Brett 2 auf, der in einer seltenen Variante des Damenbauernspielt den Überblick verloren und bereits im 10. Zug die Dame gegen einen Läufer hergegeben hatte. Die Partie dauerte zwar noch einmal 10 Züge, was die Position des Schwarzen aber nicht wirklich verbesserte. Dann konnte sich Marius Fränzel an Brett 3 über seinen ersten Punkt nach seiner Spielpause freuen: Seine Gegnerin konnte zwar in der Eröffnung das Schlimmste vermeiden, ging dann aber nach und nach an der schlechten Koordination ihrer Figuren zugrunde. Unmittelbar nach dem Ende dieser Partie bot der Gegner von Reinhard Schüller an Brett 4 in ausgeglichener Stellung Remis an, was Reinhard aber ablehnte, um wenige Züge später die Partie durch einen Läuferabzug mit Schach zu gewinnen. So spielte nur nach Kian Scheidtmann an Brett 1. Ihm hatte sein Gegenüber erlaubt, zwei Freibauern auf der d- und e-Linie zu bilden, die zudem noch von fast allen Figuren sinnvoll unterstützt wurde. Als diese Bauern dann nach d3 und e3 vorrücken konnten, gab Weiß die Partie auf, da keine Verteidigung mehr zu finden war.
Als bei der 3. bereits 3:0 stand, endete erst die erste Partie bei der 2. Mannschaft: Christopher Blomel hatte an Brett 2 seine geliebte Ponziani-Eröffnung ausgepackt und hatte die schwarze Bauernstruktur auf beiden Flügeln fachgerecht demoliert. Christopher gelang es, seinen positionellen Vorteil systematisch auszubauen, bis die schwarze Stellung um den 25. Zug herum kollabierte. Kurz darauf nahm auch Markus Boos an Brett 1 die Gratulation seines Gegners entgegen, der in einem Moment der Unaufmerksamkeit einen Springer stehen gelassen hatte. Damit war auch dieser Kampf bereits nach Berliner Wertung entschieden. An Brett 3 spielte Gregor Loriguillo gegen eine Pirc-Verteidigung, wobei diese Partie bei eher ungewöhnlichen Stellungsbildern lange Zeit einigermaßen im Gleichgewicht blieb. Aber auch hier setzte sich der nominell stärkere Spieler schließlich durch: Während Schwarz auf dem Damenflügel auf Bauernfang ging, konnte Gregor einen Springer auf e6 einzementieren und anschließend mit seinen Türmen über die g- und h-Linie einen unaufhaltbaren Mattangriff inszenieren. Blieb noch die Partie von Carsten Becker an Brett 4, dessen Gegenüber mit dem Verlustzug Remis anbot, was Carsten natürlich ablehnte, um den Weißen in nur 5 Zügen zur Aufgabe zu zwingen. Dies machte den 8:0-Kantersieg im Schachzentrum perfekt.
Parallel ging in die I. Mannschaft bei der Neuauflage des Vorjahresfinales in Langenberg als nomineller Favorit in die Begegnung, da die Gastgeber mit Thomas Wille auch noch auf einen ihrer Spitzenspieler verzichten mussten. Ralph Blasek initiierte mit den schwarzen Steinen aus ausgeglichener Position einen Angriff, der letztlich nach ungenauer Verteidigung seines Gegners dessen weißen König in einem Mattnetz zurückließ. Einen sauberen Positionssieg spielte Ewald Fichtner am vierten Brett heraus, bevor Merlin Mänken am Spitzenbrett für die Entscheidung sorgte. In der besten Partie des Tages gewann er frühzeitig Material gegen Michael Preuschoff und verteidigte sich danach präzise gegen dessen aus der Not geborenen Königsangriff, so dass diesem nach neutralisierter Initiative nur noch die Aufgabe blieb. In der letzten Partie des Tages hatte Oliver Kniest hingegen Glück, dass sein Gegner nach einer gut gespielten Partie mit Mehrbauer in einem technisch nicht einfachen Endspiel auf weitere Gewinnversuche verzichtete, sondern sich mit einem Remis zum Endstand von ½:3½ zufrieden gab.
Nach diesem erfolgreichen Start in die neue Saison geht es für alle SG-Teams Anfang November im Viertelfinale weiter.