Archiv der Kategorie: Turniere anderswo

Mads Andersen überzeugt in der Heimat

Der frühere von der gleichnamigen Tageszeitung gesponsorte »Politiken Cup« ist seit 1979 das größte und traditionellste Schachfestival in Dänemark. Inzwischen wird es nicht mehr in Kopenhagen, sondern in der Nähe im Hamlet-Ort Helsingör ausgetragen und seit dem Vorjahr besitzt das Turnier mit der IT-Firma Xtracon auch einen neuen Sponsor, doch die Attraktivität des Turniers bleibt ungebrochen. So kamen auch zu der diesjährigen Auflage vom 22.-30.07.2017 wieder mit 433 Spielern ein quantitativ und mit 24 GM und 21 IM auch ein qualitativ exzellentes Teilnehmerfeld zusammen. Natürlich war auch der dänische Landesmeister Mads Andersen als stärkster einheimischer Akteur am Start und nahm Platz 12 der Setzliste ein. Mads Andersen überzeugt in der Heimat weiterlesen

Naumann verpasst German Masters-Qualifikation

Im Rahmen des 25. Dresdner Schachfestivals findet vom 31.07.-06.08.2017 zum zweiten Mal das »German Masters« als eine Art inoffizielle Deutsche Meisterschaft mit einem starken Rundenturnier statt. Fünf Teilnehmer wurden von Bundestrainer Rogozenko nominiert, um die restlichen drei Plätze gab es am 29./30.07.2017 ein Qualifikationsturnier im Schnellschachmodus, das für alle deutschen Titelträger offen war. Naumann verpasst German Masters-Qualifikation weiterlesen

SG-Mädchen überzeugen in Dortmund

Dana Berelowitsch

Bei der inzwischen 45. Auflage der Dortmunder Schachtage, die inzwischen als Sparkassen Chess Meeting firmieren, wurden vom 15.–23.07.2017 traditionell neben dem Großmeisterturnier auch ein Jugend-Rundenturnier und drei Open ausgetragen. Im B-Open, in dem Spieler mit einer DWZ bis 2000 zugelassen waren, befanden sich unter den 122 Spielern auch vier Mädchen aus unserer Jugendabteilung und erwischten ein mehrheitlich gutes Turnier.

Das stärkste Schach zeigte Dana Berelowitsch, die als Nummer 73 der Setzliste ausgezeichnete 5½/9 gegen nominell deutlich stärkere Gegnerschaft erzielte. Als Belohnung durfte sich die 14j-Jährige auf dem 22. Gesamtrang über den Gewinn von 106 DWZ-Punkten und ihre bisher höchste Wertungszahl von 1755 freuen.

Ebenfalls überzeugen konnten Elizabeth und Carolin Kublanov, die beide sehr kämpferisch mit jeweils nur zwei Remisen agierten und schließlich mit 5/9 ebenfalls über Erwartung auf dem 41. bzw. 44. Platz landeten. Lediglich Luisa Bashylina fand etwas schwer ins Turnier, nachdem sie in der zweiten Runde in Gewinnstellung die Zeit überschritt und mit 0/3 ins Turnier startete. Doch nach einer gewissen Stabilisierungsphase zeigte sie im Endspurt ihre kämperischen Qualitäten und erreichte trotz des mäßigen Auftakts noch ordentliche 4½/9.

Zur Tabelle B-Open

Lehrgeld in Warschau

Kevin Schröder
(Foto: Bernd Schröder)

Früher wurde der bekannte Satz » In Russland lernt man Schach spielen« von ambitionierten Spielern aus Westeuropa gerne zitiert, wenn sie dort gegen diverse hierzulande völlig unbekannte Gegner böse Niederlagen einstecken musste. Diese Binsenweisheit lässt sich auch heute noch analog auf die starken Open im osteuropäischen Ausland anwenden. Eine entsprechende Erfahrung mussten Kevin Schröder und Thomas Michalczak bei ihrer Teilnahme am exzellent besetzten Najdorf-Memorial machen, das vom 07.–14.07.2017 in Warschau ausgetragen wurde.  525 Spieler waren in drei Open am Start – im Meisterturnier warteten im Feld der 148 Akteure neben 30 GM und 21 IM auch diverse ambitionierte Jungtalente.

Dabei gelang beiden noch ein sehr guter Auftakt:

Tom Michalczak
(Foto: Bernd Schröder)

Kevin remisierte aus der Position der Stärke gegen GM Deep Sengupta (2596) und auch Tom gelang eine ungefährdete Punkteteilung gegen IM Lukascz Jarmula (2444), der im Vorjahr in der Bundesliga noch Predrag Nikolic bezwungen hatte. In der Folge wollte unseren beiden Zweitliga-Akteuren aber einfach nichts mehr gelingen:  Kevin musste aufgrund zweier Blackouts im Endspiel völlig unnötige Niederlagen einstecken und wurde mit 3/9 auf Rang 128 völlig unter Wert geschlagen. Noch bitterer lief es für Tom, der gleich zwei glatte Gewinnstellungen noch zum Verlust verdarb und schließlich mit 2½ Zählern auf Rang 139 noch mehr Elopunkte einbüßte.

Turnierseite
Bericht Chessbase

Ebenfalls nicht zufrieden war Andreas Peschel, der vom 13.–16.07.2017 bei der zweiten Auflage des beschaulichen Open auf Schloss Mansfeld im Südharz aktiv war, um dort seinen Vorjahrestitel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Doch Andreas war nach seiner herausragenden Saison, die ihm eine neue Rekord-DWZ-Zahl bescherte, nicht wiederzuerkennen und erwischte ein rabenschwarzes Turnier. Nach frühzeitigen Punktverlusten übertrieb er in der Folge das Risiko und landete am Ende als Zweiter der Setzliste mit 4½/7 auf einem enttäuschenden 7. Platz im 35 Akteure umfassenden Feld.

Turnierseite

Achter Meistertitel für Loek Van Wely

Unser Neuzugang Loek van Wely konnte sich bei den vom 26.06. – 02.07.2017 in Amsterdam ausgetragenen Niederländischen Meisterschaften bereits seinen achten nationalen Meistertitel sichern. Als Topgesetzter im achtköpfigen Meisterturnier erreichte er 4½/7 und landete damit punktgleich mit unserem Ex-Solinger Sipke Ernst auf dem geteilten Spitzenrang. Den erforderlichen Schnellschach-Stichkampf konnte Loek mit 1½: ½ für sich entscheiden. Achter Meistertitel für Loek Van Wely weiterlesen

Knapp verpasste Podestplätze bei NRW-Schnellschach-Meisterschaft

Bereits zum fünften Mal in Folge wurden die NRW-Schnellschach-Meisterschaften in Oer-Erkenschwick als kleines Festival ausgetragen. Neben der Damen- und der Seniorenmeisterschaft wurde das Turnier in sieben verschiedenenen DWZ-Kategorien ausgetragen, wobei jeweils 7 Schnellpartien mit 15 Minuten/Partie + 10 Sekunden/Zug zu absolvieren waren.Unter den 199 Teilnehmern, welche die Stadthalle Oer-Erkenschwick fast komplett ausfüllten, waren auch vier SG-Akteure, die alle eine Topplatzierung erreichten und das Siegertreppchen nur ganz knapp verpassten.

Knapp verpasste Podestplätze bei NRW-Schnellschach-Meisterschaft weiterlesen

Vier SG-Talente beim Erkrather Jugend-Open

Nach einem Jahr Pause lud der SC Erkrath am 25.06.2017 bereits zum 22. Mal zu seinem beliebten Jugend-Schnellschach-Open ein, bei dem in sechs Altersklassen 211 Jugendliche im Alter von 5-18 Jahren am Start waren. Leider bestand die SG-Delegation in diesem Jahr nur aus vier Akteuren, von denen unsere beiden erfahrenen Mädchen erwartungsgemäß für die besten Resultate sorgten.

Luisa Bashylina verpasste in der U12 mit 6/9 zwar das Treppchen, durfte sich aber auf dem 6. Platz immerhin über den Pokal für das beste Mädchen in dieser Altersklasse freuen. Für Philipp Strieder war es dagegen das erste NRW-Jugend-Prix-Turnier überhaupt, so dass er viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und schließlich mit 3 Zählern auf Platz 50 landete.

Die beste Solinger Individualplatzierung gelang Dana Berelowitsch in der U14. Mit 6½/9 wurde sie Fünfte und hinter Gesamtsiegerin Eva Rudolph das zweitbeste Mädchen.

Einen schweren Stand hatte in seiner ersten Schach-Saison erwartungsgemäß Florian Over in der stark besetzten U16. Am Ende durfte er sich immerhin über 2½ Zähler bei seiner Turnierpremiere freuen.

Zur Seite des Ausrichters

Familie Müdder in Dinslaken in Topform

Zum zweiten Mal richtete der SV Dinslaken vom 23.-25.06.2017 die »Dinslakener offene Stadtmeisterschaft im Schach« (DoSiS) aus, bei der diesmal 38 Teilnehmer am Start waren. Darunter befanden sich auch Melanie Müdder nebst Vater Rafael, die beide ein hervorragendes Wochenende erwischten.

Nach einem salomonischen Remis im Familienduell der ersten Runde benötigte Rafael noch eine weitere Partie zum Warmspielen. Nach einer weiteren Punkteteilung in dieser zweiten Runde ließ er jedoch drei Siege folgen und verpasste als geteilter Zweiter mit 4/5 nur dank eines halben Buchholzpunkt die Hauptpreisränge, sondern musste mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden sein.

Melanie gewann in der zweiten Runde kampflos und zeigte danach ihr Talent mit Remisen gegen Patrick Terhuven (2171) und Jochen Esser (2057). So blieb sie nach einem weiteren Remis in der Schlussrunde ungeschlagen und durfte sich mit 3 Zählern auf dem 10. Rang über den mit 60 Euro dotierten Ratingpreis freuen. Zudem gelang es ihr mit dieser Performance, erstmalig die DWZ-Grenze von 1900 zu überschreiten, was einen weiteren Lohn für ihre exzellente Saison darstellt.

Zur Tabelle

Carolin Kublanov in Herne in Topform

Während ihre Schwester bei der NRW-U14w-Meisterschaft erfolgreich war, startete  Carolin Kublanov vom 14.-18.06.2017 beim »Unser Fritz«-Open in Herne, das der SV Unser Fritz bereits zum achten Mal über das Fronleichnams-Wochenende ausrichtete. Carolin war im starken Feld der 119 Spieler, darunter 2 GM, 1 WGM, 3 FM nur an Position 90 gesetzt, zeigte sich aber in blendender Verfassung.

In allen 7 Runden traf sie auf nominell stärkere Gegner, musste sich aber nur in Runde 4 gegen Dr. Hartmut Frank (1853) geschlagen geben. Dafür remisierte sie unter anderem gegen Fabian Zahn (1952) und Steven Nowak (2053) und schraubte durch einen Sieg in der Schlussrunde über Gerd Arlt (1762) ihren Score auf exzellente 3½/7. Dies brachte ihr einen guten 57. Platz ein.  Zudem gewann sie 72 Elo-Punkte hinzu, womit sie erstmals die 1700er-Marke überschritt.

Mit der neuen Zahl von 1725 belohnte sich Carolin für ihren Schach-Monat, bei dem sie binnen fünf Wochen gleich vier 7-Runden-Turniere absolvierte.

Zur Turnierseite

“Youngster” Rainer Falge mit 50 % in Bad Neuenahr

Das schachliche Urgestein vom Mittelrhein, Gottfried Schumacher, organisierte vom 07.-15.06.2017 im schönen Steigenberger Kursaal von Bad Neuenahr die ChessClassics, ein Seniorenturnier, das gemäß den aktuellen FIDE-Altersklassen in den beiden Gruppen Ü50 und Ü65 ausgetragen wurde.

Da sich für die jüngere Altersklasse nur sehr wenige Teilnehmer anmeldeten, wurden schließlich aber beide Gruppen zu einem Feld von insgesamt 163 Akteuren zusammengelegt. Unser Teilnehmer Rainer Falge freute sich nicht nur über die guten Spielbedingungen, sondern auch über die Tatsache, selbst als Ü65-Akteur noch zu den »Youngstern« im Turnier zu gehören.

Als Nummer 95 der Setzliste spielte er mit 4½/9 ein ordentliches Turnier und blieb dabei im Rahmen seiner Elo- und DWZ-Erwartung.

Zur Turnierseite