SG-Jugend siegt im Spitzenspiel

Einen idealen Start in die neue Jugend-Bundesliga-Saison erwischte unsere Jugendmannschaft. Im Duell gegen den Vorjahreszweiten SG Porz konnten die Domstädter nach einem spannenden Kampf mit vielen sehr umkämpften Partien erstmals mit 17:15 (4½:3½) bezwungen werden. Ausschlaggebend war letztlich die exzellente Ausbeute an den vorderen Brettern, an denen Alexander Hobusch, Marcel Kyas, Ewald Fichtner und Jan Hobusch jeweils volle Zähler erzielten. 

In der letzten Saison waren die Porzer einen Platz vor unserer Mannschaft gelandet und auch in dieser Saison nehmen die beiden Mannschaften die Plätze 2 und 3 in der Setzliste der Jugend-Bundesliga West ein, so dass der Begegnung auch im Kampf um die Qualifikationsplätze zur Deutschen Meisterschaft große Bedeutung zukam. Entsprechend traten beide Mannschaften nahezu in Bestbesetzung an. Der Auftakt lief jedoch nicht in unserem Sinne: Seva Bashylin opferte in einer scharfen Sizilianisch-Stellung mit Weiß zu optimistisch eine Figur, was sein Kontrahent zunächst widerlegte. Als Seva noch etwas im Trüben fischte, unterlief jenem jedoch ein folgenschwerer Fehlzug, der Bashylin auf die Siegerstraße gebracht hätte. Doch leider ging Seva an dieser Möglichkeit vorbei, so dass wir nach knapp 3 Stunden in Rückstand lagen.

Den Ausgleich besorgte auf sehr überzeugende Weise Ewald Fichtner, der in einer slawisch-katalanischen Struktur seinem Gegner zunächst das Läuferpaar abnahm und dann mustergültig langsam die Stellung öffnete, so dass letztlich entscheidende materielle Verluste unvermeidbar waren. Leider mussten wir kurze Zeit später einen erneuten Rückstand durch die Niederlage von Oliver Wroblowski verkraften. Dieser hatte in einem Dc2-Nimzo-Inder das modische Bauernopfer b5 angebracht und hinreichende positionelle Kompensation erhalten. Doch leider verschätzte er sich beim Übergang ins Damenendspiel, als er zwar den Bauern zurückgewann, die Position jedoch langfristig wegen des weißen Freibauern am Damenflügel und des aktiven weißen Königs nicht zu halten war.

Der erste Schwarz-Sieg unserer Mannschaft ging dann auf das Konto von Jan Hobusch, der in einer ungewöhnlichen Caro-Kann-Variante ausgleichen konnte und dann seinen Kontrahenten mit einem ungewöhnlichen Abtausch seines Läufers überraschte, der den weißen Königsflügel entscheidend schwächte, was Jan mit seinen beiden Springern mustergültig zum entscheidenden Qualitätsgewinn ausnutzte. Mit dem Zwischenstand von 2:2 ging es dann in die Zeitnotphase, in der sich Alexander Hobusch am Spitzenbrett mit Schwarz in einem Turmendspiel dank größerer Aktivität letztlich einen entscheidenden Bauern gewinnen konnte, was wenig später die erste Führung für uns bedeutete.

Kurze Zeit später folgte dann die einzige Punkteteilung des Tages bei Mark Shishkov, der sein Jugend-Bundesliga-Debüt zuvor sehr unterhaltsam gestaltet hatte.  Aus einer ruhigen Nimzo-Indisch-Stellung hatte er mit einem temporären Figurenopfer die Initiative an sich gerissen und den weißen König über das Brett getrieben. Doch sein Gegner verteidigte sich umsichtig, so dass die Partie schließlich in einem totremisen ungleichfarbigen Läuferendspiel gelandet war. Der Siegtreffer war schließlich Marcel Kyas vorbehalten, der eine Eröffnungs-Ungenauigkeit seines Gegners in einer Tschigorin-Verteidigung konsequent ausnutzte und schließlich die schwarze Dame gewinnen konnte, was die drei schwarzen Leichtfiguren aufgrund ihrer fehlenden Koordination nicht kompensieren konnten.

So konnten wir es auch verkraften, dass Daniel Reksten eine etwas unglückliche Niederlage in seiner ersten Jugendbundesliga-Partie hinnehmen musste. In der modernen Hauptvariante des Modernen Benoni hatte er zunächst das schwarze Gegenspiel mustergültig unterbunden und den thematischen Bauerndurchbruch e5 durchgesetzt. Dann agierte er jedoch mit einem zweiten Bauernopfer etwas zu optimistisch und hatte in einer hochtaktischen Stellung zudem einiges Pech, dass ihm in beiderseits hochgradiger Zeitnot der gegnerische König aus höchster Gefahr noch entkam, so dass er nach der Zeitkontrolle ein verlorenes Damenendspiel zu akzeptieren hatte.

Das nächste Auswärtsspiel gegen Dortmund Brackel steht unter besonderen Vorzeichen, denn es wird am 16.10. parallel zur zentralen Auftaktrunde der Schach-Bundesliga in Mülheim ausgetragen werden.

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