SG-Quartett beim gigantischen Schachfestival in Pardubice

Zwar nicht so zahlreich wie im Vorjahr, aber immerhin noch mit vier Spielern ist unser Verein beim inzwischen größten Schachfestival der Welt im tschechischen Pardubice vertreten, dessen Teilnehmerzahlen in jedem Jahr aufs Neue wachsen. So kann sich Andreas Peschel, der in diesem Jahr bereits zum 11. Mal am Start ist, noch daran erinnern, wie es im Jahre 1995 ein in Deutschland weitgehend unbekanntes, wenn auch mit ca. 500 Spielern bereits großes Festival war.

Inzwischen sind alleine in den fünf Haupt-Open, die in verschiedenen Kategorien vom 21.–29. Juli ausgetragen werden, unglaubliche 1655 Spieler aus 42 Ländern, darunter fast 400 (!) Deutsche am Start. Insgesamt dauert das Festival vom 13.–30. Juli und kommt mit diversen Rahmenveranstaltungen im Schach und anderen Brettspielen auf über 3000 Teilnehmer!

Doch nicht nur quantitativ, auch qualitativ setzt das Festival Maßstäbe: So sind im A-Open, für das nur Spieler mit Elo über 2200 zugelassen sind, 406 Spieler mit einem Elo-Schnitt von 2337(!) am Start. Im vom tschechischen Wunderkind David Navara (2706) angeführten Feld kämpfen 58 GM und 120 IM um den eher mäßigen Preisfonds, wertvolle Elo-Punkte und vor allem Normen. Unser angehender GM Michael Hoffmann, dem der Titel bald verliehen werden dürfte, startete als Nummer 74 der Setzliste mit zwei teils glücklichen Remisen ins Turnier, ehe ein Schwarz-Erfolg über das 14-jährige Hamburger Talent Niclas Huschenbeth den Bann brach. Nach einem weiteren Sieg liegt Michael nun mit 3/4 im Verfolgerfeld.

Noch nicht optimal läuft es für Lorenz Drabke (148 der Setzliste), der nach einem standesgemäßen Auftaktsieg dem weissrussischen Vorjahressieger GM Andrej Kovalev (2562) unterlag und dann gegen zwei schwächere Gegner nicht über Remisen hinauskam, so dass er sich mit 2 Zählern im breiten Mittelfeld befindet.

Auch das B1-Open, in dem ebenfalls ausschließlich Elo-Träger zugelassen sind, ist mit 392 Spielern, darunter 5 IM, immer noch gut besetzt. Dort startete Andreas Peschel als Nummer 78 der Setzliste mit einem glücklichen Remis, ließ dann zwei Siege folgen, bevor ihn eine Niederlage gegen IM Kutynec (2326) etwas zurückwarf.

Mit 50 % der Punkte liegt Clara Wirths einen halben Zähler dahinter. Sie bekommt als Nummer 357 der Rangliste praktisch ausschließlich stärkere Gegner zugelost und startete mit zwei schön herausgespielten Siegen. Trotz der dann folgenden beiden Niederlagen weist ihre bisherige Performance von 2185 die starke Leistung aus, die sie hoffentlich in der zweiten Turnierhälfte bestätigen können wird.

Alle Infos über dieses Schachfestival gibt es unter www.czechopen.net Zudem sind die statistischen Ergebnisdaten aller Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen unter www.deep-chess.de abrufbar.