Dritte verpasst vorzeitigen Klassenerhalt

Mit einem 4:4 bei Hansa Dortmund II konnte unsere III. Mannschaft vor dem letzten Spieltag in der NRW-Klasse den wichtigen zum Klassenerhalt berechtigenden 7. Tabellenplatz verteidigen, verpasste allerdings den sofortigen Klassenerhalt, der mit einem doppelten Punktgewinn möglich gewesen wäre. Somit benötigt die Mannschaft nun am letzten Spieltag gegen den SK Herne Sodingen noch einen Zähler, um aus eigener Kraft den Klassenverbleib zu sichern. In Dortmund sorgten Kevin Zolfagharian, Jerome Neumair und Martin Auer mit wichtigen Siegen für die letztlich wohl leistungsgerechte Punkteteilung.

Der letzte Auswärtskampf der Saison stand unter besonders komplizierten Vorzeichen, da die I., II. und III. Mannschaft parallel antreten mussten und das zur Verfügung stehende Personal sehr knapp war. Unser bisheriger Topscorer  Jan Hobusch wurde an die Bundesliga-Mannschaft abgegeben und schließlich fiel auch noch kurzfristig Ralph Blasek wegen gesundheitlicher Probleme aus, so dass wir in Bezug auf die Aufstellung etwas improvisieren mussten. Folglich sei an dieser Stelle den beiden kurzfristig eingesprungenen Ersatzleuten Jan Porstmann und Frank Borkott herzlich gedankt. Da die Dortmunder  mit dem gleichzeitigen Einsatz ihrer I.-IV. Mannschaft in einer vergleichbaren Situation waren, mussten sie ebenfalls zwei Stammspieler ersetzen, so dass ein Kampf auf Augenhöhe stattfand.

Frühzeitig erreichte Frank Borkott mit Schwarz  in einer Pirc-Verteidigung Ausgleich, so dass nach diversen Figurenabtäuschen am achten Brett Frieden geschlossen wurde. Nach etwa 2½ Stunden sorgte dann Kevin Zolfagharian für die frühe Führung, nachdem sein Kontrahent in einer Caro-Kann-Verteidigung auf Abwege geraten war und Materialverluste nicht mehr vermeiden konnte, so dass er bei nahezu noch vollem Brett aufgab. Alle übrigen Partien gingen dann in die Zeitnotphase, in der Jerome Neumair zunächst den Vorsprung ausbauen konnte. Gegen die Semi-Tarrasch-Verteidigung seines Gegners behielt er im schnell entstehenden Endspiel stets eine leichte Initiative, die er mit einer technisch sehr ansprechenden Leistung schließlich in einen vollen Zähler ummünzen konnte.

Fast postwendend erzielten die Gäste allerdings wieder den Anschlusstreffer:  Alexander Hobusch hatte mit Schwarz in einem orthodoxen Damengambit niemals vollständig ausgleichen können und geriet schrittweise unter größeren positionellen Druck, den er auch mit einem Qualitätsopfer nicht mehr abschütteln konnte, so dass er kurz vor dem 40. Zug aufgeben musste. Die zweite Solinger Niederlage des Tages musste Jan Porstmann einstecken, der als Weißer in einem Winawer-Franzosen bei abgeriegeltem Damenflügel schließlich am Königsflügel in einen Angriff geriet, der ihm entscheidendes Material kostete.

Somit ging es beim Stande von 2½:2½ in die fünfte Spielstunde. Am Spitzenbrett hatte Oliver Kniest durch einen außerordentlich stumpfsinnigen Zug nicht nur seinen Eröffnungsvorteil weggeworfen, sondern zudem noch einen Bauern verloren. Glücklicher Weise gelang es ihm aber vor der Zeitkontrolle, die Partie in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel abzuwickeln, das trotz des Minusbauern recht einfach Remis zu halten war.  Der Gegner von Martin Auer hatte dessen Pirc-Verteidigung sehr aggressiv attackiert und auch frühzeitig eine Figur für zwei Freibauern am Königsflügel geopfert. Im sehr komplexen Mittelspiel konnte Martin ihn dann aber ausmanövrieren und erhielt schließlich drei Leichtfiguren für den gegnerischen Turm. Trotz seiner sehr anfälligen Königsstellung reichte Martin dieser materielle Vorteil schließlich, um ihn nach dem Umschiffen diverser taktischer Fallstricke zu einem vollen Zähler zu verwandeln.

Leider zeichnete zu diesem Zeitpunkt bereits seit längerer Zeit die erste Saisonniederlage von Andreas Peschel. Gegen die Bird-Eröffung seines Gegners geriet er nach einigen ungenauen Manövern frühzeitig in eine absolut perspektivlose Stellung, bei der er sich noch sehr glücklich schätzen dürfte, ein Turm + Leichtfigurenendspiel mit nur einem Minusbauern zu erreicht zu haben. Dennoch erwiesen sich die beiden verbundenen Freibauern seines Kontrahenten letztlich als zu stark, so dass nach ungefähr sechs Stunden das leistungsgerechte 4:4 feststand.

Wie erwartet hat uns der bisherige Tabellenachte Letmathe durch einen Sieg gegen Schlusslicht Holsterhausen überholt und ist mit 8:8 Zählern gerettet. Wir konnten dafür mit nun 7:9 Zählern an Herford (6:10) vorbeiziehen und so den 7. Platz verteidigen. Da Herford in der Schlussrunde gegen die SF Neuenkirchen (ebenfalls 7:9) antreten muss, reicht uns im letzten Heimspiel am 27.04. gegen Herne ein Punkt, um den angestrebten Klassenerhalt abzusichern.

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