Traditionell ist die Pfingstwoche für das stets grandiose Schachfestival der Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften reserviert. Leider musste auch dieses Turnier ausgerechnet im Jubiläumsjahr zum 50jährigen Bestehen der Deutschen Schachjugend wegen der Corona-Pandemie verschoben werden und die DSJ strebt nun eine in jüngere und ältere Altersklassen aufgeteilte Ausrichtung in zwei Wochen im Oktober an.
Als Ersatz gab es in der eigentlichen Meisterschaftswoche diverse Online-Aktivitäten mit auch einigen Turnieren, bei denen Luisa Bashylina sich mehrfach in den Preisrängen platzieren konnte. Am 02.06.2020 fand das U25-Blitzturnier im 3+2-Modus auf dem playchess-Server statt. Nach 11 Runden erreichte sie mit 7½ Zählern einen starken 6. Rang unter 49 Teilnehmern und ließ dabei unter anderem IM Robert Baskin (8.) hinter sich. Als beste Spielerin des Turniers erhielt sie einen Chessbase-Gutschein über 100 Euro.
Nur drei Tage später, am 05.06.2020, stand das U16-Blitzturnier mit dem gleichen Bedenkzeitmodus und diesmal sogar 84 Spielern auf dem Programm. Erneut erzielte Luisa 7½/11, verpasste aber durch eine Schlussrunden-Niederlage gegen den Turniersieger Jan Boder leider einen Platz auf dem Siegertreppchen. Doch auch der siebte Platz reichte für den Preis als bestes U14-Mädchen, mit dem sie ihren am Dienstag erlangten Chessbase-Gutschein wertmäßig verdoppeln konnte.
Zu den Ergebnissen der DSJ-Online-Blitzturniere
Nach diesen Erfolgen im Duell mit ihren jungen Kontrahenten ging es am 06.06.2020 mit dem nächsten offiziellen Turnier weiter. Es stand das Finale des ersten Deutschen Internet-Deutschland-Cup an. Der deutsche Schachbund hatte dieses Turnier nach Abschluss der Deutschen Internet-Amateur-Blitzmeisterschaft seit dem 19.05.2020 ausgerichtet in drei Wertungskategorien ausgerichtet.
Luisa wollte in der B-Gruppe für Spieler mit einer Wertungszahl von 1600-2000 natürlich dem großen Erfolg ihres Bruders Seva nacheifern, der im April erster deutscher Internet-Amateur-Meister in dieser Wertungsgruppe geworden war. Für die Qualifikation zur Endrunde war ein Platz unter den ersten 20 Plätzen in einem der vier Vorrunden-Turniere notwendig. Dieses Ziel erreichte sie in allen vier Vorrundenturniere mit den Plätzen 8, 5, 19 und 4, so dass sie sich auch dort bereits über zwei Preise freuen durfte.
Damit war sie die erfolgreichste Spielerin aller Vorrunden und ging mit hohen Erwartungen in das Finalturnier. Als Nummer 17 der Setzliste unter 84 Teilnehmern startete sie stark mit 4/4, erwischete dann aber eine Schwächeperiode im zweiten Turnierdrittel, so dass sie mit einem Zwischenstand von 5/9 ins Mittelfeld zurückfiel. Es folgte noch einmal eine Aufholjagd mit drei Siegen, bevor sie in der Schlussrunde dem Turniersieger Marcel Singh unterlag. So verpasste sie mit 8/13 auf dem 12. Platz knapp eine Top Ten-Platzierung, rundete aber dennoch drei sehr erfolgreiche Online-Schach-Wochen ab.