Sechste holt Niederlage in Mettmann ab

Auch in der letzten Runde ging es für unsere VI. Mannschaft praktisch um nichts mehr: Zwar konnte sich die Mannschaft mit einem Sieg eventuell auf den Bronze-Platz vorschieben, aber so oder so hatte sie weder etwas mit Auf- oder Abstieg zu tun. Mettmann-Sport I dagegen musste gewinnen und zugleich hoffen, dass die Sfr. Neviges ihren Kampf gegen den Spitzenreiter verlieren würde (was sie nicht getan haben), um dem Abstieg in die 2. Bezirksliga zu entgehen. Vielleicht erklärt diese sehr unterschiedliche Motivationslage, dass die Solinger mit einem 2½:5½ nach Hause fuhren.

Unsere Mannschaft trat mit drei Ersatzspielern an, denen an dieser Stelle für ihren Einsatz noch einmal ausdrücklich gedankt sei. Leider hatten aber alle drei wenig Glück: Bernhard Fodor an Brett 7 inszenierte angesichts drohendem Materialverlust einen Opferangriff auf die gegnerische Königsstellung. Es gelang ihm auch, den schwarzen König komplett zu entblößen, aber mit den verbleibenden Kräften (in der Hauptsache Dame und Springer) ließ sich gegen den in der Brettmitte stehenden König kein Mattnetz knüpfen. Als Bernhard in einen Damentausch einwilligte, war die Partie faktisch gelaufen, wenn auch noch 20 Züge bis zur Aufgabe gespielt wurden. Max Pernizki an Brett 6 verteidigte sich mit einer Caro-Kann-Verteidigung, klemmte aber einen Springer so ein, dass er ihn nur unter Hergabe eines Bauern behalten konnte. So hatte Weiß einen Freibauern auf der h-Linie, der sich nicht wirklich aufhalten ließ und im Turmendspiel letztlich ein Matt gegen den auf h8 stehenden schwarzen König brachte. Und auch Lars Nawrath an Brett 8 hatte »Pech in der Stellung«: Er hatte sich lange Zeit gegen seinen nominell viel stärkeren Gegner verteidigt, scheiterte aber an seiner Figurenkoordination. Er gab aber nicht gleich auf, sondern suchte immer wieder Gegenspiel aufzubauen, konnte aber die Niederlage nicht verhindern.

Auch an den verbleibenden fünf Brettern sah es nur teilweise besser aus: Christopher Blomel am Spitzenbrett spielte gegen einen 2000er und konnte gegen dessen Caro-Kann-Verteidigung mit seiner Spezialvariante mit 2. b3 ein sicheres Remis, aber auch nicht mehr erreichen. An Brett 2 spielte Kian Scheidtmann eine schöne positionelle Partie, in der schließlich ein gedeckter Freibauer auf der d-Linie das entscheidende Übergewicht bildete. An Brett 3 hatte Ferdinand Scheider einen taktischen Aussetzer und ließ im frühen Mittelspiel eine Bauerngabel auf Läufer und Springer zu. Auch er zeigte guten Kampfgeist und spielte noch etwa 30 Züge weiter, was aber am Ausgang der Partie nichts ändern konnte. Und auch Batuhan Gülcan agierte taktisch unglücklich und landete in einem Endspiel mit Turm gegen zwei Läufer und einen Mehrbauern. Mit den auf beiden Flügeln verteilten Bauern entfaltete das Läuferpaar seine volle Macht, gegen die Batuhans Verteidigungsversuche hilflos blieben.

Zuletzt lief noch die Partie von Dr. Marius Fränzel an Brett 5 (wahrscheinlich zur Strafe für die Kurzpartie in der Runde zuvor). Marius’ nominell deutlich schwächerer Gegner stellte gleich in der Eröffnung einen Bauern ein und blieb zudem mit einer geschwächten Bauernstruktur am Damenflügel stehen. Marius erstickte alle Versuche, Gegenspiel zu entwickeln, im Keim, entschied sich dann aber, einen zweiten Bauern zu fressen, was ihn in ein Doppelturmendspiel brachte, in dem seine Türme passiv, die des Gegners aber sehr aktiv standen. Es dauert eine ganze Weile, seine Figuren so zu organisieren, dass er seine Mehrbauern am Damenflügel in Bewegung setzen konnte, was schließlich unter dem Scheinopfer eines Turms die Partie nach 3½ Stunden entschied.

Die VI. Mannschaft hat die Saison mit 9/18 Mannschaftspunkten beendet und auch sonst ziemlich ausgeglichen agiert (+3 =3 -3; 39/72 Brettpunkten bei drei kampflosen Siegen.) Aufgrund der besseren Brettpunkte liegt sie zum Ende der Saison auf einem guten 4. Platz und hat damit das Saisonziel »Klassenerhalt« deutlich übererfüllt.

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