Nur Görke kann Sandipan bezwingen

Zum Abschluss seines Deutschland- Aufenthaltes gab unser indischer Bundesliga-Spieler Sandipan Chanda (Elo 2593) noch eine Simultan- Vorstellung im Haus Turnerbund. 20 Spieler hatten sich eingefunden, um den zweifachen Olympia-Teilnehmer herauszufordern. Dabei war die Qualität seiner Gegnerschaft sehr beachtlich: So befanden sich unter den Teilnehmern fast unsere komplette Jugend-Bundesliga-Mannschaft sowie einige NRW-Klasse- und Verbandsligaspieler, die dem 24-jährigen Großmeister das Leben sehr schwer machten, zumal Sandipan nach einem langen Sight-Seeing-Tag ohnehin etwas ermüdet war.

Dennoch mussten sich nach etwas über 20 Zügen und ca. 1½ Stunden Spielzeit die ersten Herausforderer geschlagen geben. Besser machte es unser Verbandsliga-Spitzenbrett Joachim Görke. Ein grobes taktisches Versehen im Mittelspiel kostete Sandipan Material, wonach sich Joachim seine Chance nicht entgehen ließ und seinen Vorteil mit einer guten Leistung in einen vollen Zähler ummünzte. Etwas später durften sich auch Helmut Busse und Benedikt Marquardt nach konzentrierten Vorstellungen über jeweils einen halben Zähler freuen.

Nach 3 Stunden Spielzeit hatten sich die Reihen gelichtet und fast alle übrigen Spieler ihre Partien aufgeben müssen. Es lief nur noch die Partie von Clara Wirths, die sich ein Turmendspiel mit Mehrbauern erarbeitet hatte (Bild oben). Das Finale dieser letzten Begegnung zog noch zahlreiche Zuschauer in ihren Bann, denn ihr Ende zog sich noch fast eine Stunde hin! Auch in der unangenehmen Situation, nun stets relativ schnell ziehen zu müssen, spielte Clara kompromißlos auf Gewinn und wich selbst dann noch dem Remis aus, als es bereits mit großen Risiken für sie verbunden war. So kreierte Sandipan immer größere Gegenchancen und konnte nach dem finalen Fehler von Clara schließlich nach 110 Zügen sogar einen mehr als glücklichen Sieg verbuchen.

Dennoch zeigte er sich nicht nur von Claras Leistung, sondern von dem generellen Niveau seiner Gegnerschaft beeindruckt und betonte lobend, dass diese deutlich stärker als bei indischen Simultan-Vorstellungen gewesen sei. Auch seine Gegner hatten viel Spaß an der Veranstaltung und hoffen darauf, möglichst bald wieder einen Großmeister des Bundesliga-Teams herausfordern zu können.