Mit einem 2½:1½-Erfolg über den SC Hansa Dortmund hat unser Pokalteam die Vorrunde auf NRW-Ebene überstanden und sich für die Zwischenrunde der letzten 16 Teams qualifiziert. Dabei benötigte das Team jedoch einiges Glück, dass nach drei Remisen der Gegner von Oliver Kniest seine bessere Stellung noch zum Verlust verdarb.
Die jüngere Vergangenheit ist gefüllt mit Pokal-Duellen zwischen Hansa Dortmund und unserem Verein. In den letzten 10 Jahren gab es alleine drei Vergleiche auf Bundesebene (die alle 2:2 ausgingen, wobei wir zweimal das bessere Ende auf unserer Seite hatten) und auch drei Begegnungen auf NRW-Ebene (wo das Ruhrgebiets-Team zweimal siegreich blieb). Es waren immer äußerst knappe Auseinandersetzungen, so dass nach dem 4:4 vor einigen Monaten in der 2.Bundesliga erneut mit einem sehr spannenden Kampf zu rechnen war.
Interessanter Weise wechselten beide Teams im Vergleich zum Vortag ihr Team an zwei Positionen aus, wobei Dortmund dies an den beiden Spitzenbrettern und wir an der Hinterachse taten. Nominell war das Duell, für das Dortmund bei der Auslosung das »Heimrecht« zog, als absolut ausgeglichen zu betrachten. Am Spitzenbrett versuchte es Jörg Wegerle gegen IM Patrick Zelbel (2373) mit einer ganz ruhigen Englisch-Variante. Doch Zelbel hatte die gleiche Variante bereits einmal in dieser Saison auf dem Brett gehabt und konnte mit genauem Spiel ausgleichen, so dass hier nach einem Generalabtausch Frieden geschlossen wurde.
Damit waren wir in der Defensive, da wir in beiden Schwarz-Partien mit Problemen zu kämpfen hatten. Markus Schäfer war in einem Scheweninger-Sizilianer gegen den englischen Angriff von IM Olaf Wegener (2423) nach dem Abtausch einiger Figuren unter Druck geraten und litt etwas unter seiner suboptimalen Figurenkoordination. Doch sein Läuferpaar konnte alle Einbruchsfelder zuverlässig abdecken, so dass er kurz vor der Zeitkontrolle ein Remis durch Zugwiederholung erreichte. Die nächste Punkteteilung gab es wenig später am vierten Brett, wo Diana Baciu gegen den beschleunigten Drachen von Jannik Sundorf (2175) keinen Vorteil hatte erreichen können. Letztlich war das Stellungsgleichgewicht niemals ernsthaft gestört und die Partie endete im Turmendspiel leistungsgerecht unentschieden.
Somit verblieb nur noch die Partie am dritten Brett, wo Oliver Kniest in einem Nimzo-Inder einige Ungenauigkeiten begangen hatte, so dass Frank Karger (2255) die Stellung für sein Läuferpaar sehr vorteilhaft öffnen und großen Druck auf die schwarze Stellung ausüben konnte. Kurz vor der Zeitkontrolle forcierte der Dortmunder die Ereignisse jedoch unnötig, so dass sich Schwarz zunächst durch Damentausch etwas entlasten und im Endspiel etwas Gegenspiel mit seinen Springern erzeugen konnte. Dennoch blieb die Stellung aber immer noch vorteilhaft für Weiß, bevor ein taktisches Versehen von Karger dazu führte, dass Olli in ein Leichtfigurendspiel überleiten konnte, in dem sich sein Springer dem gegnerischen Läufer überlegen erwies und schließlich zu zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel führte, die nach etwas über 5 Stunden den glücklichen Sieg zum 2½:1½-Erfolg sicher stellten.
Damit hat unser Quartett die Zwischenrunde des NRW-Pokals erreicht, die am 01./02. Juni stattfinden wird.