Andersen in Budapest mit Licht und Schatten

Eigentlich hatte unser 18jähriges Talent Mads Andersen den September selbstverständlich für die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft verplant. Doch als die FIDE trotz diverser Beschwerden vieler Verbände am nahe der syrischen Grenze gelegenen türkischen Austragungsort Hatay festhielt (und diesen erst eine Woche (!) vor Turnierbeginn kurzfristig in das fast 1000 km entfernte Kocaeli verlegte…), sagte der dänische Verband seine Teilnahme ebenso wie der Deutsche Schachbund und viele andere Föderationen ab.

Als Ersatz entschied sich Andersen zur kurzfristigen Teilnahme an der wohl traditionsreichsten Turnierserie überhaupt, den in Budapest ausgetragenen »First Saturday”-Turnieren. Beim dortigen GM-Turnier erwischte er vom 05.-17.09.2013 eine durchwachsene Form und lag nach der Turnierhälfte knapp unter der 50%-Marke, kämpfte sich dann durch ein gutes Finish noch auf 5/9 vor, was im Endklassement den geteilten 2.-6. Platz hinter dem überlegenen Turniersieger Krisztian Szabo (7/9) bedeutete und Mads nur 3 Elo-Punkte kostete.

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Mißglücktes Finish für Markus Ragger in Armenien

Eine alte Binsenweisheit für ambitionierte Schach-Spieler lautet: »Wenn Du Schach spielen lernen willst, musst Du nach Rußland gehen«.  Dieses Motto lässt sich in der heutigen Zeit natürlich beliebig auf diverse heute selbstständige frühere Sowjet-Republiken übertragen, insbesondere wenn es sich um ein Land mit einer so reichhaltigen Schach-Kultur wie beim aktuellen Olympia-Sieger Armenien handelt.

Folglich zögerte unser Spitzenbrett Markus Ragger nicht lange, als er die Einladung zum traditionellen GM-Turnier am Sewansee, dem größten Süßwassersee am Kaukasus, erhielt. Dort fand vom 06.-17.09.2013 eine Neuauflage des Turniers der  »jungen Meister« mit der stattlichen Kategorie 16  (Elo-Durchschnitt 2632) statt.  Markus ging dabei durchaus ein Risiko für seine Elo-Zahl ein, denn er war als einziger Westeuropäer der Erste der Setzliste und musste sich als Zweitältester des 10köpfigen Teilnehmerfeldes mit vielen hier weitgehend unbekannten und häufig auch unterbewerteten starken Talenten auseinandersetzen.

Markus startete gut mit einem Sieg gegen den ehemaligen polnischen Juniorenweltmeister Darius Swiercz (2654) und lag nach sieben Runden nach insgesamt 3 Siegen, 3 Remisen und einer Niederlage mit 4½/7 auf dem zweiten Rang. Doch in den beiden Schlussrunden unterlag er den – nach Elo – schwächsten Konkurrenten Avetik Grigoryan (2580) und Karen Grigoryan (2563), was letzterem im Alter von 18 Jahren zudem den Turniersieg sicherte.

So fiel  Ragger noch auf den 5. Rang zurück und kehrte zwar um einige Elo-Punkte leichter, aber mit vielen wertvollen neuen Erfahrungen auf dem Weg zur 2700-Elo-Hürde nach Österreich zurück.

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