Makellose SG-Bilanz zum Olympia-Auftakt

Die Auftaktrunde der Schach-Olympiade in Baku brachte die üblichen Szenarien derartiger Großereignisse. Wie immer gab es einige Probleme mit der Internet-Übertragung und einige ausgeloste Teams sind offenbar noch nicht in Baku angekommen, was wiederum zu relativ vielen kampflosen Ergebnissen führte. Zudem führt das große Teilnehmerfeld in der 1. Runde häufig zu vielen ungleichen Duellen, so dass bei diversen Topmannschaften die Spitzenbretter wie z.B. Pentala Harikrishna, Markus Ragger oder Richard Rapport pausierten. Dies galt jedoch nicht für unseren Spitzenspieler Anish Giri, der bei seinen beiden Sommer-Turnieren in Bilbao und Saint Louis in 19 Partien ohne Sieg geblieben war und gleich sechs Niederlagen einstecken musste. Vermutlich durfte er zur Verbesserung des Selbstbewusstseins mit Schwarz gegen den Marokkaner IM Mohammad Tissir (2388) ran und feierte seinen Sieg gewohnt selbstironisch mit einem Tweet »finally one in a row«. Auch Erwin L’Ami und Robin van Kampen fuhren gegen ihre über 400 Elo-Punkte schwächeren Kontrahenten sichere Siege zum 4:0-Erfolg der Niederländer ein.

Gleich 560 Elo-Zähler Vorsprung hatte Borki Predojevic im Duell seiner Bosnier gegen Surinam, durfte sich aber über einen erspielten Sieg freuen, während Mads Andersen mit seinen dänischen Teamkollegen vergeblich auf ihre Gegner aus Malawi warteten und zu einem kampflosen 4:0 kamen.

Ergebnisse 1.Runde Open
Partien 1. Runde Open

Somit war der glücklichste SG-Akteur sicherlich Amina Sherif, die bei ihrem Olympia-Debüt zu einem souveränen Schwarz-Erfolg gegen Gul Mehak aus Pakistan kam und damit ihren Teil zum 4:0-Erfolg ihrer ägyptischen Mannschaft beitrug.

Auch Thomas Michalczak durfte mit dem 4:0 der deutschen Damen gegen die Internationale Auswahl der Körperbehinderten zufrieden sein, während die Deutsche Herren-Mannschaft einen halben Brettpunkt gegen Thailand abgab, aber ebenfalls ungefährdet gewann.

Ergebnisse 1. Runde Damen
Partien 1. Runde Damen
Bericht 1.Runde Chess24