Schnellschach: Turniersieger Kocharin, Stadtmeister Fichtner

Bild der Preisträger
Die Preisträger: Jonas Kupke, Stadtmeister Ewald Fichtner, Turniersieger Timur Kocharin, Pascal Grzeca, Dima Kovalyov, Stanislv Koshel und Arsenii Vladov (v.l.n.r.)

Mit einem – zumindest auf den ersten Blick – überraschenden Sieger endeten die Schnellschach-Stadtmeisterschaften 2023. Den 15-jährigen Timur Kocharin hatten vermutlich nur Insider auf der Rechnung, zumal er sich mit einer bescheidenen Schnellschach-Elo von 1958 nur auf Platz 13 der Setzliste einsortierte. Allerdings ging er mit der zweithöchsten DWZ ins Turnier und hatte in dieser Saison u. a. in der Bundesliga für den TSV Schönaich bereits sein Talent unter Beweis gestellt. Nach 5 Siegen zum Auftakt reichten ihm 2 Remisen in den Schlussrunden vor dem punktgleichen weiteren Überraschungsmann, Pascal Grzeca (Springer Siershahn), zum Turniersieg. Als bester Solinger ging der Stadtmeistertitel an den Gesamtvierten Ewald Fichtner.

Bei hochsommerlichen Temperaturen waren immerhin 40 Spieler ins Schachzentrum gekommen, um sich in 7 Runden mit der Bedenkzeit von 10 Minuten/Partie + 5 Sekunden/Zug zu messen. Da die in Solingen ansässigen Internationalen Meister Bernd Schneider und Markus Schäfer ebenso wie Titelverteidiger Jan Hobusch nicht am Start waren, gingen der amtierende Stadtmeister im klassischen Schach, Kevin Zolfagharian und FM Dr. Kai Wolter vom SK Münster als Topfavoriten in das Turnier.

In der vierten Runde konnte sich Timur Kocharin mit den schwarzen Steinen in einer komplizierten Partie gegen Wolter durchsetzen und damit erstmals mit 4/4 alleine die Tabellenführung übernehmen. Ihm folgte ein Trio mit 3½ Zählern, bestehend aus SG-Urgestein Joachim Görke sowie Kevin Zolfagharian und dem ukrainischen Jugendlichen Arsenii Vladov, die gegeneinander remisiert hatten.

In einer vielleicht vorentscheidenden Partie konnte sich Kocharin gegen Zolfagharian durchsetzen und seinen Vorsprung auf einen vollen Zähler ausbauen, da Vladov eine Verluststellung gegen Görke Remis halten konnte. In der Vorschlussrunde gab sich der Führende mit einem schnellen Remis gegen Vladov zufrieden, so dass er mit 5½/6 in die Schlussrunde ging. Ihm folgten Kai Wolter und Pascal Grzeca, der mit den schwarzen Steinen die Hoffnungen von Kevin Zolfagharian auf einen Medaillenplatz zunichte gemacht hatte.

Zudem hatte sich der zur Zeit in exzellenter Form befindliche Ewald Fichtner nach einer frühen Niederlage gegen Wolter mit vier Siegen in Folge ebenfalls auf den geteilten zweiten Platz geschoben. Der mit den schwarzen Steinen grundsolide agierende Ewald bot Kocharin in der Schlussrunde keine Gewinnoptionen, so dass dieser sich bald mit einer Punkteteilung zufrieden gab.

Nun musste das Schönaicher Talent zittern, denn der nominell leicht favorisierte Dr. Kai Wolter hätte sich mit einem Schwarz-Sieg gegen Pascal Grzeca dank der klar besten Buchholzwertung im gesamten Turnier den Turniersieg sichern können. Doch in einer komplexen Königsindisch-Partie setzte sich schließlich Grzeca durch, was den Turniersieg für Kocharin bedeutete, während sich der Siershahner nach zwei abschließenden Siegen gegen die beiden Topgesetzten des Turniers über einen verdienten zweiten Platz mit 6/7 freuen durfte.

Den Bronzerang holte sich mit Arsenii Vladov ein weiterer Jugendlicher, der in der Schlussrunde von einem Einsteller von Routinier Ulrich Waagener profitierte und mit 5½/7 dank der besseren Wertung vor Ewald Fichtner landete. Dieser konnte sich aber über den ersten Ratingpreis und den Titel des Stadtmeisters als bester Solinger Spieler freuen.

Weitere Preisträger unseres Vereins waren Stanislav Koshel (4½) und der erst 11-jährige Dima Kovalyov (3½), die damit die besten Spieler der zweiten und dritten Ratinggruppe waren. Ein sehr starkes Turnier spielte auch Max Pernizki mit ebenfalls 3½ Zählern, der sich als drittbester Jugendlicher über den Jugendpreis freuen durfte, die es die beiden Besten dieser Wertung in die Medaillenränge schafften.

Auch Kian Scheidtmann hatte den Jugendpreis vor Augen, bevor ihm in der Schlussrunde in Gewinnstellung ein Einsteller unterlief, durch den sich sein Gegner, der Wiesbadener Jonas Kupke, mit einer Wertungszahl von 1423 auf exzellente 4 Punkte hievte und ebenfalls verdient mit einem Ratingpreis belohnt wurde.

Die nächste Saison der Stadtmeisterschaften startet Anfang September mit der 1. Runde im klassischen Schach.

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