Sechste muss sich knapp geschlagen geben

Im Heimkampf gegen das Team des Ronsdorfer SV musste die VI. eine knappe 3½:4½-Niederlage quittieren. Da die Ronsdorfer an den ersten drei Brettern sehr stark besetzt sind, musste die Taktik für den Kampf lauten: »Vorne mauern, hinten punkten!« Leider ließ sich nur der zweite Teil dieses Plans realisieren.

Bereits nach anderthalb Stunden und nur 17 gespielten Zügen reichte der Gegner von Marius Fränzel die Hand übers Brett, nachdem er in der Spanischen Verteidigung mit 3… Df6 eine seltene Variante gewählt hatte, dann aber seine Figuren nicht rasch genug ins Spiel bekam und vor der Alternative stand, entweder gleich oder nach Materialverlust matt gesetzt zu werden. Nach gut zwei Stunden folgten dann zwei Remisen von Rainer Falge und Friedel Skiber, die beide noch im Mittelspiel mit der Punkteteilung zufrieden waren. Auch Alexander Kirschbaum, wie gewöhnlich schon im frühen Mittelspiel unter Zeitdruck, willigte in einer komplexen Stellung in das Remisangebot seines Gegners ein. Kurz darauf baute Clemens Biernath am 8. Brett die Führung auf ein 3½:1½ aus. Er hatte bereits im frühen Mittelspiel die bedrängte Stellung der gegnerischen Dame zu einem Qualitätsgewinn nutzen können, und als er dann in geschlossener Stellung auch noch eine Leichtfigur gewann, gab sein Kontrahent auf.

So gingen nur die Partien an den Brettern 1 bis 3 in die zweite Partiephase. Allerdings war bei Seva Bashylin am Spitzenbrett der Verlust nur eine Frage der Zeit, nachdem Seva im Mittelspiel einen vergifteten Bauern gefressen hatte, der ihn kompensationslos die Qualität kostete. Er hoffte noch auf einen Fehler seines Gegenspielers in der Zeitnotphase, musste dann aber selbst kurz nach der Zeitkontrolle in komplett verlorener Stellung aufgeben. Philipp Andrä hatte an Brett 3 einen Springer für drei Bauern und Druck auf die Königsstellung hergegeben, doch sein Gegner verteidigte sich umsichtig, eroberte die Bauern zurück, so dass die Mehrfigur im Endspiel schließlich den Ausschlag gab.

Beim Stande von 3½:3½ kam nun alles auf die letzte Partie von Jan-Hendrik Berents an: Der hatte bis zur Zeitnot seinen Gegner gut im Griff gehabt, ja sogar einen Bauern gewinnen können, doch wählte er in Zeitnot einen falschen Plan und ließ seinen König auf a1 festsetzen, wo er immer in Gefahr war, matt gesetzt zu werden. Zwar verteidigte sich Jan einfallsreich, doch konnte sich sein Gegenüber aufgrund seiner aktiveren Figuren langsam eine Gewinnstellung erarbeiten. Kurz bevor der gegnerische Freibauer die Grundlinie erreichte, gab dann auch Jan seine Partie auf.

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