Zwei Viererpokal-Mannschaften weiter

Einen holprigen Saisonstart gab es für die drei SG-Teams in der ersten Runde des Bezirks-Viererpokals, der traditonell die Saison eröffnete. Da die erste Mannschaft als Titelverteidiger bereits für die Verbands-Ebene vorberechtigt ist, geht unsere Zweite als nominell stärkstes der drei Quartetts in den Wettbewerb und wurde ihrer Favoritenrolle gegen den Vohwinkeler SC mit 4:0 gerecht. Außerdem zitterte sich die Vierte mit einem 2:2 gegen den MTV Langenberg dank besserer Berliner Wertung ins Achtelfinale. Dagegen musste sich die Dritte beim Vorjahresfinalisten BSW Wuppertal I mit 1½:2½ geschlagen geben und schied aus.

Die zweite Mannschaft wies gegen das in der 1.Bezirksklasse spielende Team von Vohwinkel einen über 400 Punkte höheren DWZ-Schnitt auf. Dennoch boten die Gäste  sehr ordentlichen Widerstand, bevor Anton Hannewald nach ca. 3 Stunden die Führung erzielte. Etwas später konnte Andreas Peschel auf 2:0 erhöhen, bevor Oliver Kniest am Spitzenbrett davon profitierte, dass sein Kontrahent eine wichtige Verteidigungsidee verpasste, nachdem Olli einen Großteil seines positionellen Vorteils vergeben hatte. Den Schlusspunkt zum 4:0 setzte schließlich Jan Hobusch, der geduldig kleine Vorteile angesammelt und schließlich zur Gewinnstellung verdichtet hatte.

Ein echtes Schlagerspiel der ersten Runde war die Begegnung unserer Dritten beim ambitionierten Verbandsliga-Team des BSW Wuppertal I, der allerdings auf seinen Spitzenspieler IM Boris Khanukov verzichten musste, so dass die Gastgeber nur leicht favorisiert in den Kampf gingen. am dritten Brett agierte Christopher Blomel mit Schwarz in einem Stonewall-Holländer gewohnt agressiv, ließ es aber dabei an der notwendigen Genauigkeit fehlen, so dass sein Gegner in ein klar besseres Turmendspiel abwickeln konnte, das für Christopher nicht zu halten war. Am zweiten Brett entwickelte sich aus einem Rossolimo-Sizilianer schnell eine sehr statische Stellung, in der Mihail Bogorad keine Gewinnversuche gegen Oliver Wroblowski unternahm, was den logischen Remisschluss zur Folge hatte. Damit reichte den Gastgebern am Spitzenbrett eine Punkteteilung, an der das spannende Duell zwischen Ewald Fichtner mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen René Tückmantel auf dem Programm. Zunächst schien Ewald dank seines Läuferpaares leichte Vorteile verzeichnen zu können, doch Tücki baute sehr geschickt enormes Druckspiel auf und zwang Ewald in eine sehr passive Stellung, so dass Ewald keine Gewinnaussichten mehr besaß und in das Remis einwilligen musste. Damit hatte die letzte Partie von Stephan Borchert nur noch statistischen Wert und wurde nach ausgeglichenem Kampf aus einer Pirc-Verteidigung ebenfalls Remis gegeben, womit die 1½: 2½-Niederlage perfekt war.

Sehr knapp war der Sieg der 4. Pokalmannschaft gegen die Gäste aus Langenberg, obwohl unsere Auswahl nach DWZ leicht favorisiert war. Leider übersah aber Seva Bashylin an Brett 2 im Mittelspiel eine Springergabel und musste daher kompensationslos eine Figur hergeben und wenig später seine aussichtslose Stellung aufgeben. Zum Ausgleich erzielte Marius Fränzel an Brett 3 aus einer Französischen Abtauschvariante heraus einen deutlichen Entwicklungsvorsprung, den er unter Qualitätsopfer in eine positionell klar überlegene Stellung mit einem gefährlichen Freibauern auf der a-Linie überführen konnte. Zwar versuchte sein Gegner noch, die Stellung durch Materialrückgabe auszugleichen, machte dann aber einen taktischen Flüchtigkeitsfehler und gab die Partie auf. An Brett 4 war Friedel Skiber in eine wilde taktische Partie im romantischen Stil verwickelt, in der der entscheidende Vorteil mehrfach die Seite wechselte. Am Ende zog Friedel den Kürzeren, weil ihm nicht nur einige Bauern, sondern schließlich auch die Qualität abhanden kam und seine Stellung unhaltbar wurde. So kam alles auf die Partie von Mark Shishkov an Brett 1 an: Mark hatte in einem geschlossenen Mittelspiel die Qualität gewinnen können und landete in einem Endspiel mit jeweils vier Bauern und Turm gegen Läufer. Er gab dann im richtigen Moment die Qualität zurück, blockierte mit seinem König den gegnerischen Freibauern und inszenierte am Damenflügel einen erfolgreichen Bauerndurchbruch zum Endstand von 2:2. Damit war auch die Vierte mit 6:4 nach Berliner Wertung eine Runde weiter.

In der nächsten Runde kommt es zum Spitzenspiel zwischen ESG I und SG II, während die Vierte zu Neviges I reisen muss.