Sechste verabschiedet sich von Aufstiegsträumen

In einer von vielen Flüchtigkeitsfehlern geprägten Begegnung gegen die Gäste vom SV Wermelskirchen II musste unsere VI. Mannschaft eine verdiente 3:5-Niederlage hinnehmen, die auch die letzten Chancen auf den Gewinn der 1. Bezirks-Liga und den Aufstieg auf die Verbands-Ebene erledigte. Während die Wermelskirchener in Bestbesetzung angetreten waren, hatte unsere Mannschaft einmal mehr Personalprobleme: An der Spitze fehlten Seva Bashylin und Kevin Zolfagharian; letzterer, da er zur gleichen Zeit den ersten Kampf in der NRW-U16-Mannschaftsmeisterschaft bestreiten musste. Durch die Solinger Ersatzgestellung kam es an Brett 8 zu der reizvollen Begegnung Ernst Müller–Heinz Paradies, bei der mehr als 100 Jahre bergische Schacherfahrung aufeinander trafen.

Zuerst endete die Partie von Marius Fränzel, der aus einem c3-Sizilianer heraus nahezu eine Idealstellung erreicht hatte, jedoch eine taktische Nuance der Stellung übersah und deshalb froh sein konnte, seine Stellung gerade noch im Gleichgewicht halten zu können. Angesichts drohender Zeitnot nahm sein Gegner ein Remisangebot beim Übergang zu einem ausgeglichenen Endspiel an. Kurz darauf konnte sich Ernst Müller über einen vollen Punkt freuen, da Heinz Paradies die Schwäche seiner Grundlinie nicht mit einkalkuliert hatte und daher einzügig einen Läufer einstellte. Auch Philipp Andrä profitierte von einer taktischen Fehlkalkulation seines Kontrahenten, gewann eine Leichtfigur und brachte damit unsere Mannschaft mit 2½:½ in Führung. Den Anschlusstreffer ließ eine halbe Stunde vor der Zeitkontrolle Alexander Kirschbaum zu, als er eine Opferkombination gegen seine geschwächte Königsstellung übersah, die sein Gegner schnell und konsequent umsetzte. Und auch Rainer Falge musste einer Konzentrationsschwäche Tribut zollen: In einer eigentlich ausgeglichenen Stellung, in der er zwar eine Qualität weniger, dafür aber einen Freibauern, die Initiative und die bessere Königsstellung hatte, übersah er eine simple Mattdrohung und musste den Ausgleichstreffer zulassen.

Noch vor der Zeitkontrolle endete die Partie von Mark Shishkov an Brett 1 leistungsgerecht Remis: Sein Gegner Frank Hermes hatte wie immer ein ungewöhnliches Eröffnungskonzept aufs Brett gebracht und damit lange Zeit die Initiative besessen. Doch landete er schließlich in einem Turmendspiel mit Minusbauern, das er aber völlig schulgerecht zum Remis verteidigte. Den Punkt zum 3:4 gab dann Friedel Skiber ab, der im Mittelspiel ein spekulatives Leichtfigurenopfer für zwei Bauern gebracht hatte, anschließend aber keine ausreichende Kompensation nachweisen konnte. Nach einem Generalabtausch drang der gegnerische König in Friedels Stellung ein und bildete einen unaufhaltbaren Freibauern. So hing der Ausgang des Kampfes an der letzten Partie: Tobias Leuther hatte aus einer Caro-Kann-Verteidigung heraus konsequent die Initiative an sich gerissen, war mit beiden Springern in die weiße Stellung eingebrochen und hatte erfolgreich eine Qualität erobert. Sein Gegner verfügte allerdings über das freiere Figurenspiel, während Tobis beide Türme immer noch auf ihren Ausgangsfeldern standen. Tobias entschied sich dann leider an einer Stelle für den falschen Verteidigungsplan und landete schließlich in einem Turmendspiel, in dem sein Gegner über einen zusätzlichen Springer verfügte. Tobi verteidigte sich zäh, musste sich aber am Ende doch mit einer Niederlage zum 3:5 Endstand abfinden.

Mit nun 8 Mannschaftspunkte aus 8 Runden liegt die VI. Mannschaft auf Platz 7 der Tabelle. Sie könnte allerdings noch das Zünglein an der Waage im Aufstiegskampf spielen, da sie in der letzten Runde beim Tabellenersten Vonkeln II zu Gast ist.

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