Fünfte mit Déjà-vu

Das letzte Duell in der vorherigen Saison in der Verbandsklasse, die danach abgebrochen wurde, lautete: Düsseldorfer SK IV – SG Solingen V. Ergebnis: 4½ :3½  für Düsseldorf. Der erste Mannschaftskampf in der neuen Saison lautete: SG Solingen V – Düsseldorfer SK IV. Ergebnis: 3½:4½  für Düsseldorf. Schade!

Zunächst war Sebastian Hahner mit den schwarzen Steinen in einem geschlossenen Sizilianer in einen Königsangriff geraten, den er nicht abwehren konnte und deshalb verlor. Tim Kondziella spielte ebenfalls mit Schwarz: In einer Schottischen Partie hatte sein Gegner inkorrekt einen Bauern geopfert und Tim stand gut. Dann kam er aber vom richtigen Weg ab, als er zunächst die Qualität opferte und dann mit der Dame den Bauern auf b2 nahm. Er lief dabei in einen Konter und in einen Königsangriff  und musste kurze Zeit später aufgeben. Der Anfang ließ also Schlimmes befürchten.

Der erste ½ Punkt kam von Volker Naupold, der an Brett 4 mit Weiß die Abtauschvariante der Französischen Verteidigung spielte, in der keine Seite Vorteile hatte und folgerichtig endete die Partie remis. Hoffnung keimte auf, als Wolfgang Steinbach einen vollen Punkt einfahren konnte: In einer reversen Benoni-Struktur verlor der Gegner im Mittelspiel die strategische Linie und konnte bald Figurenverlust nicht mehr vermeiden. Doch allen Respekt vor dem Düsseldorfer Spieler Marco Kunzmann, der vorher nur online Schach gespielt hatte und hier seine erste ernsthafte Partie überhaupt spielte.

Den zwischenzeitlichen Ausgleich stellte Fabian Beyer her, der in einem klassischen Damengambit mit Weiß unterwegs einen Bauern des Gegners einsammelte und ihm danach bis ins gewonnene Turmendspiel keine Chance ließ. Ein Remis gab es am Spitzenbrett: Athanassios Vranidis agierte gegen das Londoner System, war nie in Verlustgefahr, aber auch ein Gewinn war nicht in Sicht. Helmut Meckel packte als Schwarzspieler in einer Maroczy-Struktur frühzeitig die Brechstange d5 aus, was ihm eine schlechtere Stellung einbrachte. Dies wäre aber halb so schlimm gewesen, hätte er sich um die Entwicklung seiner Figuren gekümmert und seinen König mit der Rochade in Sicherheit gebracht. Der König blieb stattdessen in der Mitte, was vom Gegenspieler sehenswert bestraft wurde. So war die letzte Partie die von Dr. Hajo Boschek. Dieser hatte mit Weiß aus der Eröffnung heraus (Grünfeld-Indisch) Vorteil und gewann auch einen Bauern. Letztendlich reichte dies jedoch nicht zum Sieg, nach Zugwiederholungen stand das Remis und damit der Sieg der Düsseldorfer fest.

Wolfgang Steinbach

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