Vierte wird Favoritenrolle gerecht

Gegen ESK Wedau-Bissingheim wurde unsere IV. Mannschaft ihrer Favoritenrolle klar gerecht und konnte sich mit einem 6:2-Sieg weiter an der Tabellenspitze, mannschafts- und brettpunktgleich mit dem SV Wermelskirchen, festsetzen. Unserer nominellen Überlegenheit gemäß begann der Kampf auch erwartungsgemäß aussichtsreich, so dass wir an allen Brettern angenehme Stellungen vorwiesen. Einzig Michael Pfeiffer erwischte einen schwarzen Tag und musste bereits aus der Eröffnung heraus mit den weißen Steinen kämpfen.

Doch zuerst brachte Oliver Worblowski am 2. Brett die Mannschaft in Führung. Nachdem seine Stellung mit den schwarzen Steinen nie wirklich gefährdet war, stellte sein Gegner in bereits leicht schlechterer Stellung unnötigerweise zwei Bauern ein. Die entstanden Stellungsvorteile nutzte Oliver sogleich, um dem Gegner die Offerte zu unterbreiten, dass er sich für das Matt oder einen Qualitätsverlust entscheiden konnte, woraufhin dieser die Waffen streckte.

Im Anschluss lieferte am Spitzenbrett Christopher Blomel den nächsten vollen Zähler. Nach einigen ungenauen Zügen seines Gegners in der Eröffnung konnte Christopher bereits eine sehr dynamische und gewohnt komplizierte Stellung hervorbringen, die er in gewohnter Manier mit angebotenen Opfern und taktischen Tricks sehenswert zu seinem Vorteil ummünzen konnte, so dass er ein Endspiel mit drei Mehrbauern erreichte, welches er sich nicht mehr nehmen ließ.

Nur wenige Minuten später erzielte Ersatzmann Tobias Leuther am 8. Brett das 3:0. Aus einem Halbslawen heraus baute Tobias sich mit einem Läufer auf b7 eher ungewohnt auf, profitierte jedoch vom zeitraubenden und passiven Aufbau seines Gegners, so dass er vorbildlich die schwache Diagonale b8-h2 ausnutzte, um dem Gegner zur Schwächung der Stellung zu zwingen. Nach einigem positionellen Lavieren sicherte er den Sieg letztlich durch ein taktisches Manöver, das den Gegner Turm und Partie kostete.

Im Folgenden beendete Walter Ommer eine seiner typischen Partien für die Kiebitze. Im Albins-Gegengambit entschied sein Gegner sich für das schwache 4.e3? und musste bald darauf eine Königswanderung unternehmen, die bereits jeder als hoffnungslos ansah. Doch wie gewohnt übertrieb Walter es mit seinen Gewinnversuchen, opferte optimistisch weitere Bauern und übersah eine gegnerischen Möglichkeit, so dass er sich plötzlich in einem Endspiel mit drei Minusbauern wiederfand. Die größte Überraschung folgte allerdings, als Walter dann schließlich einen Turm für einen Springer und zwei Bauern gab und die Stellung trotz Minusqualität mit kräftiger Beihilfe des Gegners noch Remis halten konnte!

Beim Stand von 3½:½ sicherte Frank Borkott an Brett 7 schließlich den Mannschaftssieg, als er die Caro-Kann-Verteidigung seines Gegners sauber überspielte und ohne Umschweife souverän den Punkt einfuhr. Somit war die anschließende und einzige Niederlage von Michael Pfeiffer, der in der Eröffnung fehlgriff und dem genauen Spiel seines Gegners nichts mehr entgegensetzen konnte, bedauerlich, jedoch nicht so gewichtig, wie zwischenzeitlich erwartet.

Zur Ergniskosmetik trugen abschließend Joachim Görke an Brett 4 und Anton Hannewald an Brett 3 bei. Joachim konnte mit den schwarzen Steinen relativ zügig die Stellung ausgleichen und schließlich die Initative übernehmen, die sich zunehmend zu einem starken Angriff wandelte. Nach zahlreichen Mattdrohungen musste sein Gegner dann schließlich erst eine Qualität und dann die ganze Partie aufgeben. Anton erreichte gegen die französische Verteidigung seines Gegners zwar leichten Eröffnungsvorteil, fand im Anschluss aber nicht recht ins Spiel, so dass er abschließend mit Minusbauern in einem schlechteren Endspiel landete, was angesichts des ohnehin klaren Ausgangs schlussendlich jedoch auch Remis gegeben wurde.

Christopher Blomel

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