Christian Braun weiterhin mit weißer Weste

Die erste Hälfte der NRW-Meisterschaft 2014 steht ganz im Zeichen von IM Christian Braun. Auch seine heutige Partie gegen die positive Überraschung des bisherigen Turniers, Klaus Schroer, verlief nach dem gleichen Muster wie die vorherigen Begegnungen. Der Zweitliga-Spieler des DJK Aufwärts Aachen stellte nach einem ausgeglichenen Eröffnungsverlauf in einem Tarrasch-Franzosen als Schwarzer im Mittelspiel fortdauernd praktische Probleme und häufte zudem sehr schnell einen immensen Bedenkzeitvorteil an. So geriet Schroer langsam sowohl auf dem Brett als auch auf der Uhr in die Defensive und konnte schließlich die Stellung mit seinem Turm und Bauern gegen das exzellent harmonierende schwarze Tandem von Springer und Läufer nicht mehr halten.  Damit geht Braun mit 4/4 und einem Zähler Vorsprung in die zweite Turnierhälfte.

Einer seiner beiden verbliebenen Verfolger ist Martin Villwock, dem nach seiner unglücklichen Auftakt-Niederlage heute der dritte Sieg in Folge gelang. Dabei sorgte er mit Schwarz gegen Johannes Westermann für die bisher kürzeste Partie des Turniers. Westermann mißglückte als Weißer in einem spanischen Jänisch-Gambit die Eröffnung, so dass sich die schwarze Initiative schnell in einen nicht zu parierenden Königsangriff umwandelte, den Villwock mit einem hübschen Turmopfer vollendete.  Weniger erfolgreich war sein Katernberger Teamkollege Martin Valkyser, der mit Weiß in einem Katalanen gegen Jan Eric Chilla zwei Bauern für Initiative opferte. Doch der Münsteraner verteidigte sich geschickt, so dass er nach der Abwehr der weißen Angriffsbemühungen schließlich ein gewonnenes Endspiel auf dem Brett hatte und damit ebenfalls bei 3 Zählern steht.

Kurioser Weise begannen zwei der heutigen Begegnungen mit der gleichen Nebenvariante eines Tarrasch-Franzosen, führten aber nach der Abweichung im achten Zug zu zwei völlig unterschiedlichen Partieverläufen. Während Thomas Füllgrabe als Weißer zwei positionelle Fehler von Oliver Kniest in sehr sauberem Positionsstil bestrafte und nach drei Remisen zu seinem ersten Sieg im Turnier kam, entstand zwischen Oliver Albrecht und Marcus Schmücker eine wilde Partie mit ungleicher Materialverteilung, in der Schmücker aus den Verwicklungen schließlich mit einem Turmendspiel mit zwei Mehrbauern hervorging, dass er dann zum Sieg verwertete. Er liegt damit jetzt ebenso bei 2/4 wie Karsten Keller, der heute mit Schwarz gegen Patrick Terhuven remisierte.

Carsten Hecht konnte mit einem vollen Zähler gegen Michael Meinhardt endlich seine Serie von 8 sieglosen Partien seit der Auftaktrunde der deutschen Ländermeisterschaft beenden, während Ingo Lindam und René Tückmantel nach ihren unglücklichen Niederlagen am Vortag heute nichts gegen eine schnelle Punkteteilung einzuwenden hatten.

Bei den Damen trennten sich heute Kathrin Sewald und Andrea Hähnel in einer für die Qualifikationsplätze sehr wichtigen Partie unentschieden. Damit liegt Hähnel mit 2/3 einen halben Zähler vor Sewald, muss allerdings morgen noch gegen Spitzenreiterin Doris Weclawski antreten, während Sewald gleichzeitig auf die bisher noch punktlose Elsbeth Stoffers trifft. Diese musste sich heute nach sehr langem und hartem Kampf gegen Andrea Brinkmann, deren für sie sicherlich enttäuschendes Turnier somit zumindest mit einem Sieg endete.

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