Jugend unterliegt unglücklich

Trotz einer guten spielerischen und kämpferisch absolut überzeugenden Leistung musste unsere U20-Mannschaft nach über sechs Stunden Spielzeit eine unglückliche 2:4-(10:14)-Niederlage gegen den Brühler SK hinnehmen und liegt nun mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf Platz 5 in der Jugend-NRW-Liga.

Die Gäste aus Brühl hatten nach einem verpatzten Saisonstart mit einer Niederlage und einem Unentschieden erstmals in dieser Saison ihre Bestbesetzung an die Bretter gebracht und gingen damit als Favorit in den Kampf, da wir gleich drei Stammspieler ersetzen mussten.

Doch der Auftakt verlief absolut wunschgemäß: Niklas Nink, der als einziger Solinger DWZ-Vorteile besaß, nutzte die Eröffnungsungenauigkeit seines Gegners präzise aus und eroberte mit Schwarz schnell die Initiative. Wenig später gewann er Material und wehrte die weißen Schwindelchancen gegen den etwas exponierten schwarzen König ab, so dass wir nach etwa drei Stunden die Führung verzeichnen konnten.  Zudem hatte Melanie Müdder ihren fast 250 DWZ-Punkte stärkeren Gegner mit aggressivem Schach glatt überspielt und eine Gewinnstellung mit Mehrqualität erreicht.

Somit deutete nach unserem guten Saisonstart einiges auf eine weitere Überraschung hin, bevor wir vor der Zeitkontrolle zwei ganz bittere Rückschläge einstecken mussten. Luisa Bashylina hatte mit den schwarzen Steinen in einem strategischen Mittelspiel nach einer englischen Eröffnung eine bessere Position mit zwei Figuren gegen einen Turm erreicht und sehr solide Gewinnaussichten. Doch mit einer Ungenauigkeit verdarb sie zunächst einen Großteil ihres Vorteils, auch wenn ihr Gegner noch immer mit einem Remis hätte zufrieden sein müssen. Leider folgte dem ersten Fehler ein noch viel größerer, mit dem sie kompensationslos eine Figur einbüsste und ihre zuvor formidable Position sofort aufgeben musste.

Bitter auch der Partieverlauf am Spitzenbrett, wo Amina Sherif mit Schwarz in einem typischen c3-Sizilianer die Stellung so hatte verschärfen können, dass sie Turm und zwei Bauern gegen zwei Leichtfiguren in einer absolut unklaren Position besaß, in der beide Könige ein wenig geschwächt positioniert waren. In beiderseitiger Zeitnot war die Stellung extrem schwer zu spielen und leider unterlief Amina  schließlich ein entscheidender Fehler, als sie nicht den Damentausch forcierte und so in einen entscheidenden Angriff der weißen Schwerfiguren geriet.

So verzeichneten wir nach 4 Stunden statt einer durchaus möglichen klaren Führung einen 1:2-Rückstand, auch wenn Melanie wenig später ihre Gewinnstellung verwertete und mit einer wirklich tollen Partie den Ausgleich erzielte. Somit konnten wir  noch immer auf ein Unentschieden hoffen konnten, auch wenn sich die Geschehnisse an den hinteren Brettern nicht unbedingt in unserem Sinne entwickelt hatten.

Zheheng Ding hatte mit Weiß in einem Damengambit einen Bauern eingebüßt und nicht genügend Kompensation nachweisen können, durfte aber nach der Zeitkontrolle mit Dame und drei Bauern gegen zwei Türme und drei Bauern zumindest praktische Remischancen reklamieren. Zudem hatte Yaroslava Sereda nach einer komplexen Partie mit vielen taktischen Varianten ein Damenendspiel mit Mehrbauern erreicht, das allerdings nur als minimal besser einzuschätzen war, da auch ihr Gegner einen Freibauern am anderen Flügel bilden konnte.

Yaroslava riskierte viel, wich mehrfach dem stets möglichen Dauerschach mit Blick auf die Partie von Zheheng aus, doch letztlich wurde der große Kampfgeist von beiden nicht belohnt. Zheheng musste sich nach ca. 5½ Stunden geschlagen geben und Yaroslava hatte derweil den gegnerischen Freibauern so weit vorrücken lassen, dass sie schließlich sogar auch noch zum 2:4 (10:14) verlor.

Insgesamt war es eine höchst unglückliche Niederlage mit einigen ausgelassenen Chancen. Sollten unsere Talente allerdings in der zweiten Saisonhälfte an diese starke spielerische Leistung anknüpfen können, wird der angestrebte Klassenerhalt sicher erreicht werden können. Am 27.01.2019 steht hierzu ein sehr wichtiger Kampf beim Tabellennachbarn SG Bochum 31 II an.

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