Klare Niederlage beschert U20 I Abstiegs-Endspiel

Nach einer deutlichen 9:15 (1½:4½)-Niederlage gegen die Sgem Ennepe-Ruhr-Süd ist unsere U20-Mannschaft am vorletzten Spieltag der Jugend-NRW-Liga wieder auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen. Damit muss am letzten Spieltag auf jeden Fall beim KKS gewonnen werden, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren.

Grundsätzlich befinden sich unser Jugendteam und das Gästeteam aus Ennepetal nominell auf Augenhöhe. Da die Gäste bisher zwei Mannschaftspunkte weniger geholt hatten, war die Zielsetzung klar, sich mit einem Sieg bereits vorentscheidend von der Abstiegsrängen zu entfernen.

Leider standen ausgerechnet zu diesem wichtigen Kampf die beiden Spitzenbretter Amina Sherif und Melanie Müdder nicht zur Verfügung, was insofern die Favoritenposition verschob, da Ennepetal besonders von seinen beiden starken Spitzenbrettern Maksim Nasoyan und Aik Arakelian profitiert, die auch bereits bei unseren Karnevals-Open eine Talentprobe abgaben.

Folglich mussten wir versuchen, vor allem an den hinteren Brettern zu punkten, so dass die erste beendete Partie bereits nicht wunschgemäß verlief.  Zheheng Ding konnte mit Weiß ein völliges Verflachen der Stellung nicht verhindern und willigte frühzeitig in eine Punkteteilung ein. Niklas Nink schraubte am fünften Brett mit den schwarzen Steinen das Risiko in die Höhe und erhielt auch einen vielversprechenden Königsangriff, als er sich plötzlich statt eines soliden Bauerngewinns für ein spekulatives Figurenopfer entschied, das bei korrekter Verteidigung zu einer glatten Verluststellung für ihn geführt hätte. Doch er war mit Fortuna im Bunde, da sein Gegner eine simple zweizügige Mattdrohung übersah, was uns die schmeichelhafte Führung bescherte.

Dafür lief es an den vorderen Brettern nicht gut: Luisa Bashylina erlaubte sich mit Weiß in einem Sizilianer zwei zeitraubende Ungenauigkeiten, so dass Arakelian die Stellung ideal für sein Läuferpaar öffnen konnte und mit einem hübschen Turmopfer seinen Angriff abschloss.  Dagegen erreichte Philipp Nguyen am Spitzenbrett mit Schwarz in einer Katalanisch-Struktur komfortablen Ausgleich, kam dann aber leider im Mittelspiel vom korrekten Weg ab und verlor nach einer Unachtsamkeit in taktischen Verwicklungen entscheidendes Material.

Nun benötigten wir in den beiden verbleibenden Partien zumindest noch 1½ Zähler für die Punkteteilung. Doch Dana Berelowitsch, die beim parallel laufenden DSK-Open noch für Furore gesorgt hatte, hat in dieser Jugendmannschaftssaison die absolute Seuche erwischt. Auch diesmal erhielt sie mit Schwarz aus der Eröffnung heraus komfortablen Ausgleich, bevor sich bei knapper werdender Bedenkzeit kleinere Ungenauigkeiten einschlichen, die ihrem Gegner die Bildung eines gefährlichen Freibauern erlaubten, der schließlich in Verbindung mit hübschen taktischen Motiven die Partie und auch den Kampf entschied.

Es passte zu diesem gebrauchten Tag, dass abschließend auch noch die Partie von Malik Sherif verloren ging. Malik hatte sich deutliche positionelle Vorteile herausgespielt, wollte diese aber unnötig schnell in Materialgewinn umwandeln. So gewann er zwar eine Qualität, für die sein Gegner jedoch mehr als hinreichende Kompensation in Form von Malik’s desolater Bauernstruktur (u.a. isolierter Tripelbauer) und seiner geschwächten Königsstellung bestand.  Doch Malik kämpfte vorbildlich und erhielt tatsächlich ein vorteilhaftes Endspiel, in dem ihm ein Tempo zur gewinnbringenden Formierung seiner Figuren fehlte. Stattdessen konnte Schwarz eine Auffangstellung errichten, in der ein weit vorgerückter Freibauer sein materielles Defizit kompensierte.

Im Gewinnstreben überzog Malik diese objektive Remisstellung allerdings sogar noch und musste sich zum Endstand von  9:15 (1½:4½) geschlagen geben. Dies war auch deswegen so bitter, weil Ennepetal durch diesen hohen Sieg nicht nur an Mannschaftspunkten mit uns gleichzog, sondern uns auch um einen Brettpunkt überholte.

Somit ist die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag enorm spannend. Vor dem als Absteiger bereits feststehenden Tabellenletzten Klub Kölner Schachfreunde kämpfen noch fünf Vereine darum, nicht die beiden anderen der drei Abstiegsplätze einzunehmen. Die mit uns punktgleichen Teams aus Ennepetal und Porz II treffen direkt aufeinander, während wir zum KKS reisen müssen. Die SG Bochum 31 II und der Brühler SK haben jeweils einen Mannschaftszähler Vorsprung, treffen aber auf die beiden Mannschaften, die noch um den Aufstieg in die Jugendbundesliga kämpfen.

Somit ist klar, dass am 02.06.2019 ein spannendes Finale garantiert sein dürfte und wir auf jeden Fall gewinnen müssen, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren.

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