Luisa Bashylina und Melanie Müdder bei Jugend-Europameisterschaften

Der Turniersaal in Bratislava

Vom 01.–11.08.2019 finden im slowakischen Bratislava die Jugend-Europameisterschaften in den Altersklassen U08–U18 statt. Bei dieser Großveranstaltung mit 1.327 Teilnehmern aus 49 Ländern umfasst das deutsche Teilnehmerkontingent 40 Jugendliche. Dazu gehören mit Luisa Bashylina (U14w) und Melanie Müdder (U16w) auch zwei unserer großen Talente, die sich mit ihrem 1. bzw. 2. Platz bei den Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften für dieses Event qualifizierten.  Nach dem ersten Turnierdrittel liegen beide bei 1½/3.

Die Kontinental-Titelkämpfe in Bratislava sind in diesem Jahr quantitativ aber auch qualitativ sehr stark besetzt, was auch damit zu tun haben dürfte, dass die im Herbst stattfindenden Jugend-Weltmeisterschaften in China bzw. Indien mit hohen Reisekosten, organisatorischen Problemen und Kollisionen mit der Schulzeit verbunden sind. Dagegen sind die Eltern, Trainer und Delegationen bei dieser EM sowohl über die Organisation als auch die schöne Stadt an der Donau voll des Lobes. Die touristischen Vorzüge können allerdings fast nur die Eltern genießen, da ihre Kinder mangels Ruhetages nahezu ausschließlich mit ihrem Turnier beschäftigt sind.

U16w-Meisterin Jana Bardorz und U16w-Vizemeisterin Melanie Müdder (rechts)

Melanie Müdder ist zum zweiten Mal nach 2015 bei einer Jugend-Europameisterschaft am Start. Damals holte sie  3½/9 in der U12w und strebt in diesem Jahr in der Altersklasse U16w natürlich einen besseren Score an. Nach ihren zuletzt starken Resultaten ist sie als Nummer 43 der Setzliste noch in die obere Hälfte des 96 Spielerinnen umfassenden Feldes gerutscht.

Nach einem Auftaktsieg gegen die Tschechin Agata Huskova (1417) gelang ihr in der zweiten Runde mit Weiß eine Punkteteilung gegen WFM Alexandra Afanasieva (2013), wobei hier eher Melanie einem vollen Zähler näher war. Leider musste sie sich dann in der dritten Runde der an Position 8 gesetzten WFM Maruna-Daria Lehaci (2201) geschlagen geben. Dennoch kann sie mit ihrem ersten Turnierdrittel absolut zufrieden sein.

Ergebnisse U16w

Luisa feierte im Vorjahr mit der Silbermedaille bei der U12w-Europameisterschaft ihren internationalen Durchbruch und hat sich auch diesmal entsprechend viel vorgenommen. Als Mitglied des jüngeren Jahrgangs ist sie in der U14w unter 99 Spielerinnen an Position 9 gesetzt. Bisher kam sie allerdings mit den weißen Steinen noch nicht richtig ins Rollen. In der Auftaktrunde konnte die Armenierin Milena Gasparyan (1660) schnell ausgleichen, so dass die routinierte Luisa mit einem Qualitätsopfer die Stellung verwickelte und schließlich das Dauerschach forcierte. Nach einem souveränen Schwarz-Sieg gegen die nächste Spielerin aus Armenien, Aneta Askaryan (1396) erwischte die Deutsche Meisterin dann in der dritten Runde einen rabenschwarzen Tag. Gegen die Griechin Panagiota Kiousi (1806) fand Luisa  in einem Lb5-Sizilianer keinen richtigen Plan, büßte früh das Läuferpaar und erlitt eine recht glatte Weiß-Niederlage, so dass sie sich aktuell im breiten Mittelfeld wiederfindet.

Zu den Ergebnissen U14w
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Bericht Auftaktrunden Deutscher Schachbund