Weltcup: Giri scheitert an Abdusattarov

Anish Giri ist in der dritten Runde des Fide-Weltcups am usbekischen Supertalent Nodirbek Abdusattorov (2634) gescheitert und ausgeschieden. Nach einer Weißniederlage in der ersten Schnellschachpartie musste der Niederländer alles auf eine Karte setzen und unterlag auch in der zweiten Partie. Damit fügte sich Giri nahtlos in das große Favoritensterben in dieser Runde ein, nach der u.a. auch der Weltranglistenzweite Fabiano Caruana und Shakhriyar Mamedyarov die Heimreise antreten müssen.

Das Los hatte für Anish diesmal zunächst die weißen Steine vorgesehen. In der 25-Minuten-Partie (mit 10 Sekunden Zuschlag pro Zug) versuchte er es diesmal gegen die französische Verteidigung mit der Tarrasch-Variante 3. Sd2, konnte aber auch damit keinen Vorteil erreichen. In einer ausgeglichenen Endspielstellung agierte er mit 32. g4 zu optimistisch und brachte sich damit nur selbst in Schwierigkeiten. Der junge Usbeke ließ sich diese Chance nicht entgehen und führte nach einem weiteren Fehlgriff bei sehr knapper Bedenkzeit den schwarzen d-Bauern zur Dame.  Diese Partie wird instruktiv von Daniel King auf seinem Schachkanal analysiert.

Zum Sieg mit Schwarz verpflichtet versuchte es Anish im Anschluss mit dem auf diesem Niveau sehr ungebräuchlichen Altindisch und bekam die angestrebte »Spielstellung«, in der zwar leicht schlechter stand, aber viele Figuren auf dem Brett verblieben und keine unmittelbaren Vereinfachungen möglich waren. Tatsächlich gelang es ihm, den Usbeken schrittweise zu überspielen, doch in den entstehenden Komplikationen fand er bei knapper Zeit nicht die beste Lösung.  So entstand ein Endspiel, in dem er mit seinem Turm gegen die beiden weißen Leichtfiguren bei ausschließlich Bauern auf dem Königsflügel keine Gewinnaussichten besaß. Natürlich vermied er bis zum Schluss etwaige Vereinfachungen, was letztlich in einer weiteren Niederlage mündete, wonach das Ausscheiden perfekt war.

Damit steht nur Pentala Harikrishna in der Runde der letzten 32 Spieler und gehört nach dem Ausscheiden vieler Favoriten zu den Topgesetzten der verbliebenen Akteure. Er trifft nach dem morgigen ersten Ruhetag am Donnerstag auf den Iraner Amin Tabatabei.

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