SG-Talente verpassen EM-Medaillen mit den U18-Teams

Alexander Krastev und Luisa Bashylina haben mit der deutschen U18-Nationalmannschaft die erhofften Medaillen bei der Mannschafts-Europameisterschaft in Thessaloniki verpasst. Während das U18-Team mit 10:4 Punkten punktgleich mit den drittplazierten Israelis die Bronzemedaille nur wegen der schlechteren Sonneborn-Berger-Wertung knapp verfehlte, wollte beim U18w-Duo einfach nichts zusammenlaufen, so dass die Mannschaft mit 7:7 Zählern auf einem für sie enttäuschenden 7. Rang landete.

Nach der Niederlage gegen Polen in der 4. Runde und lediglich 4:4 Zählern zur Turnierhalbzeit war bereits klar gewesen, dass die topgesetzte deutsche U18-Mannschaft nur mit einem perfekten Endspurt noch Medaillenchancen haben würde. In den beiden nächsten Runden vermochte das Quartett dann erstmals auch spielerisch überzeugen und besiegte die durchaus hoch einzuschätzenden Teams aus Rumänien und Serbien mit 3:1 und 3½:½. Dabei konnte auch Alexander Krastev am vierten Brett seinen Score mit Siegen gegen CM Vladmir-Alexandru Cnejev (2172) und FM Andrej Ljepic (2234) verbessern.

Vor der letzten Runde lag die Deutsche Mannschaft mit 8:4 Punkten gemeinsam mit vier weiteren Teams auf dem geteilten dritten Platz, wies aber die beste Wertung aller Mannschaften auf. Da zudem das zweitplatzierte Team aus Israel/Tel Aviv (9:3) in der Schlussrunde gegen Tabellenführer Polen (11:1) antreten musste, war bei »passenden« Resultaten durchaus auch eine Silbermedaille noch denkbar.  Leider ergab die Auslosung dann ausgerechnet das »Lokalderby« gegen das punktgleiche junge Team Deutschland II. Hier konnten sich die »Routiniers« dank des Sieges des mit 6/7 am Spitzenbrett überragenden Bald-GM Frederik Svane mit 2½:1½ durchsetzen, da an den anderen Brettern der Punkt geteilt wurde, wobei Alexander gegen den aus der Ukraine geflüchteten hochtalentierten  12jährigen CM Tykhno Cherniaiev  (2186) remisierte.

Parallel lag Israel/Tel Aviv mit ½:1½ gegen Polen zurück, so dass die Medaille schon fast sicher schien. Doch dann drehten die Jungs aus Tel Aviv den Kampf und fügten dem Europameister aus Polen dessen erste Niederlage zu. Zudem siegte das Team Israel I mit 3:1 gegen Ungarn und zog so mit 10:4 Zählern dank besserer Wertung noch am punktgleichen deutschen Quartett vorbei, das mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden sein musste. Auch Alexander haderte trotz ordentlicher 4½/7 mit dem Verlust von 11 Elo-Punkten, zumal er seine beiden Niederlagen auch ausgerechnet in den letztlich verlorenen Kämpfen hinnehmen musste.

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Für die Deutsche U18w-Mannschaft waren trotz der beiden Niederlagen gegen die Topteams aus Rumänien und Ungarn zur Turniermitte noch alle Medaillenchancen intakt, da der Rückstand auf Platz 2 lediglich 2 Mannschaftspunkte betrug.

Doch nach einem souveränen 2:0 gegen Slowenien II in Runde 5 kamen Antonia Ziegenfuß und Luisa Bashylina trotz nomineller Vorteile gegen Israel nicht über ein 1:1 hinaus, wobei Luisa  gegen Dana Kochavi (1885) remisierte. Vor der Schlussrunde lag das Duo mit 7:5 Zählern auf dem 5.-6. Platz, hatte aber im Falle eines Sieges in der Schlussrunde gegen die Türkei noch zumindest theoretische Chancen auf Edelmetall, da die Türkinnen zu einem Trio von drei Mannschaften mit 8:4 Punkten auf den Plätzen 2-4 gehörten. Doch in der Schlussrunde ging wirklich alles schief – auch Luisa warf in Zeitnot ihre Stellung gegen WCM Gulcan Seya Kayis (1682) weg und kassierte ihre einzige Niederlage im Turnier.

Nach dem 0:2 in der Schlussrunde blieb nur ein enttäuschender 7. Platz und durch die unnötige Niederlage musste Luisa trotz 4½/7 auch  Eloverluste hinnehmen.

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Luisa wird versuchen, diesen Frust mit möglichst vielen Punkten bei den Jugend-Europameisterschaften im Schnell- und Blitzschach  abzubauen, die vom 20.-23.07.2022 in Thessaloniki ausgetragen werden.

EM-Bericht Deutscher Schachbund