Archiv der Kategorie: Turniere anderswo

Licht und Schatten für SG-Spieler beim Post-Open

Das in Düsseldorf traditionell vom 26.–31.Dezember ausgetragene Post-Open ging in diesem Jahr bereits in seine 22. Auflage. Im Teilnehmerfeld der 197 Spieler (darunter 2 GM und 4 IM) fanden sich auch vier Spieler unseres Vereins, die zum Ende des alten Jahres eine durchwachsene Bilanz verzeichnen konnten.

Alois Kocur wagte sich nach langer Zeit wieder einmal in die Open-Arena und erlebte ein rabenschwarzes Turnier. An Position 15 gesetzt gelangen ihm trotz ausschließlich schwächerer Gegnerschaft nur 4½ Zähler und der 43. Platz, was zudem noch mit heftigen DWZ-Einbußen verbunden war.

Die gleiche Punktzahl erreichte Joachim Görke, der im Rahmen der Erwartungen agierte, dank der erfolgreicheren Gegnerschaft aber noch einige Plätze vor Alois auf dem 36. Rang einkam und seine aktuell gute Form bestätigen konnte.

Gleiches gilt für Dmitry Iov, der auch auf 4½ Punkte kam und Rang 47 belegte. Unser Moldawier überzeugte wieder einmal durch solide Partieanlage und konnte erneut einen DWZ-Gewinn erzielen, womit er sich für höhere Aufgaben empfahl.

Deutlich unter Wert geschlagen wurde dagegen Urgestein Walter Ommer, der mit lediglich 3/7 ins Ziel kam. Dabei sollte allerdings open-typisch eher der Turnierverlauf als das Ergebnis betrachtet werden, denn Walter startete hervorragend mit 3/4 und spielte fast ausschließlich gegen stärkere Gegnerschaft, so dass er trotz der mäßigen Punktzahl nicht einmal DWZ-Punkte verlor. Zudem war ihm die Sympathie des Veranstalters gewiß, denn Walter hat als einziger Spieler an allen 22 Post-Open teilgenommen!

Alle Ergebnisse und Auswertungen unter: www.post-sv-duesseldorf.de

Bronze für Markus Schäfer in Böblingen

Das Weihnachtsopen in Böblingen vom 26.–30.12. gehört zu den traditionellsten Open in Deutschland und erlebte in diesem Jahr bereits seine 23. Auflage. Mit dabei waren 232 Spieler, unter denen sich 2 GM, 5 IM und vier Spieler unseres Vereins befanden. Dieses Quartett konnte nach der Schlussrunde eine exzellente Bilanz vorweisen:

Das absolute Top-Ergebnis erzielte dabei IM Markus Schäfer. Nach drei Siegen zum Auftakt erlitt er zwar in der vierten Runde eine unnötige Niederlage, als er eine ausgeglichene Stellung überzog, kämpfte sich aber wieder nach vorne und lag vor dem Schlusstag mit 5½/7 im großen Verfolgerfeld. Dort spielte er dann groß auf, gewann am Vormittag mit Schwarz einen Muster-Königsinder und besiegte in der Schlussrunde den ehemaligen deutschen Jugendmeister IM Hannes Rau (2423) in einer glänzenden Sizilianisch-Angriffspartie. Damit setzte er den passenden Schlusspunkt unter ein exzellentes Jahr 2006 und landete zusammen mit Topfavorit Thomas Luther auf dem 2.–3.Platz, was ihm ein nettes »Weihnachtsgeld« von 850 Euro einbrachte. Bronze für Markus Schäfer in Böblingen weiterlesen

Sipke Ernst gewinnt IM-Turnier in Groningen

Das frühere Weltklasse-Festival in Groningen wird seit einigen Jahren in »reduziertem« Umfang mit einem Rundenturnier und einigen kleineren Open am traditionellen Weihnachtstermin fortgeführt. Im Vorjahr konnte Sipke Ernst mit seinem Sieg im Rundenturnier den Grundstein für ein grandioses Jahr 2006 legen, das ihm den GM-Titel und eine Elo-Höchstmarke von 2540 einbrachte.

Als Titelverteidiger war Sipke natürlich auch in diesem Jahr vom 23.–30.12.2006 im Turnier der Kategorie 6 am Start und musste sich dabei als Top-Favorit auch als 27-jähriger erstmalig mit der ungewohnten Rolle des ältesten Teilnehmers anfreunden! Dies mißlang in Runde 1, als er mit den weißen Steinen dem britischen IM Craig Hanley unterlag. Danach fand Sipke jedoch zu gewohnter Form und fuhr in teils gewohntem Cowboy-Stil diverse Kurzsiege ein, so dass er mit 6½/8 einen Zähler Vorsprung in die Schlussrunde mitnahm. Dort sicherte er durch ein Kurzremis gegen den Magdeburger Degtiarev den Turniersieg ab und schaffte so den passenden Abschluss für sein bisher erfolgreichstes Schachjahr.

Alle Infos zum Festival in Groningen unter: www.so-on.org

Schneider verpasst Preisränge in Leverkusen

Das traditionelle Weihnachtsschnellturnier in Leverkusen fand in diesem Jahr mit 75 Spielern nicht nur eine quantitativ gute, sondern mit 1 GM, 8 IM und 15 Spielern mit DWZ über 2300 vor allem auch eine qualitativ exzellente Besetzung.

Unser Makler IM Bernd Schneider erwischte mit 4/5 (Niederlage gegen IM Jan Sprenger) einen guten Start, dem er zwei Remisen gegen den späteren Turniersieger IM Michail Feygin und IM Mikhail Saitzew folgen ließ. Sein Turnierschicksal entschied sich dann in der Vorschlussrunde, als er gegen seinen belgischen Teamkollegen IM Sebastian Siebrecht unterlag. So reichte auch ein Erfolg über Helmut Busse nur zu 6 Zählern, mit denen Bernd auf dem neunten Rang entsprechend der Elo-Erwartung landete.

Helmut Busse fiel durch die Niederlage im Vereinsduell zwar mit 5/9 auf Platz 24 zurück, konnte sich dennoch über ein starkes Turnier freuen, in dem er unter anderem gegen IM Andrey Orlov und FM Gerd Euler remisierte und FM Boris Khanukov bezwingen konnte.

Alle Ergebnisse unter: www.schachclub-bayer-leverkusen.de

Enttäuschter Torsten Werbeck in Kassel

Bei der zweiten Vorrunde der Deutschen Amateurmeisterschaft in Kassel war vom 15.–17.12.2006 in der A-Gruppe (2100-2300) auch Torsten Werbeck am Start, der sich als Achter der Setzliste im Feld der 28 Spieler durchaus Hoffnungen auf eine Qualifikation zur Endrunde machte.

Doch bereits nach dem ersten Tag waren mit einem Start von ½/2 die Hoffnungen auf den notwendigen Platz unter den ersten Sechs fast dahin. Ein weiteres Remis in Runde 3 zerstörte auch die letzte theoretische Möglichkeit. So landete Torsten letztlich mit 2½/5 enttäuscht auf dem 18. Platz, was ihm zudem noch einige Elo- und DWZ-Punkte kostete.

Ergebnisse unter: www.ramada-cup.de

Sensation durch Daniel Borgmann

Völlig unbemerkt von der Solinger Schachöffentlichkeit spielte das Spitzenbrett unserer achten Mannschaft, Daniel Borgmann, im Herbst 2006 das Turnier seines Lebens. Zusammen mit Vater Peter startete Daniel bei den Krefelder Stadtmeisterschaften, die von Ende August bis Mitte Dezember an sieben Freitagen ausgetragen wurden.

Bereits in der Auftaktrunde ließ Daniel, der mit seiner DWZ-Zahl von 1668 im Feld der 46 Teilnehmer an Position 27 gesetzt war, aufhorchen, als er gegen den Moerser Juri Vasiljew (2039) remisierte. Es folgten zwei Siege, darunter auch gegen den Krefelder Dr. Klaus Bernhard (1909), mit denen sich Daniel in der Spitzengruppe festsetzen konnte. Auch vom Mettmanner Thomas Wille (2089) oder Frank Kempe (1931) konnte er in den folgenden Runden nicht bezwungen werden.

Bereits jetzt hatte er mit 3½/5 ein sensationelles Turnier gespielt, doch zwei abschließende Siege über Thomas Ruprecht (1997) und Dirk Visser (2060) führten zu einem nahezu unglaublichen geteilten dritten Platz mit 5½/7 und einer DWZ-Performance, die mehr als 600 (!) Punkte über seiner DWZ-Zahl liegen dürfte.

In Anbetracht dieser Umstände konnte es Peter Borgmann vermutlich leichter verkraften, dass bei ihm nicht viel zusammenlief und er mit 3½/7 unter Wert im Mittelfeld landete.

Alle Ergebnisse unter: www.turm-krefeld.de

Unglückliches Bundesliga-Wochenende für Clara Wirths

Ein »Seuchen-Wochenende« erwischte Clara Wirths in der dritten und vierten Runde der zweiten Damen-Bundesliga, in deren Rahmen sie mit dem SV Wattenscheid in Karlsruhe zu Gast war. Gegen die SF Wadgassen traf sie am Spitzenbrett auf Corinna Dietzen (DWZ 2010) und erarbeitete sich zunächst in dem von Clara bevorzugten taktischen Stellungstyp einige Vorteile, bevor ein entscheidendes Versehen sie zu einer Königsflucht über das halbe Brett zwang, nach der die Partie trotz kreativer Verteidigung nicht mehr zu halten war. Da auch ihre Teamkolleginnen einige vorteilhafte Stellungen nicht verwerteten, gab es schließlich mit einem 2:4 die erste Saisonniederlage, was den Sprung an die Tabellenspitze verhinderte.

Am Sonntag lief es beim 3½:2½ über Karlsruhe II zwar insgesamt besser, doch Clara verpasste diesmal gegen die Polin Anna Jusczak (Elo 2064) nach einem schwerblütigen positionellen Kampf eine Remisabwicklung im Turmendspiel und musste die zweite Niederlage des Wochenendes hinnehmen. Ihre Mannschaft liegt nun mit 5:3 Zählern in der sehr ausgeglichenen Gruppe nur einen Punkt hinter der Tabellenspitze und kann sich durchaus noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Sandipan Chanda auf Platz 2 bei Commonwealth Championship

Unser indischer Bundesligaspieler Sandipan Chanda präsentiert sich in der zweiten Jahreshälfte in exzellenter Verfassung. Bei den im indischen Mumbai vom 19.–29. November ausgetragenen Commonwealth-Meisterschaften konnte sich Sandipan nach einem exzellenten Turnier mit 8/10 die Silbermedaille hinter Turniersieger Nigel Short sichern. Dabei blieb er im mit 168 Spielern, darunter 13 GM und 27 IM, besetzten Feld ungeschlagen und konnte zahlreiche Prestigeduelle mit seinen indischen GM-Kollegen für sich entscheiden.

Vielleicht wäre sogar der Titel möglich gewesen, doch in der 7. Runde entwischte ihm der zu diesem Zeitpunkt mit einem halben Zähler führende Short noch aus einer Verluststellung ins Remis. Doch auch so war Sandipan mit Silber und einem Elo-Gewinn von 11 Punkten sehr zufrieden.

Weitere Infos unter www.venuschessacademy.in

Jussupow und Werle verpassen Einstieg in den Galopprennsport

Vom 24.–26. November fand im niederländischen Wolvega ein spektakuläres Wochenend-Schachfestival statt, dessen Höhepunkt in einem mit leicht verkürzter Bedenkzeit von 105 Minuten/35 Züge + 15 Minuten/Rest der Partie ausgetragenen Großmeisterturnier der Kategorie 14 bestand. Hochklassig war dabei nicht nur die Besetzung mit den drei Niederländern Loek van Wely, Jan Timman und Jan Werle sowie den drei vielleicht bekanntesten deutschen Spitzenspielern Dr. Robert Hübner, Vlastimil Hort und Artur Jussupow. Als erster Preis wartete auf den Turniersieger ein Rennpferd!

Diese Prämie sicherte sich überlegen Pferdeliebhaber Loek van Wely, der mit 4½/5 das Feld dominierte. Artur landete nach einem Sieg über Hort und vier Remisen mit 3 Zählern auf dem zweiten Platz und freute sich nach seinem missglückten Start in die Bundesligasaison vor allem über die zurück gewonnene Stabilität. Dagegen musste Jan gegen die 5 Schach-Legenden diesmal Lehrgeld bezahlen. Ihm gelangen nur Remisen gegen Hort und Jussupow, so dass er mit einem Zähler und dem letzten Rang zufrieden sein musste.

Weitere Infos unter www.heiteschaaktoernooi.nl

SG-Spieler dominieren Leichlinger Stadtmeisterschaft

»Klein, aber fein« lautete das Motto der diesjährigen Leichlinger Stadtmeisterschaft, die erneut mustergültig von den Verantwortlichen des TV Witzhelden organisiert wurde. Zwar fanden sich zum 7-rundigen Schnellturnier, das mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten ausgetragen wurde, nur 24 Teilnehmer ein, doch die Qualität war dank einiger »Stargäste« aus unseren NRW-Mannschaften exzellent.

Letztlich wurde IM Bernd Schneider seiner Favoritenrolle und konnte mit 6½/7 überlegen den mit 100 Euro dotierten Turniersieg einfahren. Hinter ihm landete FM Alois Kocur mit 5½ Zählern auf dem zweiten Rang und konnte zudem den Pokal für den Leichlinger Stadtmeister entgegennehmen. Lokalmatador Benedikt Marquardt rundete mit 4½ Punkten auf dem vierten Platz das exzellente Solinger Abschneiden ab.

Weitere Infos unter www.tvw-witzhelden.de