Jugend-Bundesliga-Team mit drittem Sieg

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung konnte unser U20-Team am dritten Spieltag der Jugendbundesliga West einen verdienten 19:13 (5½:2½)-Sieg gegen den SK Münster 32 einfahren und liegt mit drei Siegen hinter der Topmannschaft der SG Bochum 31 auf Rang 2 der Tabelle. Bereits vor der Zeitkontrolle hatten Daniel Reksten und Kevin Zolfagharian für eine komfortable Führung gesorgt, die Topscorer Jan Hobusch später ausbaute. Zwar wurde es nach der Zeitnotphase noch einmal etwas eng, doch ein etwas glücklicher voller Zähler von Mark Shishkov sorgte zum Abschluss doch für den bisher höchsten Saisonsieg. 

Nachdem in der Vorwoche unsere beiden Herren-NRW-Teams nach Münster gereist waren, stand diesmal der Gegenbesuch der Münsteraner um Jugendwart Konrad Schmitt an, wobei nicht im Schachzentrum, sondern parallel zur Herren-Bundesliga in der Stadt-Sparkasse gespielt wurde. Der Auftakt verlief etwas holprig, denn Spitzenbrett Alexander Hobusch traf erst kurz vor Ablauf der Ende der Karenzzeit ein und Oliver Wroblowski hatte durch einen Eröffnungspatzer eine Qualität verloren. Danach übernahmen wir jedoch insbesondere an den hinteren Brettern das Kommando, wo überall heterogene Rochaden für sehr spannende und komplexe Partien sorgten.

Diese Stellungen sind gerade maßgeschneidert für Daniel Reksten, der mutig zwei gegnerische Bauern nahm, um die aufkommende schwarze Initiative durch ein Qualitätsopfer zu neutralisieren. In der ungleichen Materialverteilung behielt Daniel die bessere Übersicht und erzielte in einer sehr schönen Partie die Führung. Danach einigte sich Ewald Fichtner, der in einem Königsinder mit Weiß nichts herausgeholt hatte, mit seinem Kontrahenten in einem ausgeglichenen Springerendspiel auf Remis. Die dritte beendete Solinger Weiß-Partie brachte dann den zweiten Sieg für uns, nachdem Kevin Zolfagharian gegen den Skandinavier seines Gegners bereits in der Eröffnung Vorteil erlangt hatte und diesen dann mit energischem Spiel unter Bauernopfer in eine Gewinnstellung verwandelt hatte, deren Verwertung noch vor der Zeitkontrolle gelang.

So gingen wir mit einer 2½: ½- Führung sehr optimistisch in die Zeitnotphase, zumal Marcel Kyas inzwischen einen Bauern gewonnen und auch Spitzenbrett Alexander Hobusch aufgrund der zerrüteten Struktur seines Gegners mit Tripelbauern auf der f-Linie Vorteil aufzuweisen schien. Außerdem bot Topscorer Jan Hobusch wieder einmal eine sehr saubere positionelle Leistung mit seiner Caro-Kann-Verteidigung und erzielte mit Vollendung der vierten Spielstunde den nächsten Sieg.

So konnten wir es etwas besser verkraften, dass die Zeitnotschlachten an den anderen Brettern nicht optimal verliefen: Mark Shishkov verlor eine Figur gegen zwei Bauern, Marcel Kyas wickelte in ein kaum gewinnbares Endspiel ab und Alexander Hobusch setzte unter doppeltem Bauernopfer zu große Hoffnungen in seinen Freibauern, was durch seinen Gegner aber mit sehr trickreichem Spiel widerlegt wurde, so dass ein schlechteres Endspiel für Alex auf dem Brett war.

Zudem musste Oliver Wroblowski nach dem 41. Zug seinen zähen Widerstand einstellen und unsere erste Niederlage hinnehmen. Dafür gelang es Alexander, sein Endspiel Remis zu halten, so dass beim Stand von 4:2 die Entscheidung praktisch gefallen war. Denn das Endspiel von Marcel war absolut unverlierbar, so dass er auch keine großen Risiken mehr einging und mit einem Remis den wichtigen Mannschaftssieg absicherte.

Damit gehörte in der sechsten Spielstunde die gesamte Aufmerksamkeit Mark Shishkov, dessen Kontrahent in einer zwar besseren, aber sehr komplizierten Stellung wegen des Gesamtstandes volles Risiko gegangen war, so dass Mark verbundene Freibauern am Damenflügel erhalten hatte, die sein materielles Defizit mehr als aufwogen. Bei nur noch sehr knapper Restbedenkzeit unterlief dem Münsteraner schließlich der entscheidende Fehler und Mark konnte sich über seinen ersten Sieg in der Jugend-Bundesliga zum 5½: 2½– Endstand freuen.

Zum Jahresabschluss kommt nun am 18.12.2011 der aktuelle Tabellensiebte SF Paderborn ins Schachzentrum.

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