Goldener August für Erwin L’Ami

Nach seinen (geteilten) Turniersiegen in Dieren und Vlissingen gelang Erwin L’Ami beim BDO-Großmeisterturnier in Haarlem ein echter Titel-Hattrick. Die rührigen Veranstalter richteten dort vom 17.–25.08.2013 bereits zum neunten Mal ein kleines Schachfestival mit GM-, IM-Turnier und Open aus. Erwin war im GM-Turnier der Topfavorit und startete mit einem schönen Sieg gegen den Hamburger »Prinzen« Rasmus Svane, unterlag allerdings direkt danach dem seit Jahren für die SG Porz spielenden Erik van den Doel (2562).

Davon erholte er sich jedoch schnell und totalisierte in den kommenden 6 Runden jeweils 3 Siege und Unentschieden. So ging er mit 5½/8 als geteilter Erster in die Schlussrunde, wo ihm ein schöner Schwarz-Sieg gegen den an Position 2 gesetzten Inder Sethuraman (2582) gelang. Da der mit ihm führende Pole Kanarek zeitgleich unterlag, konnte sich Erwin über seinen dritten Turniersieg binnen eines Monats freuen, wobei er diesmal den Platz an der Sonne auch mit niemandem teilen musste. Es bleibt unserem sympathischen Bundesliga-Spieler zu wünschen, dass er diese exzellente Form auch in der kommenden Saison zeigen kann.

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Großer Erfolg für Kevin Zolfagharian

Unser amtierender U16-Niederrhein-Meister Kevin Zolfagharian präsentiert sich nach der starken Vorstellung beim Dortmunder Open auch weiterhin in guter Form. Bei den vom 23.-25.08.2013 von den Schachfreunden Ford Köln ausgerichteten »Cologne Chess Days« war Kevin unter 60 Teilnehmern an Position 13 gesetzt. Nach zwei standesgemäßen Siegen zum Auftakt ließ er ein Remis gegen Johannes Schmidt (2161) und einen Sieg gegen Farhad Karimi (2078) folgen, der ihn vor der Schlussrunde auf den geteilten zweiten Tabellenplatz katapultierte.

Durch ein Remis zum Abschluss landete er mit 4/5 nach Wertung auf dem dritten Platz und konnte auf seine Rating- und Jugendpreise guten Gewissens verzichten, da er mit 100 € einen höher dotierten Hauptpreis erhielt!  Zudem verbesserte er seine DWZ-Zahl auf den Karriere-Bestwert von 2061.

Jan Hobusch lag mit 2/3 ebenfalls aussichtsreich im Rennen, konnte aber leider am Schlusstag aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antreten.

Tabelle

Auf und Ab beim Wien Open

Das Wien Open wird nur alle zwei Jahre vom Wiener Schachverband ausgerichtet und weist mit dem Festsaal im Wiener Rathaus sicherlich eine der opulentesten Spielstätten für eine Schachveranstaltung auf. In diesem Jahr wurde bei der 18. Auflage mit über 700 Spielern in vier Gruppen (A- und B-Turnier international, C- und D-Turnier national) erneut der Teilnehmerrekord gebrochen, und das ausgezeichnet organisierte Turnier dürfte derzeit das größte in Westeuropa sein.

Fest- und Spielsaal im Wiener Rathaus
Fest- und Spielsaal im Wiener Rathaus

Marius Fränzel spielte im B-Turnier (Elo unter 2000) sein erstes internationales Open mit und war mit 1687 DWZ auf Platz 158 von 225 Teilnehmern gesetzt. Der für ihn etwas enttäuschende Turnierauftakt mit einem kampflosen Sieg erwies sich für den Turnierverlauf als Glücksfall, da er in der Folge ganz wunschgemäß ausschließlich gegen nominell stärkere Gegner mit einer Spielstärke von mehr als 1850 Elo-Punkten gepaart wurde.

Der Turnierverlauf war wechselhaft: Nach der 5. Runde lag Marius mit 4/5 auf Platz 18, wobei ihm unter anderem ein schöner positioneller Schwarzsieg gegen eine Spanische Eröffnung gelang, doch folgten dann drei Runden massiver Schachblindheit, in denen er aufgrund ein und desselben taktischen Motivs statt 2½ nur ½ Punkt erzielen konnte.

Versöhnlich stimmte ihn aber wieder die letzte Partie, in der sein Gegner nach einem Generalabtausch ein Remisangebot ablehnte und folgerichtig das entstandende Turmendspiel sang- und klanglos verlor. Mit 5½/9 landete Marius schließlich auf dem 41. Platz, gewann den 2. Preis in der Kategorie unter 1700 und kann sich über eine Einstiegs-Elo-Zahl von knapp 1900 freuen.

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