Unglückliche Niederlage für Sechste

Zum Auftakt der 2. Bezirksliga musste unsere VI. Mannschaft eine etwas unglückliche 3½:4½-Niederlage gegen SW Remscheid II hinnehmen, nachdem die Gäste einen Rückstand in den beiden letzten Partien nach insgesamt sechs Stunden Spielzeit noch drehen konnten.

Basierend auf den Aufstellungen beider Teams war ein nominell ausgeglichenes Duell zu erwarten gewesen, was sich dann auch bestätigen sollte. Nach einem recht ereignislosen Schwarz-Remis von Uli Grah gegen seinen früheren Teamkollegen Jürgen Ferger brachte Philipp Nguyen  die Sechste in Führung. Er bestrafte einen zu optimistischen Bauernraub der schwarzen Dame auf b2 konsequent, indem er seinen Entwicklungsvorsprung mustergültig zu entscheidendem Materialgewinn nutzte.

Einen bitteren Verlauf nahm dann die Partie von Gerd Capelan. In einer ausgeglichenen Mittelspiel-Position hatte sein Gegner zwei Bauern für Angriff geopfert, konnte jedoch keine hinreichende Kompensation nachweisen, so dass Gerd glatt auf Gewinn stand, als er aufgrund einer Schachblindheit ein zweizügiges Matt zuließ. Wenig später hatte Veit Mankel etwas Glück, nachdem er sich trotz klarer Vorteile gegen die geschwächte gegnerische Königsstellung in seinen Angriffsbemühungen verzettelt hatte, was seinem Gegner einen siegbringenden Konter ermöglicht hätte. Doch dieser ließ die Gelegenheit verstreichen, so dass Veit doch einen vollen Zähler einfuhr.

Leider hatte Michael Ehringfeld während der Partie mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, so dass er in große Zeitnot geriet und seinen Materialvorteil von zwei Bauern nicht nutzen konnte, sondern sich dem gegnerischen Königsangriff beugen musste. Doch Mannschaftkapitän Stefan Schubert stellte wenig später die Führung wieder her. Zwar hatte er mit einem fehlerhaften Abtauschmanöver im Mittelspiel seine klaren positionellen Vorteile verspielt, doch unter Bauernopfer aktivierte er seine Schwerfiguren im Anschluss mustergültig, was ihm einen entscheidenden Materialgewinn bescherte.

Somit stand es nach der Zeitkontrolle 3½:2½. Leider hatte jedoch Stephan Kaiser, der zuvor aufgrund der unklaren Lage des Kampfes mannschaftsdienlich Remis abgelehnt hatte, in taktischen Verwicklungen einen Bauern verloren und vor allem seine Königsstellung geschwächt, was ihm eine Stunde später zum Verhängnis wurde, als die Partie nicht mehr zu halten war.

Somit hing nun alles von Spitzenbrett Yaroslava Sereda ab, die im Mittelspiel zwei Bauern verloren hatte und glatt auf Verlust stand. Doch in der Zeitnotphase verlor ihr Gegner den Überblick, so dass sie einen Bauern zurückgewinnen konnte und mit ihrem Läuferpaar hinreichende Kompensation besaß. Trotz des reduzierten Materials blieb die Lage jedoch kompliziert und bei beiderseits immer knapper werdender Bedenkzeit unterlief ihr schließlich in der Verteidigung ein entscheidender Fehler, so dass sie nach sechs Stunden und 77 Zügen ihrem Gegner zum Sieg gratulieren musste, so dass auch die 3½:4½-Niederlage perfekt war.

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