Luisa Bashylina überzeugt bei Deutscher Frauen-EM

Luisa Bashylina

Auf der Agenda des 2017 gewählten DSB-Präsidenten Ullrich Krause stand die Wiederbelebung der früheren Deutschen Schach-Kongresse mit der zentralen Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften, diverser anderer Turniere und des DSB-Kongesses ganz oben.  Vom 25.05.–01.06.2019 fand nun die erste Auflage des »Meisterschaftsgipfels« in Magdeburg statt. Mit Luisa Bashylina und Melanie Müdder waren zwei unserer großen Talente mit dabei. Während Luisa in der vom 26.05. – 01.06. ausgetragenen Deutschen Frauen-Meisterschaft an den Start ging, hatte sich Melanie für das Finale in der C-Gruppe (1700-1900) der Deutschen Amateurmeisterschaft qualifiziert, das vom 30.05.- 01.06. ausgetragen wurde.

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Bei der Deutschen Frauen-Meisterschaft waren insgesamt 20 Spielerinnen am Start, wobei die Ex-Nationalspielerin WGM Martha Michna (2355) als klare Favoritin galt, da der gesamte Kader der Nationalmannschaft sich beim parallel ausgetragenen »German Masters« duellierte.

Luisa Bashylina hatte aufgrund ihrer tollen Erfolge im Vorjahr einen Freiplatz erhalten, wusste aber als Nummer 19 der Setzliste um die Schwierigkeit ihrer Aufgabe. Leider ging der Turnierstart dann auch völlig daneben und sie musste gleich vier Niederlagen in Folge einstecken.

Doch die 13-Jährige verfügt inzwischen über eine immense Wettkampf-Härte und ließ sich von diesem kapitalen Fehlstart nicht beeindrucken.  In der 5. Runde gelang das psychologisch wichtige Remis zum Durchbrechen des Negativ-Laufs mit Schwarz gegen Sabrina Ley (1945).  In der Doppelrunde am nächsten Tag folgte zunächst der erste Sieg  gegen Anke Freter (1873), bevor sie am Nachmittag mit einer starken Leistung gegen WIM Luba Kopylov (2078) ein erstes Highlight setzte.

Mit frischem Selbstbewusstsein ausgestattet besiegte Luisa in den beiden Schlussrunden auch noch WFM Dr. Anita Just (1854) und WIM Kerstin Kunze (2066) und landete nach vier Siegen in Folge mit 4½/9 noch auf einem tollen 10. Platz. Als Belohnung übersprang sie mit ihrer Performance von 1955 erstmals virtuell die Elo 1900-Marke und wird in dieser Form bei den am Pfingstsamstag beginnenden Deutschen Jugendmeisterschaften in der U14w gute Titelchancen haben.

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Auch Melanie Müdder  erwischte beim Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft, für das sich in ihrer Spielstärkegruppe C (1700-1900) 42 Spieler in sieben Vorrundenturnieren qualifiziert hatten, einen Fehlstart. Die Anreise nach Magdeburg am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt gestaltete sich dank unzähliger Baustellen und diverser Staus quälend lang, so dass sie mit ihrer Mutter erst nach über 10 Stunden in der Nacht zum Donnerstag im Hotel eintraf.

Prompt ging nach wenig Schlaf die Auftaktpartie mit den weißen Steinen gegen Jürgen Schefter (1857) völlig unnötig verloren. Zwar kämpfte sich Melanie mit zwei Siegen wieder ins Vorderfeld und lag nach drei Runden zumindest im Kampf um den Frauen-Titel mit 2/3 auf dem geteilten ersten Rang. Doch eine Niederlage gegen den bekannten Schiedsrichter Jürgen Göldenboog (1907) besiegelte alle Titelträume. Am Ende musste sie mit 2½/5 und dem 23. Platz zufrieden sein, besitzt aber für die Deutschen U16w-Meisterschaften noch großes Steigerungspotential.

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