Vier SG-Spieler beim Weltcup

Heute startete im russischen Khanty Mansisk der FIDE-Weltcup. In diesem wichtigsten Knock-Out-Turnier kämpfen 128 Akteure, die sich dank ihrer Elo-Zahl oder über die Kontinentalmeisterschaften qualifiziert haben, um zwei der begehrten Plätze für das Kandidatenturnier im kommenden März, in dem der Herausforderer für Weltmeister Magnus Carlsen ermittelt werden wird.  Abgesehen von Carlsen und dem bereits für das Kandidatenturnier qualifizierten Caruana sind mit wenigen Ausnahmen (wie z.B. Vishy Anand) alle Weltklassespieler dabei, was es zu einem der spannendsten und auch physisch anspruchsvollsten Turnieren macht. Denn es sind in jeder Runde zwei Partien zu absolvieren. Im Falle eines Gleichstandes kommt es direkt am nächsten Tag zu Tie Break-Partien im Schnellschach- und Blitz-Modus. In diesem großen Feld sind mit Anish Giri, Pentala Harikrishna, Surya Shekhar Ganguly und Aryan Tari auch vier SG-Spieler am Start.

Die Paarungen der ersten Runde werden nach Setzliste ermittelt, wobei der Topgesetzte Ding Liren (2811) gegen die Nummer 128 antreten muss, so dass Anish Giri (2780) mit der zweithöchsten Elo-Zahl auf die Nummer 127, FM Rahman Mohammad Farad (2250) aus Bangladesh, traf. In einem ruhigen Sizilianer mit 3. Lb5+ behielt der Niederländer stets leichte Vorteile, die er im Endspiel sicher zum vollen Zähler umwandelte.

Pentala Harikrishna (2746) hatte einen exzellenten Sommer und hat sich mit starken Resultaten in der chinesischen Liga und anderen Mannschaftsmeisterschaften wieder in die Top 25 der Weltrangliste nach vorne gearbeitet. So war auch er als Nummer 17 der Setzliste Favorit, hatte aber mit dem kubanischen GM Yuri Gonzalez Vidal (2552) bereits einen deutlich stärkeren Gegner. Doch mit den schwarzen Steinen bestätigte Hari seine zuletzt exzellente Form und überspielte seinen Gegner in einem Turmendspiel mit jeweils sechs Bauern, so dass er morgen mit Weiß nur noch ein Remis zum Weiterkommen braucht.

Sein Landsmann Surya Ganguly (2658) gehört bereits zur unteren Hälfte und traf auf einen der kreativsten Spieler der jungen russischen Garde, GM Vladimir Fedoseev (2664). Mit Schwarz konnte Surya in einem Nimzo-Inder trotz reduziertem Material niemals vollständig ausgleichen und geriet dann in der Zeitnotphase in entscheidenden Nachteil, so dass er morgen unter Zugzwang steht.

Auch Aryan Tari (2630) musste in einem Prestigeduell zwischen zwei der stärksten Junioren der Welt eine Niederlage hinnehmen. Er unterlag mit den schwarzen Steinen dem 18jährigen US-Amerikaner GM Samuel Sevian (2654). In einer Ragosin-Variante des Damengambits geriet Aryans König frühzeitig in Schwierigkeiten, so dass er sich zu einem Qualitätsopfer genötigt sah. Trotz zäher Verteidigung war aber das Endspiel mit diesem Materialdefizit letztlich nicht zu halten.

Rundenbericht 1.1