Andersen beim Weltcup ausgeschieden

Es gehört zweifelsohne zu den schwierigsten Aufgaben im Schach, auf Bestellung gegen einen ungefähr gleichwertigen Gegner mit Schwarz zu gewinnen. Wenn man zudem am Vortag auf der falschen Seite des Brettes bei einer Glanzpartie saß, hilft dies vermutlich auch eher wenig. Dennoch versuchte Mads Andersen (2579) alles, um gegen den chilenischen GM Pablo Salinas Herrera (2514) noch den Ausgleich zu schaffen.

Mit den schwarzen Steinen erreichte er in einem Nimzo-Inder zumindest eine »Spielstellung«, in der dem Chilenen keine forcierten Vereinfachungen zur Verfügung standen. Doch dieser agierte sehr umsichtig und konnte schließlich in ein Turmendspiel überleiten, in dem deren notorische Remistendenz wieder einmal bestätigt wurde. Nach 59 Zügen musste sich Mads bei nahezu leerem Brett in die Punkteteilung fügen und wird bald wieder die Rückreise von der Schwarzmeerküste antreten.

Dagegen kann Aryan Tari noch einige Tage in Sotschi verbleiben. In seiner Weißpartie gegen FM Daniel Barrish (2313) behielt er aus der englischen Eröffnung heraus die Stellung immer unter Kontrolle und erreichte nach einem sauber herausgespielten Sieg mit 2:0 die zweite Runde. Dort trifft er ab Donnerstag mit dem inzwischen nach Kanada emigrierten GM Evgeni Bareev auf seinen sehr interessanten Gegner, der in seiner Blütezeit in den 90er Jahren zeitweilig auf Platz 4 der Weltrangliste zu finden war.

Aus deutscher Sicht war der Tag ebenfalls sehr erfreulich. Sowohl Rasmus Svane (2620) mit einem 2:0 gegen den Ägypter GM Essam El Gindy (2420) als auch Arik Braun (2609) nach einem souveränen Schwarzsieg mit 1½:½ gegen FM Karolis Juksta (2438) erreichten ohne Tiebreak die zweite Runde, in der noch der zum Auftakt spielfreie Matthias Blübaum  (2669) hinzukommen wird. Lediglich FM Jana Schneider (2321) konnte an ihre großartige Form der letzten Monate nicht anknüpfen und musste sich in der Damenkonkurrenz gegen IM Medina Aulia (2360) geschlagen geben.

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