Adventskalender: Lösung 11

Für Jonas Roseneck war das Jahr 2022 definitiv das erfolgreichste seiner bisherigen Schachkarriere. Der in Magdeburg wohnende langjährige Schüler von Alexander Naumann war im Herbst 2021 zu uns nach Solingen gewechselt und feierte in diesem Jahr sein Debüt in der Bundesliga, unter anderem mit einem Remis gegen den französischen Top-Großmeister Etienne Bacrot (2656) und beim Europapokal in Mayrhofen.

Der Höhepunkt des Jahres war aber selbstverständlich das Erreichen des IM-Titels, für den Jonas in diesem Jahr gleich zwei Normen erzielte. Im Frühjahr erreichte er bei der Einzeleuropameisterschaft in Slowenien 6/11 gegen einen Elo-Schnitt von 2449 und remisierte gegen die deutschen Nationalspieler Liviu-Dieter Nisipeanu (2652), Daniel Fridman (2628) und den Armenier Robert Hovhannysian (2643).

IM Jonas Roseneck

Den IM-Titel sicherte sich der 20jährige dann in seiner Heimatstadt Magdeburg bei der Deutschen Einzelmeisterschaft im August. Nach einer Niederlage gegen seinen Teamkollegen Alexander Krastev spielte er in der zweiten Turnierhälfte mit drei Siegen und zwei Unentschieden groß auf und holte mit 6/9 den zweiten Platz. Der Vizemeistertitel reichte gegen einen Eloschnitt von 2366 nicht nur für die finale Norm, sondern sicherte Jonas vor allem die Qualifikation für das German Masters, wo er im nächsten Jahr auf die gesamte deutsche Spitzenklasse treffen wird.

Bereits bei den vorherigen deutschen Meisterschaften 2021 hatte Jonas mit 4/4 ein glänzendes Finish gehabt. In der Schlussrunde bezwang er damals GM Hagen Poetsch (2525). Diesem stand nach der Zeitkontrolle ein sehr trostloser (und vermutlich erfolgloser) Kampf um das Remis mit seinem Turm gegen das Läufer-Springer-Tandem von Jonas bevor. Daher forcierte er einen Übergang in das Endspiel mit Turm gegen Turm und Springer. Doch Jonas wies überzeugend nach, dass dieses Endspiel insbesondere bei einem am Brettrand eingesperrten König nicht immer Remis ausgeht.