DVM: Knapper Sieg für U20-Mädchen

Unsere U20-Mädchen haben bei den Deutschen Vereinsmeisterschaften in Magdeburg ihren zweiten Sieg eingefahren. Beim 2½:1½-Erfolg gegen die Karlsruher SF musste allerdings mehr als notwendig gezittert werden, Die U12-Mannschaft kämpfte nach einem frühen Rückstand gegen den SV Dresden-Striesen zwar mustergültig, konnte aber dennoch die knappe 1½:2½-Niederlage nicht verhindern, während die U16-Mädchen mit 1:3 gegen die Schachakademie Paderborn unterlagen.

Gelöste Stimmung nach dem zweiten Sieg: Eva Rudolph, Yaroslava Sereda, Sarah Fetahovic, Kevin Zolfagharian, Rafael Müdder, Melanie Müdder

Die Duelle unserer U20w gegen die für ihre ausgezeichnete Jugendarbeit bekannten Karlsruher Schachfreunde nehmen häufig einen knappen Verlauf. Bei den vorletzten Meisterschaften in Kiel gab es eine unglückliche Niederlage, die letztlich die Silbermedaille (mit damals nur 3 Spielerinnen) kostete und im Vorjahr in Münster konnten die Badener ebenfalls in Runde 2 nur knapp mit 2½:1½ bezwungen werden.

Diesmal schien der Kampf etwas deutlicher zu verlaufen. Sarah Fetahovic gewann nach einem taktischen Übersehen ihrer Gegnerin Dana Chung (1388) bereits in der Eröffnung eine Figur, spielte danach aber zu materialistisch und machte sich die technische Verwertung unnötig schwer. Letztlich konnte sie aber nach etwa 3½ Stunden die Führung erzielen, Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Partien an den Mittelbrettern ebenfalls bereits zu unseren Gunsten entwickelt, so dass Melanie Müdder die Gelegenheit zu einem taktisch cleveren Remisangebot in der Zeitnotphase gegen Jana Basovskiy (1886) nutzte, nachdem sie zuvor lange etwas schlechter gestanden hatte.

Doch plötzlich nahm der Kampf eine dramatische Wendung: Eva Rudolph hatte zuvor in einer schönen Angriffspartie gegen Sophia Hoffmann (1450) eine klare Gewinnstellung herausgespielt, als sie mit Mehrfigur plötzlich völlig ihre Zeit vergaß und diese überschritt. Eva war verständlicherweise untröstlich und konnte erst beim Abendessen wieder lachen, nachdem Yaroslava Sereda im Anschluss noch den Sieg zum 2½:1½ sichergestellt hatte. Yaroslava zeigte gegen Darja Fischer (1823) eine schöne Positionspartie mit den schwarzen Steinen in einer Karlsbader Bauernstruktur und hielt später auch dem Druck nach dem unerwarteten Ausgleich mit guter Endspieltechnik souverän stand, obwohl sie kontinuierlich nur von ihrem 30-Sekunden-Inkrement lebte.

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Kapitän Marcel Schulte und sein U16w-Team: Diya Dhansekaran Meenambigai, Samiksha Malagatte, Maida Fetahovic, Alina Kovalyova

Für unsere U16-Mädchen stand in der zweiten Runde eine weitere Auflage des ewigen Duells mit der Schachakademie Paderborn auf dem Programm. In den letzten beiden Spielzeiten trafen die meisten Spielerinnen nun sechsmal bei NRW- und Deutschen Schulschachmeisterschaften sowie bei den Vor- und Endrunden der NRW-U16w-Meisterschaften aufeinander. Diesmal verlief der Kampf relativ eindeutig, auch wenn die Ostwestfalen das erste Brett unbesetzt lassen mussten und Diya Dhanasekaran Meenambigai zu einem kampflosen Punkt kam. Dafür fehlte bei Maida Fetahovic und Samiksha Malgatte nach den anstrengenden Partien am Vormittag die Kraft, so dass taktische Versehen frühzeitig entscheidendes Material gegen Floretine Gruber (1218) und Leonie Henzel (1241) kosteten. Alina Kovalyova kämpfte noch lange, musste sich aber gegen Rosa Achilles (1190) letztlich nach über 60 Zügen im Turmendspiel ebenfalls zum Endstand von 1:3 geschlagen geben.

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Einen etwas unglücklichen Verlauf nahm der Kampf unserer U12 gegen den SV Dresden-Striesen. Janis Meijers wurde Opfer einer alten Eröffnungsfalle im Damengambit und verlor bereits in der Eröffnung eine Figur gegen Eric Thoms (1561), was nicht mehr zu kompensieren war. Shreyas Shivkumar verteidigte sich hartnäckig in einer schlechteren Stellung gegen Gustav Jahn (1491) und erreichte ein Turmendspiel mit Minusbauern. Beim Übergang ins Bauernendspiel verpasste der Dresdner die Gewinnfortsetzung, doch Shreyas spielte leider etwas zu schnell und fand den Remisweg nicht, so dass leider ein 0:2-Rückstand zu beklagen war.

Hoffnung keimte wieder auf, als am Spitzenbrett Thanh An Nguyen (1741) ebenfalls gegen Dima Kovalyov seinerseits die beste Verteidigung in einem schlechteren Turmendspiel nicht fand und Dima mit seinem ersten Sieg im Turnier den Anschlusstreffer erzielen konnte.

Dima Kovalyov

Danach versuchte Jaroslav Meijers am vierten Brett wirklich alles, um mit einem Sieg gegen Wanghan Xu (1452) noch einen Mannschaftspunkt zu retten. doch der Dresdner spielte umsichtig, so dass nach 73 Zügen ein leistungsgerechtes Remis zur knappen 1½:2½-Niederlage führte.

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Am morgigen Donnerstag wollen alle drei Mannschaften wieder angreifen – ab 8.30 Uhr sollten wieder Daumen gedrückt werden!