Top-Resultat mit Nebenwirkungen für Erwin L’Ami

Auf der dritten Station seiner Holland-Tournee konnte Erwin L’Ami beim sehr beliebten Urlaubs-Open in Vlissingen, das vom 03.-10.08.2013 bereits zum 18. Mal ausgetragen wurde, an seinen Erfolg aus Dieren anknüpfen. Die Veranstalter vermeldeten mit 250 Spielern, darunter 11 GM und 18 IM, wieder einmal ein »ausverkauftes« Haus und Erwin war im sehr starken Spitzenfeld an Position 4 gesetzt. Dabei hatte er offenbar seine gute Form aus Dieren mit nach Zeeland gebracht, denn er spielte ein ganz abgeklärtes Turnier, indem er nach 2 Auftaktsiegen ein Remis folgen ließ, um diesen Rhythmus in den folgenden 3 Runden zu wiederholen.

Als er dann in den Runden 7 und 8 die beiden stets gefährlichen IM Thomas Henrichs und Manuel Bosboom bezwingen konnte, ging er mit 7/8 und einem halben Zähler Vorsprung auf die Verfolger in die Schlussrunde. Dort traf er auf den frisch gebackenen Sieger des Biel-Open und topgesetzten Pentala Harikrishna (2696) und konnte er nach einer spannenden Partie ein Unentschieden erzielen, so dass die Symmetrie seiner Ergebnisfolge gewahrt blieb. Dadurch konnten mit dem polnischen GM Michal Krasenkov (2635) , dem Inder Babu Lalith (2576) und dem holländischen Überraschungsmann Quinten Decarmon (2438) noch drei Spieler zu ihm aufschließen. Nach Buchholz belegte Erwin diesmal hinter Krasenkov den zweiten Rang und feierte so seinen zweiten geteilten Turniersieg binnen 10 Tagen.

Dennoch gab es für ihn auch ein paar unschöne Nebenwirkungen zu beklagen:  in der 5. Runde wurde er gegen seine Ehefrau, die bekannte Schach-Journalistin Alina L’Ami (2358), gelost. Unser Bundesligaspieler gewann die Partie und entschied sich in diesem Gewissenskonflikt für die sportliche Perspektive und gegen den Hausfrieden:  die Frauen-Großmeisterin hatte bereits zuvor angekündigt, dass er im Falle eines Sieges im Familienduell auf dem Balkon nächtigen dürfe …

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