U20-Mädchen holen Bronze bei Deutscher Meisterschaft

Bronze bei der Siegerehrung: Unsere U20-Mädchen Melanie Müdder, Rebecca Browning, Trainer Joachim Görke, Dana Berelowitsch, Yaroslava Sereda und Luisa Bashylina (in blauen Jacken v.l.n.r.)

Mit einem 3:1-Erfolg gegen die SG Güstrow/Teterow gelang unserer U20-Mädchen-Mannschaft bei der Deutschen Meisterschaft in Osnabrück ein versöhnlicher Turnierabschluss. Der Sieg reichte aus, um hinter dem SV Stuttgart-Wolfbusch (13:01) und dem SV Lingen (10:04) mit 9:5 Zählern den dritten Platz zu belegen. Bei der ersten Teilnahme in dieser Altersklasse war dies für die jüngste Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 14 Jahren ein gutes Ergebnis.

Nach den beiden gestrigen intensiven Kämpfen mit unglücklichem Ausgang galt es heute noch einmal, die letzten Kräfte zu mobilisieren. Vor der Runde lag unser Quintett mit der besten Wertung auf dem geteilten dritten Platz, was bedeutete, dass ein hoher Sieg gegen die SG Güstrow/Teterow höchstwahrscheinlich die Bronzemedaille sichern würde.

Gegen das Team aus Mecklenburg-Vorpommern waren wir insbesondere an den hinteren Brettern klar favorisiert. Somit war Luisa Bashylina sehr zufrieden damit, mit Schwarz gegen Rabea Schumann (1922) in einer ausgeglichenen Stellung aus einer Reti-Struktur Remis vereinbaren zu können. Nach einem schachlichen Traumjahr 2018 mit einer Gold- und Silbermedaille bei Europameisterschaften und ihrem ersten Deutschen Einzeltitel hatte Luisa diesmal kein gutes Turnier erwischt und musste als U12-Spielerin an einem U20-Spitzenbrett gegen ihre ausnahmslos stärkeren Gegnerinnen viel leiden. Aber sie wird  wertvolle Lehren aus dem Turnier ziehen können und gestärkt zurückkommen.

Auch Melanie Müdder hatte sicherlich noch die bittere Niederlage am gestrigen Nachmittag im Kopf. So agierte sie mit Weiß in einem Panov-Angriff gegen Pia Milena Jörs (1576) etwas überhastet, so dass die Stellung schnell verflachte und eher Melli mit ihrer geschwächten Königsstellung etwas aufpassen musste. Da an den hinteren Brettern bereits die Entscheidung zu unseren Gunsten gefallen war, akzeptierte sie das gegnerische Remisangebot. Insgesamt bestätigte Melli mit insgesamt 3½/6 ihren Ruf als exzellente Mannschaftsspielerin, die abhängig vom Kampfgeschehen jederzeit Risiken eingeht oder auch Remis macht.

Dana Berelowitsch gewann frühzeitig eine Figur gegen Myriam Gesell (769) und wandelte diesen Vorteil sicher in einen vollen Zähler um. Wie schon bei vielen U14-Meisterschaften in den Vorjahren war Dana auch diesmal wieder mit ihrem sehr soliden und ruhigen Spielstil ein wichtiger Stabilisator des Teams und steuerte 4½/6 zum Mannschaftsergebnis bei, wobei die einzige Niederlage in der 2. Runde aus einer verdorbenen Gewinnstellung resultierte.

Ein sehr gelungenes Debüt im SG-Trikot hatte unsere Gastspielerin Rebecca Browning, die heute ihren 17. Geburtstag feierte und sich selbst ein passendes Geschenk bereitete. In der Schlussrunde verbesserte sie mit Schwarz gegen Cindy Zoll (1342) nach ausgeglichener Eröffnungsphase schrittweise ihre Figurenkoordination und-aktivität, was schließlich gegen die passive weiße Aufstellung zu entscheidenden Materialverlusten führte. Sie agierte stets kompromißlos und erzielte gute 4/6, wobei sie sich lediglich über die vergebene Chance gegen Meister Stuttgart ärgern wird.

Damit war der schnelle 3:1-Sieg perfekt und es begann das Warten auf die anderen Ergebnisse. Doch schon bald kristallisierte sich heraus, dass der erhoffte 3. Medaillenplatz dank der besten Wertung unter den Mannschaften mit 9:5 Zählern nicht mehr gefährdet war.

Eine hervorragende Figur bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft machte auch die erst 11-jährige Yaroslava Sereda. Sie verschaffte den Stammspielerinnen die erhofften Ruhepausen und agierte gegen ihre nominell stets schwächeren Kontrahentinnen geduldig und risikolos, was zum makellosen Resultat von 4/4 führte.

Großer Dank gilt selbstverständlich dem »Team hinter dem Team« bestehend aus Valentyna und Roman Bashylin, Sergey Sereda, Rafael Müdder, Karin Browning und Mannschaftsführer Joachim Görke, welche die schachliche Vorbereitung in Osnabrück übernahmen und vor allem nach dem nicht immer einfachen Turnierverlauf für die notwendige moralische Unterstützung sorgten.

Nach zwei U14w-Meistertiteln war dieser 3. Platz mit der jüngsten Mannschaft des Turniers zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres ein weiterer schöner Erfolg für den Verein und ein gutes Debüt in der U20w-Klasse. In den nächsten Jahren wird dieses Team noch oft um den Meistertitel mitspielen können.

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Pressekonferenz (mit Joachim Görke)