Jussupow auf Platz 7 in Dresden

Im Vorfeld der im November 2008 dort stattfindenden Schach-Olympiade wird Dresden immer mehr zu dem deutschen Schach-Mekka, in dem über das ganze Jahr verteilt diverse herausragende Schach-Ereignisse stattfinden. Vor den Europameisterschaften in diesem April stand zunächst mit dem Porzellan-Cup am 20./21.01.2007 das nach den Mainzer Chess Classics traditionell stärkste deutsche Schnellschachturnier auf dem Programm.

So waren diesmal unter den 185 Teilnehmern 21 GM und 12 IM am Start, unter denen unser Spitzenspieler Artur Jussupow an Position 3 gesetzt war. Wie in der sächsischen Hauptstadt üblich, wurde auch diesmal in Dresden der kombinierte KO-System- und Open-Modus ausgetragen. Es findet grundsätzlich ein KO-Turnier statt, in dem bei Remis eine Entscheidungs-Blitzpartie ausgetragen wurde. Die jeweiligen Verlierer steigen dann mit einer der überstandenen Rundenzahl entsprechenden Punktzahl in das Open ein.

Artur kam ins Halbfinale, remisierte dort gegen den bekannten GM Vladimir Epishin, unterlag aber in der Blitzpartie. So ging es mit 6 Zählern in die letzten beiden Open-Runden. Dort erlitt Artur zunächst gegen den talentierten IM Georg Meier (2507) seine einzige Niederlage, besiegte aber in der Schlussrunde immerhin mit IM Falko Bindrich (2469) den nächsten Deutschen Jugend-Nationalspieler. So landete Artur zum Abschluss mit 7/9 auf dem siebten Platz.

Alle Ergebnisse unter: www.schachfestival.de

SG-Team holt den Bezirks-Vierer-Pokal

Zum ersten Mal seit 2004 hat unser Verein wieder den Bezirks-Vierer-Pokal gewinnen können. In einem hochkarätig besetzten Endspiel konnte sich unser Quartett letztlich verdient beim starken Regionalligisten BSW I mit 2½:1½ durchsetzen.

Den Führungstreffer erzielte dabei nach 3½ Stunden Benedikt Marquardt im Duell gegen Routinier Wolfgang Kühler. Zwar war Benny die Eröffnung mit Weiß daneben gegangen, doch Kühler agierte in der Folge zu ambitioniert und landete schließlich in einem Doppelturmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Minusbauer. Hier konnte Benedikt die ungleiche Stärke der beiden Läufer zu seinen Gunsten nutzen und mit einem hübschen Mattnetz die Partie für sich entscheiden. Im Anschluss trennte sich Oliver Kniest von Michail Bogorad Remis: Olli hatte zwar nach der Eröffnung sofort Ausgleich erlangt, dann jedoch im Mittelspiel einen falschen Plan verfolgt und einen Bauern eingebüßt. Letztlich besaß er jedoch stets hinreichende Kompensation, so dass die Punkteteilung in Ordnung ging.

Zudem bedeutete der Friedensschluss am dritten Brett praktisch auch die Entscheidung, da Markus Schäfer am Spitzenbrett nahezu zeitgleich seine Partie gegen FM Boris Khanukov gewinnen konnte. In einem Sizilianer hatte er schrittweise den positionellen Druck verdichtet und einen Bauern gewonnen, bevor ein hübscher taktischer Schlag mit Damenopfer die Partie sofort zu seinen Gunsten entschied. Damit war die unglückliche Niederlage von Martin Auer gegen IM Evgeny Tripolsky zu verkraften: Martin hatte sich nach suboptimalem Eröffnungsverlauf vollständig konsolidiert und agierte in der Folge zu optimistisch. So wich er einer Zugwiederholung aus, musste aber im weiteren Verlauf in einer komplizierten Stellung seiner Zeitknappheit Tribut zollen und unterlag.

Mit dem Sieg auf Bezirksebene ist die Mannschaft damit bereits für das Viertelfinale auf Verbandsebene vorberechtigt.

Vierte siegt in St.Tönis

Unsere vierte Mannschaft bleibt in der Verbandsliga auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze. Mit einem knappen, aber absolut verdienten 4½:3½-Erfolg in St. Tönis schraubte die Mannschaft um Teamchef Andreas Peschel trotz personeller Problemen ihr Punktekonto auf 9:3 hoch und kann weiterhin auf Ausrutscher von Tabellenführer Mettmann hoffen.

Nach schnellen Remisen von René Tückmantel und Markus Schmuck brachte der weiterhin ein 100-%-Score aufweisende Andreas Peschel die Mannschaft in Führung. Damit ging man sehr optimistisch in die Zeitnotphase, da sich auch an zahlreichen anderen Brettern Solinger Vorteile abzeichneten. Doch plötzlich lag das Team mit 3:2 zurück, als sich nicht nur Roland Münter, sondern völlig unerwartet auch Clara Wirths geschlagen geben musste. Clara hatte bei ihrem Debüt am Spitzenbrett eine sehr starke Vorstellung gezeigt, um dann einen fatalen Konter in der Zeitnotphase zu übersehen.

Dadurch wurde es noch einmal knapp, doch Dr. Axel Scheffner erzielte mit seiner bisher besten Saisonleistung in einer blitzsauberen Partie zunächst den Ausgleich, bevor Ersatzspieler Stephan Borchert seinen Materialvorteil ebenfalls zum Sieg ummünzen konnte. Im Anschluss versuchte Ali Erkay noch eine Zeit lang, sein vorteilhaftes Leichtfigurenendspiel zum Gewinn zu verdichten, bevor er schließlich im Mannschaftssinne weitere Risiken unterließ, sondern vielmehr das gewünschte 4½:3½ sicherstellte.

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Sechste – souveräner Erfolg im Spitzenspiel

Im Spitzenspiel der 2. Bezirksliga konnte unsere VI. einen souveränen Sieg gegen die III. des BSW landen. Den Führungstreffer erzielte Markus Malkeit, dessen Gegner bereits im frühen Mittelspiel die Bildung eines gedeckten Freibauern zuließ, der rasch spielentscheidend an Kraft gewann. Wenig später beendete Anton Hannewald, der gegen die sehr passive Aufstellung seines Gegners kein überzeugendes Rezept fand, seine Partie mit einer Punkteteilung. Dem schloß sich Frank Borkott an, der nach der Eröffnung eine gänzlich ausgeglichene Stellung auf dem Brett hatte.

Anschließend baute Sven Zoglowek die Führung aus, der im Mittelspiel zwei Bauern erobert hatte und anschließend kontinuierlich den Druck solange erhöhte, bis sein Gegenüber fehlgriff und sich in bereits hoffnungsloser Stellung matt setzen ließ. Ersatzmann Dmitry Iov musste sich in einer komplexe Stellung mit Rochaden auf verschiedenen Flügeln gegen einen massiven Angriff verteidigen und erhielt, als er schließlich Gegenspiel erreichte, ein Remisangebot, das er mannschaftsdienlich annahm. Dann musste Christopher Blomel den Anschlusstreffer der Gastgeber zulassen, der in hoch taktischer Stellung den enscheidenden Schlag verpasste und sich in der Folge dann sogar matt setzen ließ.

Den Punkt zum Mannschaftssieg lieferte Marius Fränzel, da seine Gegnerin in beiderseitiger Zeitnot zweimal daneben griff und zuerst einen Springer und dann die Partie einstellte. Den letzten halben Punkt zum 5:3-Erfolg musste Paul Larwinski dann aussitzen, da sein Kontrahent in geschlossener Stellung mit Läufer- gegen Springerpaar viele Züge lang vergeblich auf einen Fehler wartete.

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Siebte ohne Fortune

Gegen die favoristierten SF Anna 88 konnte die VII. nicht an die Erfolgsserie des alten Jahres anschließen: Nach dem üblichen frühen Remis von Markus Schwedler fiel die Vorentscheidung, als Heinz Böhm und Bernhard Fodor nacheinander aufgeben mussten. Heinz hatte seinen König in der Mitte stehen lassen und wurde nach Öffnung der Stellung matt gesetzt, während Bernhard zwei Bauern einstellte und in einer perspektivlosen Stellung landete. Den Anschlusstreffer lieferte Gerd Capelan mit einem souveränen Mattangriff; das sollte aber leider der einzige volle Punkt für unsere Mannen bleiben.

Wieland Wolf konnte zwar eine Figur für zwei Bauern gewinnen, aber die resultierende Stellung bot keiner Seite mehr Chancen zum Sieg. Dem Gegner von Stephan Kaiser genügte zum Gewinn ein Mehrbauer, den er bis zur Umwandlung vorantreiben konnte. Da Clemens Biernath und Andreas Bittmann aus ausgeglichenen Stellungen heraus nicht mehr als zwei halbe Punkte beitragen konnten, kam unsere VII. diesmal nicht über ein 3:5 hinaus.

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U12-Mannschaft gewinnt Schlüsselspiel

Die Ausgangslage vor dem dritten Spiel unserer U12-Mannschaft in der Niederrhein-Vorrunde war klar: Angesichts von nur zwei Qualifikationsplätzen für das Halbfinale, das gleichbedeutend mit dem Ticket zur NRW-Meisterschaft wäre, kam dem Match mit dem punktgleichen SF Düsseldorf-Süd wegweisende Bedeutung zu. Dabei waren die Gastgeber aus der Landeshauptstadt leicht favorisiert, da ihre Spitzenbretter von den beiden Erstplazierten der U12-Verbandseinzelmeisterschaften besetzt wurden.

Zudem kam am vierten Brett Benedikt Leuther zu seiner ersten Turnierpartie: Dabei agierte er höchst nervös und verlor schnell Material, hatte aber das notwendige Glück, als ihn sein Gegner mit Mehrdame Patt setzte. Danach brachte ein überaus konzentriert agierender Thorben Voigt die Mannschaft in Führung. Offenbar noch beflügelt von seinem gestrigen sensationellen Blitz-Titel spielte Thorben ungewohnt ruhig und extrem sicher und fuhr einen hoch verdienten vollen Zähler ein. Den »Big Point« des Tages landete dann Jan Porstmann, der mit einer sehr starken Vorstellung den frisch gebackenen Verbandsmeister Daniel Reksten mit den schwarzen Steinen unter Druck setzte und nach einem finalen Endspielfehler den umjubelten Siegtreffer erzielen konnte. Da konnte man es etwas leichter verschmerzen, dass Philipp Andrä am Spitzenbrett seine Partie noch unglücklich verlor.

Durch den 9:7-Erfolg (2½:1½) reicht unserem U12-Quartett nun ein Unentschieden gegen Wermelskirchen, um zum dritten Mal in Folge ins Halbfinale einzuziehen und den Sprung zur NRW-Meisterschaft zu schaffen.

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