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Lorenz Drabke verpasst Titelverteidigung bei NATO-Meisterschaft

Im Vorjahr hatte Lorenz Drabke erstmalig sowohl die Einzel- als auch die Mannschafts-Goldmedaille bei der NATO-Meisterschaft gewinnen können und reiste deshalb natürlich auch mit großen Ambitionen zur 22. Auflage, die vom 08.-12.08.2011 im litauischen Kaunas ausgetragen wurde. Lorenz war im 88 Teilnehmer umfassenden Feld an Position 1 gesetzt und damit natürlich Favorit, doch ein frühes Remis gegen einen 2191-Spieler zeigte bereits, dass unser Zweitliga-Spitzenbrett nicht seine beste Form mitgebracht hatte.

Die Hoffnungen auf die Titelverteidigung platzten dann in der 5. Runde, als Drabke gegen den einzigen teilnehmenden Großmeister, den Türken Kivanc Hazdenaroglu (2444) mit den weißen Steinen unterlag, was seinem Kontrahenten den Weg zum Turniersieg ebnete. Nach einer weiteren Punteteilung in Runde 6 musste er schließlich mit 5/7  und einem für ihn enttäuschenden 8. Platz zufrieden sein. Noch überraschender war die Tatsache, dass die Türken zum zweiten Mal nach 2008 Deutschland auch in der Mannschaftswertung überflügeln konnten, so dass Seriensieger Deutschland mit der Silbermedaille zufrieden sein musste.

Alle Infos zur NATO-Meisterschaft gibt es hier.

Alexander Hobusch überzeugt in Olmütz

Die Organisatoren des bekannten Czech Open in Pardubice haben in den letzten Jahren ihr Angebot an Turnieren in der Tchechischen Republik stetig erweitert, so dass das Schachfestival von Olmütz vom 03.-11.08.2011 im Rahmen der »Czech Tour« auch bereits seine 14.Auflage erlebte, in deren Rahmen u.a. 2 GM-Turniere, 2 IM-Turniere, ein Senioren- sowie Schnellschach- und Blitzturniere und zudem noch ein großes Open ausgetragen wurde.

Im Ceska pojistovna Cup, dem zweiten IM-Turnier mit einem Ratingschnitt von 2309 und einem sehr ausgeglichenen Teilnehmerfeld, war auch Thomas Michalczak am Start. Leider konnte er dort nach einem guten Start mit 2/3 seine Form aus Dortmund nicht mehr konservieren und landete noch nach zwei Niederlagen in den Runden 4 und 9 mit insgesamt 4/9 auf dem 7.Rang, was ihn auch einige Elo-Punkte kostete.

Besser lief es dagegen im 141 Teilnehmer, darunter 1 GM und 12 IM, zählenden Open für unser Jugendbundesliga-Spitzenbrett Alexander Hobusch. Nach einer frühen Punkteteilung spielte er im weiteren Turnierverlauf stark auf und musste sich lediglich dem russischen IM Kireev (2360) geschlagen geben. Dafür gelangen ihm in den Schlussrunden zwei schöne Teilerfolge gegen IM Rjabzev (2271) und IM Chudinovskih (2302), so dass er am Ende mit starken 6½/9 den 11.Rang erreichte und bester Jugendlicher des Turniers wurde.

Nicht zufrieden war dagegen diesmal Ewald Fichtner, der als Nummer 44 der Setzliste mit 5/9 und dem 55.Platz zufrieden sein musste, was vor allem an seiner ungewohnt schwachen Bilanz mit den schwarzen Steinen lag. Hier konnte er nämlich den starken mit Anzugsvorteil erzielten 4½/5 nur noch einen halben Zähler hinzufügen.

Ergebnisse IM-Turnier

Ergebnisse Open

Holpriges Turnier-Comeback für Milon Gupta

Nach 15 Jahren wagte sich unser NRW-Liga-Spieler Milon Gupta wieder einmal in die Open-Arena und nahm vom 03.- 07.08. am mit 2 GM und 5 IM sehr ordentlich besetzten und vom Schachzentrum organisierten Sommer-Open in Baden Baden teil. Milon war unter 129 Teilnehmern im A-Open an Position 11 gesetzt und erwischte mit 2½/3 einen ordentlichen Start.

Danach musste er jedoch zwei weitere Punkteteilungen gegen Spieler mit schwächerer Wertungszahl zulassen und verlor er in der 6.Runde gegen den französischen IM Jean-Luc Roos. So reichte es trotz eines Sieges in der Schlussrunde nur zu Platz 19 mit 4½/7 und Milon hatte auch den Verlust einiger Elo- und DWZ-Punkte zu beklagen, die er sich jedoch schnellstmöglich im Europapokal und der Mannschaftsmeisterschaft zurückholen möchte.

Ergebnisse

Verflixte Schlussrunde in Vlissingen

Das sehr beliebte Zeeland-Open im holländischen Vlissingen feierte in diesem Jahr vom 30.07.-06.08.2011 bereits seine 15. Auflage und konnte dabei einige sehr illustre Topspieler begrüßen, so dass die deutsche Nummer 1 Arkadij Najditsch (2706) die Setzliste anführte und auch der bekannte US-Großmeister Yasser Seirawan (2635) nach seinem Comeback bei der US-Meisterschaft und der Mannschaftsweltmeisterschaft erstmalig wieder in europäischen Turnierarena zu erleben war.  Auch die 3 Vertreter unseres Bundesligakaders Jan Smeets, Erwin L’Ami und Michael Hoffmann hofften nach einer für alle drei mäßigen Saison auf einen  Aufwärtstrend für die kommende Saison und natürlich auf ein großes Stück vom Preisgeldkuchen. Dieses Vorhaben gelang allen zunächst ausgezeichnet, bevor eine »schwarze« Schlussrunde viele Träume zunichte machte. Verflixte Schlussrunde in Vlissingen weiterlesen

Sandipan verpasst Top Ten in Kavala

Auch mit der letzten Station seiner Griechenland-Tournee war unser Spitzenspieler Sandipan Chanda nur mäßig zufrieden. Beim vom 30.07.-06.08.2011 in Kavala stattfindenden A-Open hatte sich ein sehr starkes Feld mit 47 Titelträgern unter den 109 Teilnehmern eingefunden, das von Sandipan in der Elo-Liste angeführt wurde.

Doch bereits in Runde 2 musste er eine schmerzliche Niederlage gegen den unbekannten türkischen IM Kamunzalp (2412) hinnehmen. Danach kam er jedoch besser in Schwung, besiegte unter anderem den starken Azeri GM Mamedov (2575) und lag nach 7 Runden mit 5 Zählern wieder auf dem geteilten dritten Rang. Darauf riskierte er im Prestigeduell in der Vorschlussrunde gegen seinen Landsmann GM Gopal (2576) leider zuviel und unterlag. So reichte es schließlich mit 6/9 nur für den ihn enttäuschenden 11.Platz, nachdem er vor 2 Jahren in Kavala die Medaillenränge erreicht hatte.

Weitere Infos bei Chessbase und auf der Ergebnisseite.

Starker Jan Hobusch in Dortmund

Bereits zum 39. Mal wurden vom 21.-31.07.2011 die Dortmunder Schachtage, inzwischen als »Chess Meeting« bekannt, in der Stadt des amtierenden Deutschen Fußballmeister ausgetragen. Neben dem GM-Turnier, das wieder einmal von Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik dominiert wurde, stand auch erneut ein IM-Turnier für ambitionierte Spieler aus der Region sowie zwei Open auf dem Programm, bei dem zahlreiche SG-Spieler dabei waren. Starker Jan Hobusch in Dortmund weiterlesen

Lehrgeld in Pardubice

Die Ausmaße des »Czech Open«, das in diesem Jahr bereits in seinem 22. Jahrgang vom 14.-30.07.2011 in Pardubice ausgetragen wurde, sind wahrlich beeindruckend. An den verschiedenen Turnieren im Schach, das inzwischen nur noch die Hauptdisziplin neben vielen anderen Wettbewerben in Go, Bridge, Poker, Backgammon oder auch Rubik Cube (dem berühmten Zauberwürfel) darstellt, waren in den diversen Wettbewerben ca. 3000 Teilnehmer zu verzeichnen.

Das Herzstück des Festivals stellen immer die 5 großen Open dar, die vom 21.-30.07. für verschiedene Wertungsgruppen veranstaltet wurden und die alleine bereits knapp 1500 Spieler anzogen. Dabei stellt insbesondere die Teilnahme im A-Open mit 279 Teilnehmern  und einem Elo-Schnitt von über 2300 eine sportliche Herausforderung dar. Marcel Kyas wagte mit seiner Wertungszahl von 2125 den Sprung, um sich wertvolle Erfahrungen und Wettkampfhärte zu erarbeiten. Der einzige Nachteil dieses sehr lobenswertes Unterfangens besteht darin, wenn man als Nummer 251 der Setzliste eine heftige Formschwäche für diese Woche erwischt.

Genau diese bittere Erfahrung musste Marcel in diesem Jahr machen und landete nach nur drei Remisen frustriert bei 1½/9. Es bleibt ihm zu wünschen, dass er das Lehrgeld in der kommenden Saison zu zahlreichen Punkten in den Mannschaftskämpfen verarbeiten wird.

Weitere Infos zum Festival auf der Turnierseite und der Ergebnisseite des A-Turniers.

Sandipan und Ernst beim griechischen Schachsommer

Die griechische Schachszene ist von der Wirtschaftskrise bisher weitestgehend unbeeinflusst geblieben. So finden beginnend mit der griechischen Mannschaftsmeisterschaft von Anfang Juli bis Ende August zahlreiche Open-Turniere mit ordentlichem Preisfond und sehr guten Konditionen für Titelträger statt, was auch unseren Bundesliga-Spitzenspieler Sandipan Chanda zu einer Serie von 3 Turnierteilnahmen bewog.

Der Auftakt vom 11.-18.07.  in Rethymno verlief jedoch noch holprig. Als Top-Gesetzter gelangen Sandipan zwei normale Auftaktsiege, doch in den folgenden fünf Runden spielte er sehr wechselhaft und musste gleich viermal in die Punkteteilung einwilligen. Ganz bitter war dann einem weiteren Sieg in der Vorschlussrunde die letzte Partie gegen den weissrussischen GM Nikita Maiorov (2535), in der er eine klare Gewinnstellung zum Remis verpatzte. Dies bedeutete statt des geteilten 1.-10. Platzes, bei dem er nach Wertung als Vierter noch ein ordentliches Preisgeld erhalten hätte, nur 6½/9 und einen enttäuschenden 11.Platz.

Etwas besser lief es dann vom 20.-27.07. in Paleohora, wo Sandipan als Topgesetzter mit 3/3 startete, bevor er eine empfindliche Niederlage gegen den serbischen GM Misa Pap (2507) kassierte. Danach gelang ihm aber wenigstens ein ordentlicher Schlussspurt, wonach er mit 7/9 auf dem geteilten dritten Rang als Sechster mit nur leichtem Elo-Minus einkam.  Viel schlimmer erging es seinem Teamkollegen Sipke Ernst, der vom 25.06.-05.07. als geteilter Dritter bei der Niederländischen Meisterschaft noch überzeugt hatte. In Griechenland lieferte Sipke dagegen als Vierter der Setzliste ein absolut indiskutables Ergebnis ab und belegte mit 5½ Zählern und einer Elo-Performance von 2238 nur Rang 44.

Höhen und Tiefen in Dieren

Unterschiedliches Schlachtenglück hatten die beiden SG-Vertreter, die vom 20.-28.07. bei den traditionell in Dieren ausgetragenen offenen niederländischen Meisterschaften an den Start gingen. Unser Bundesligaspieler Erwin L’Ami wollte vor allem seine Sicherheit nach der schrecklichen Landesmeisterschaft  zurückgewinnen, als er in Bostel mit 2½/9 nur Vorletzter geworden war. Dies gelang ihm als Zweiter der Setzliste sehr ordentlich. Mit vier Siegen zum Auftakt setzte er sich an die Tabellenspitze und ließ dann fünf ausgekämpfte Remisen folgen. Damit verpasste er zwar das Siegertreppchen um einen halben Zähler, doch als Vierter mit 6½/9 wurde er bester Niederländer und qualifizierte sich auf diesem Wege wieder für die Landesmeisterschaft 2012, wo er dann sein diesjähriges Ergebnis verbessern kann.

Dagegen ließ sich Jugend-Bundesliga-Spieler Oliver Wroblowski offenbar von der schlechten Form seiner Wuppertaler Reisegefährten (u.a. Reiner Odendahl, Marc Grünhagen) anstecken. Nach zwei Auftakt-Niederlagen schien er mit 2/5 ins Turnier gefunden zu haben. Doch nach dem Ruhetag zur Turnierhalbzeit folgte eine »lange Rochade«, so dass Olli mit für ihn enttäuschenden 2½/9 auf Platz 60 in der 63 Spieler umfassenden Meister-Gruppe einkam und viele Elo-Punkte in den Niederlanden liegen ließ.

Alle Ergebnisse auf der Turnierseite.

Jörg Wegerle in Andorra im Soll

Vor zwei Jahren hatte Jörg Wegerle mit seiner ersten GM-Norm den bisher größten Erfolg seiner Schachkarriere beim Open in Andorra gefeiert, so dass er in diesem Jahr vom 16.-24.07.2011 nach einer durchwachsenen Saison gerne wieder den Weg in den Pyrenäen-Zwergstaat antrat. Das 150 Spieler starke Teilnehmerfeld war mit 14 GM und 14 IM exzellent besetzt, wobei Jörg Rang 19 in der Setzliste einnahm.

Nach zwei Pflichtsiegen zum Auftakt unterlag unser Zweitliga-Spitzenspieler in der dritten Runde äußerst unglücklich dem späteren Turniersieger GM Kiril Georgiev (2654), kämpfte sich danach aber wieder mit zwei Siegen nach vorne. Mit 4/5 folgten zwei Kampf-Remisen gegen den hier als Buchautor bestens bekannten rumänischen GM Mihail Marin (2548) und den Kubaner GM Yuri Gonzalez Vidal (2503), bevor ihn eine Schwarz-Niederlage gegen den israelischen GM Artur Kogan (2548) aus dem Kampf um die Preisränge warf.

Doch nach einem Sieg in der Schlussrunde landete Jörg mit 6/9 auf Rang 19 und blieb auch Elo-mäßig genau im Soll, so dass er nach einer schönen Woche mit 9 Gegnern aus 9 verschiedenen Nationen das zufriedene Fazit zog: »Andorra ist immer eine Reise wert«.

Die Ergebnisse des Turniers gibt es bei Chess-Results.